Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

von Steuerungsvorgängen überhaupt. (Jetzt ist also nicht mehr Infor-
mation das Stichwort sondern Steuerung.) Der Einsatz des Inlbrma-
tionsmodells zur Erklärung von Steuerungsvorgängen, z. B. in der Ge-
netik zur Erklärung der Weitergabe von Erbanlagen oder Erbinforma-
tionen, führt nach Baudrillard allerdings zu einer charakteristischen
Veränderung des ursprünglichen kommunikativen Informationsmo-
dells.
Um diese abschätzen zu können, müssen wir uns genau anse-
hen, was sich an diesem Modell verändert, das nun nicht nur im Kon-
text zwischenmenschlichen Verhaltens herangezogen wird, sondern
als allgemeines Erklärungsmodell für die Weitergabe von Information
überhaupt dient.
1) Als kommunikatives Informationsmodell ist das Sender-
Empfänger-Verhältnis reversibel, d.h. die Positionen sind austausch-
bar. Sender und Empfänger sind gewissermaßen gleichberechtigt. Je-
der Sender kann potentiell auch Empfänger sein und umgekehrt. Wir
können als erste Charakteristik die Reversibilität festhalten.
2) In diesem kommunikativen Modell muß gesendete Informa-
tion nicht im Sinne des Senders beim Empfänger ankommen. - Man
muß sich auch solcher Banalitäten immer vergewissern, um zu sehen,
was der Ansatz des Modells in seiner typischen Verdrehung und Ana-
lytik dann bei Baudrillard bedeutet.
3) Es besteht also kein unumstößliches Reiz - Reaktions - Ver-
hältnis zwischen Sender und Empfänger, vermittelt über das Medium,
sondern ein sinnorientiertes, auf Verstehen angelegtes Botschaft - Ant-
wort - Verhältnis. Oder anders gesagt: Jeder Sender informiert unter
einem Verstehensvorbehalt. Das ist die übliche Praxis. Sie wissen
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