Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...
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läßt. Was ist nun - so müßte ich fragen - ein solches exemplarisches<br />
<strong>Zeichen</strong>modell, das symptomatisch gedeutet werden kann? Wir sahen<br />
das exemplarische Leitmodell für Baudrillard ist <strong>der</strong> biosemiotische<br />
Code, die DNS. Will man dessen indikative <strong>und</strong> zeitsyrnptomatische<br />
Funktion - denn Baudrillard benutzt diesen Code als Symptom, als<br />
Zeitsymptom - , richtig einschätzen, dann muß man sich folgendes<br />
klarmachen: Der biologische Code wurde in einer ersten Phase als wis-<br />
senschaftliches Modell <strong>der</strong> kommunikativen Informationstheorie, die<br />
die Technik menschlicher Verständigung durch Sprache als medien-<br />
vermittelte Verschlüsselung <strong>und</strong> Entschlüsselung zu begreifen suchte,<br />
<strong>und</strong> zwar <strong>im</strong> Zeitalter <strong>der</strong> Produktion, auf nichtmenschliche Sachver-<br />
halte angewendet. Das Ergebnis dieser Anwendung war u.a. die er-<br />
folgreiche Entschlüsselung des genetischen Codes, die Entschlüsse-<br />
lung <strong>der</strong> biologischen Sprache <strong>der</strong> Vererbung. Es erwies sich als<br />
durchaus sinnvoll, das kommunikationstheoretische Modell anzuwen-<br />
den, es erwies sich auch als zweckmäßig, weil offenbar mit diesem<br />
Sen<strong>der</strong>-Medium-Empfänger-Modell <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Forschung einiges<br />
zu rekonstruieren <strong>und</strong> an Einsichten zu gewinnen war. Der Erfolg <strong>der</strong><br />
operativen Anwendung des technischen Modells menschlicher Infor-<br />
mationspraxis auf die Vorgänge <strong>der</strong> Erbinformation ist unabweisbar.<br />
Man weiß jetzt, in welcher "Sprache", in welchem biochemischen Al-<br />
phabet, Lebensvorgänge erbtechnisch disponiert werden. Ebenfalls er-<br />
folgreich war es, die Austauschbeziehungen zwischen Lebewesen <strong>und</strong><br />
Umwelt als rückgekoppelte Informationsbeziehung (auch in <strong>der</strong> Biolo-<br />
gie) auf <strong>der</strong> Basis eines relativ stabilen Programms zu interpretieren.<br />
Wir können zunächst einen ersten Schritt festhalten: Der kommunika-<br />
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