Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

mente zusammenhängen können. Ein weiteres ist das Bildmodell vorn
Aufbau eines Atoms. Das ist zwar ebenfalls ein Zweckbild, aber ein
Zweckbild, das nicht einfach ein Abbild ist, sondern ein, könnte man
sagen, ein empirisch-spekulatives Bild. Jeder Philosoph würde sich
über diese Formulierung ärgern, aber ich will sie einmal so stehen las-
sen. Es handelt sich hier um eine besondere Art des Zweckbildes. Wir
haben Zweckbilder - wenn wir etwas weiter zurückgehen - im Sinne
von Modellen, die die jahreszeitliche Bewegung der Fixsterne und Pla-
neten veranschaulichen. Das ist auch eine Ver-bildlichung. Sie können
sich nicht den ganzen Kosmos anschauen und veranschaulichen - ob-
wohl Schleiermacher das meint -, wie Sie das können, wenn Sie den
Kosmos gewissermaßen reduzieren auf die Möglichkeiten Ihrer Optik.
Es gibt also Bilder von mikrokosmischen und makrokosmischen Phä-
nomenen, die die Bedingungen menschlicher Wahrnehmungsmöglich-
keiten spiegeln. Wichtig ist, daß solche modellhaften Verbildlichun-
gen nicht bloß maßstabsgerechte Abbildungen sind, sondern häufig
auch experimentelle Arrangements, mit denen man im Kleinen experi-
mentieren kann: die Simulation als Ermöglichung des Experiments. Es
gibt experimentelle Arrangements, die es erlauben, mit real unerreich-
baren Größen zu experimentieren, - denken Sie an das Beispiel der
Leidener Flasche, in der hohe Spannungen experimentell erzeugt wer-
den können. Ich glaube, daß jemand mit einem richtigen Blitz nicht so
schnell experimentieren möchte, aber mit der Leidener Flasche ist das
kein Problem.
Eine weitere besondere Gruppe unter den Zweckbildern möchte
ich - besonders im Rahmen dieser Lehrveranstaltung - die pädagogi-
schen Demonstrationsbilder nennen, als Skizze, Photos, Filme, Model-
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