Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

selbst spricht, als kommentierendes und kommentiertes Bild, also uto-
pisches Bild, als Götter- und als Götzenbild, als geweihtes Bild. usf. -
Sie merken eine ganze Palette, die sich da ausspannt. - Im übrigen ist
es nicht von ungefähr, daß dieser Zusammenhang zuerst auffällt, wenn
von Bildern die Rede ist.
Indes, es gibt eben nicht nur die Kunstbilder. Es gibt offenbar
auch das, was ich nennen möchte: das Zweckbild. Das Zw r eckbild in
der Alltagspraxis. (Zum Beispiel das Piktogramm in öffentlichen Räu-
men: Wo gehe ich hin, wenn es brennt?) Es gibt das Zweckbild in der
Alltagspraxis, das bestimmte Verhaltensweisen auslösen soll. Z. B. im
Falle des Piktogramms, das "in case of emergency" Fluchtwege an-
zeigt. Oder das Zweckbild im Kontext von Verkehr. Wir machen uns
das gar nicht klar, daß Verkehrszeichen oft Bildcharakter haben, z. B.
vor Schulen - Sie kennen das Bild mit den beiden kleinen Kindern, die
Hand in Hand über die Straße laufen wollen - oder in anderer noch
eindrucksvollerer und auffälliger Weise als Hinweis auf Wildwechsel,
auf Steinschlag, auf Verengungen usf. Andere Zweckbilder und Di-
mensionen von Zweckbildern, die wir haben, sind die Muster, z. B. das
eines Reihenhauses, eines Schiffes. Andere sind Werbebilder, die
Wünsche wecken sollen, vielleicht das Posterbild, das Veranstaltungen
ankündigen soll, vielleicht auch Idole befestigen soll usw. Das würde
ich alles unter die Kategorie der Zweckbilder rechnen.
Eine besondere Gruppe unter den Zweckbildern sind Bilder oder
Modelle, die man als Veranschaulichungen von Unanschaulichem be-
zeichnen kann. Sie spielen in den Wissenschaften eine große Rolle und
verleihen der Simulation durchaus einen positiven Sinn. Z. B. der che-
mische Benzolring von Kekule ist auch ein Bild davon, wie die Ele-
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