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Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

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le, usw., die zum einen erlauben, etwas zu zeigen, was nicht unmittel-<br />

bar präsent ist, was entwe<strong>der</strong> räumlich o<strong>der</strong> zeitlich entfernt ist. Sie<br />

setzen ferner in die Lage, größere Dinge in kleinerem Zusammenhang<br />

- denken Sie an das physikalische Exper<strong>im</strong>ent, wovon ich vorhin<br />

sprach - durch Verkleinerung, Raffung, aber auch mikroskopisch<br />

durch Vergrößerung sichtbar zu machen. Das sei zunächst einmal ge-<br />

nannt als Beispiel, um den <strong>Bild</strong>typus dieses beson<strong>der</strong>en Zweckbildes,<br />

des Demonstrationsbildes, vor Augen zu führen,<br />

Einen letzten, eigentümlichen <strong>Bild</strong>status,<strong>der</strong>eserlaubt, hiervon ei-<br />

nem beson<strong>der</strong>en <strong>Bild</strong>modus zu sprechen, haben offenbar die Traum-<br />

bil<strong>der</strong>. Die Traumbil<strong>der</strong> - sie liegen an <strong>der</strong> Grenze des Wachbewußt-<br />

seins - für Kunstpsychologen <strong>und</strong> kunstinteressierte Psychologen auch<br />

getrennt geschrieben <strong>und</strong> höchst interessant: <strong>Bild</strong>er, von denen man<br />

sagt, daß sie eine gewisse Automatizität haben, eine gewisse uner-<br />

reichbare Selbstständigkeit, sie haben - ich verwende ein Kunstwort -<br />

sie haben einen paranoetischen Status <strong>und</strong> schaffen eigene <strong>und</strong> ganz<br />

eigentümliche <strong>Bild</strong>welten, die we<strong>der</strong> in den Kunstbil<strong>der</strong>n glatt aufge-<br />

hen noch in Zweckbil<strong>der</strong>n, hier schon gar nicht. Sie produzieren eine<br />

eigentümliche <strong>Bild</strong>welt, manchmal eine erschreckende, manchmal ei-<br />

ne erfreuliche. Die Bedeutung dieser <strong>Bild</strong>er aufzuschlüsseln, ist m. E.<br />

trotz des Instrumentariums <strong>der</strong> Psychoanalyse <strong>und</strong> selbst mit diesem<br />

ausgesprochen schwierig.<br />

Ich nannte Ihnen eine ganze Reihe von <strong>Bild</strong>typen in einer phä-<br />

nomenologischen Analyse des <strong>Bild</strong>phänomens. Was ich zeigen wollte<br />

war, daß man sich erst einmal vor Augen führen sollte, a) welche<br />

Funktion <strong>Bild</strong>er haben. Dabei haben wir gesehen, daß es sich hier um<br />

einen tief sitzenden anthropologischen Sachverhalt handelt. Wir haben<br />

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