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Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

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kennbar. Sie können hier an die platonische Höhle denken. Welt an<br />

sich ist erkennbar, erkennbar ist die IDEA TOU AGATHOU, sind die<br />

leitenden Ideen. Der <strong>Bild</strong>typus, <strong>der</strong> diesem Vorverständnis von Welt<br />

als erkennbarer entspräche, wäre <strong>der</strong> repräsentative. Das <strong>Bild</strong> ist reprä-<br />

sentativ o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>gebend. Es ist Abbild. Das Wahrheitskonzept, das<br />

dem zugr<strong>und</strong>e liegt, könnte man als idealistisch o<strong>der</strong> als platonisch be-<br />

zeichnen. (Nehmen Sie bitte diese Bezeichnungen einmal hin, es wäre<br />

eine ungeheure Arbeit, sie <strong>im</strong> einzelnen aufzuschlüsseln.) Das wäre<br />

<strong>der</strong> idealistische, platonische Wahrhettstypus mit <strong>der</strong> Unterscheidbar-<br />

keit von wahr <strong>und</strong> unwahr. Das Medium - jetzt bezogen auf <strong>Bild</strong> - wä-<br />

re unter diesem Verhältnis unthematisch. Das heißt: Das Medium<br />

selbst gehört eigentlich nicht zum Thema, es spielt bei einer wahren<br />

o<strong>der</strong> unwahren Welterkenntnis keine Rolle.<br />

Es gibt einen zweiten Typus des Verhältnisses von Welt - Wahr-<br />

heit - <strong>Bild</strong>: Die Welt an sich ist hier nicht erkennbar, sie ist aber pers-<br />

pektivisch erkennbar. Dem würde entsprechen das <strong>Bild</strong>, das selbst<br />

perspektivisch ausschneidend ist <strong>und</strong> ein Wahrheitsverständnis, das re-<br />

lativistisch ist. Das heißt, wahr ist etwas je nach Perspektive. Die Un-<br />

terscheidung <strong>im</strong> Horizont von Wahrheit wäre hier richtig o<strong>der</strong> falsch.<br />

(Das ist nicht dasselbe wie wahr - unwahr.) Das Medium, das <strong>im</strong> idea-<br />

listisch-platonischen Verständnis unthematisch ist, ist hier schon mit-<br />

thematisch.<br />

Auf <strong>der</strong> dritten <strong>und</strong> letzten Ebene, <strong>im</strong> postmo<strong>der</strong>nen Verständnis<br />

des Verhältnisses von Welt - Wahrheit - <strong>Bild</strong> nach Nietzsche, gilt Welt<br />

als nicht erkennbar. Das <strong>Bild</strong> als Medium ist damit we<strong>der</strong> repräsentativ<br />

noch perspektivisch ausschneidend <strong>und</strong> vorstellend, son<strong>der</strong>n ist in die-<br />

sem Fall autonom. Der Wahrheitstypus wäre hier agnostisch. Die Fra-<br />

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