Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

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der Welt nicht einlösen. Ich darf hinzufügen: Es wird oft vergessen, wie sehr die Verpflichtung auf Nietzsche in der sogenannten Postmo- derne bis zu Baudrillard, der ihn allerdings zitiert, ihren Höhepunkt ge- winnt und zugleich vergessen wird. Ich möchte im Sinne eines erweiterten Rückblicks noch einmal auf die "Hasente" zurückkommen. Wir sagten, es handele sich um eine Provokation der Wahrnehmung: Man kann das Bild als Hasen sehen, man kann es als Ente sehen. Was hat dieses typische Vexierbild ei- gentlich mit Wahrheit zu tun? Wir sagten, daß darin das Verhältnis von Bild und Wahrheit in einen höchst spannenden Zusammenhang kommt. Ich versuche nun, unsere Gedanken der letzten Stunde zu re- kapitulieren. Die Provokation der Wahrnehmung durch die "Hasente", einem scheinbar unauffälligen Vexier-, Trug- und Verwirrungsbild, ist auf der ersten Stufe ihrer Anschauung nur als optische Verunsicherung zu verstehen oder als Beispiel für Prägnanz, für Gestaltwahrnehmung des optischen Sinns. Auf dieser Stufe der Betrachtung dieses merk- würdigen, aber keineswegs fabelhaften Wesens kann man sagen: Es ist entweder Hase oder Ente oder sowohl Hase als auch Ente, je nach Wahrnehmung. Dann hätte diese von uns im Anschluß an den Klassifi- zierungsvorschlag von Herrn Günther so bezeichnete "Hasente" - mo- dern formuliert - einen doppelten Referenten, mit dem sie je nach Pers- pektive - als Hase oder Ente - gesehen wird. Es handelt sich dann gleichsam um ein gedoppeltes Abbild. Auf einer zweiten Stufe der Überlegung zeigt dieses Unikum der Hasente etwas ganz anderes. Was nämlich? Es zeigt, daß die Bild- sicherung , die Bildgewißheit durch Feststellung von Übereinstim- mung von Bild und einem klaren Referenten nicht mehr zu gewinnen - 69 -
ist. Die "Hasente" gibt es in Wirklichkeit gar nicht. Die Skizze zeigt etwas, was es nicht gibt. Und doch gibt es das, daß es etwas gibt, was etwas zeigt, was es nicht gibt: Wie etwa ein Fabelwesen wie der Kentaur eine Zusammensetzung von Mensch und Pferdeleib ist und auch kei- nen klareren Referenten vorweisen kann. Es gibt etwas, was es nicht gibt, eben diese "Hasente" - nicht etwa als Fabeltier der Phantasie im Sinne einer Allegorie, denn wir haben es hier mit keiner Allegorie zu tun. Die Unentscheidbarkeit dessen, was das Bild zeigt, bewirkt einen Wahrnehmungsschock durch eine doppelte Übereinstimmung. Eine doppelte Übereinstimmung ist aber gleichzeitig gar nicht möglich. Mit anderen Worten: Die Logik wir ausgehebelt. Es stellt sich ein Wahr- nehmungsschock durch die Erfahrung einer doppelten Übereinstim- mung ein, die logisch gar nicht möglich ist. Die "Hasente" triumphiert über das Bild als Abbild und läßt das Bildsein des Bildes selbst her- vortreten. An diesem Bild prallt ab die Differenz von Sein und Schein, von Wiedergabe und Wiedergegebenem, diese "Sicherheitsdifferenz", die wir in der adäquatio zu überbrücken suchen, ebenso wie die übli- che Differenz, mit der wir ganz erfolgreich operieren, von Fiktion und Realität. Auf dieser zweiten Stufe der Reflektion heben sich diese Di- stinktionen auf. Das Bild als Bild tritt, gerade weil es im Referenten unsicher ist, als das hervor, was es ist. Schlichter gesagt: Die Simulati- on verselbständigt sich gegen das Simulierte. Im Paradigma dieses Unikums obsiegt gleichsam die abgeleitete Möglichkeit des Bildes über die Wirklichkeit. Das heißt, die Kategorien der Möglichkeit, Wirklichkeit, die Kategorien der Übereinstimmung, die Kategorien der Wiedergabe und des Wiedergegebenen, die Kategorien vom Sein, das - 70 -
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Der nächste, den ich Ihnen noch ne
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werde es später genauer erklären.
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2. Vorlesung 29.4. 1993 Ich habe in
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deutungsverschiebungen rechnen, und
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Für Baudrillard ist nun ein bestim
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nicht, wie die Eltern den Brief auf
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worten. Das Medium wird zum Diktat
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tiven Code, das Sender-Empfänger-M
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mierung ist, daß sie wie eine Steu
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Ob diese Welt bereits Züge der Wir
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und Lüge im außermoralischen Sinn
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kette. Das heißt, er fragt wie Beg
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sem X, vom Gegenstand. Je weiter ic
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17. Vorlesung 13.7.1993 Rekapitulat
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mäßigkeit der Bilder und damit de
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lässigkeit der Viertelswahrheit de
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tig' und 'falsch 5 , indem er sich
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die Relationen ihrer Relate. Die in
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haften Selbstverdopplung und Weltve
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12. Vorlesung Zusammenfasse nd: Das
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Technik menschlicher Verständigung
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Baudrillard faßt den Übergang zum
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ter primärer Bedürfnisse, sich un
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chernden und kombinierenden Leistun
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Literaturverzeichnis: Jean Baudrill
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