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Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

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olische Tausch <strong>und</strong> <strong>der</strong> Tod, S,74), aber we<strong>der</strong> <strong>der</strong> Tod des Menschen<br />

<strong>im</strong> Sinne einer zuversichtlichen Anthropologie, noch <strong>der</strong> Tod des Got-<br />

tes <strong>der</strong> unverbrüchlichen Gewißheit, noch <strong>der</strong> Tod des linearen Fort-<br />

schritts, noch <strong>der</strong> Tod <strong>der</strong> erfolgreich betriebenen Geschichte bedeuten<br />

den Tod <strong>der</strong> Existenz, die sich in allen diesen D<strong>im</strong>ensionen <strong>und</strong> Ausle-<br />

gungen entwirft. An<strong>der</strong>s formuliert: Das existierende Ich, das 'leibt<br />

<strong>und</strong> lebt', das sich in <strong>der</strong> Welt, in den Dingen o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Sozialität<br />

wie<strong>der</strong>findet, das sich in den vorgehaltenen <strong>Bild</strong>ern wie<strong>der</strong>erkennt<br />

o<strong>der</strong> sich an ihnen reibt - dieses lebendige Ich in <strong>der</strong> Zeit weiß sehr<br />

wohl - auch noch unter Bedingungen des Zeitalters <strong>der</strong> S<strong>im</strong>ulation <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Codes - zwischen Wirklichkeit <strong>und</strong> Schein zu unterscheiden. Es<br />

'weiß' aber pr<strong>im</strong>är nicht darum, weil es Philosoph <strong>der</strong> Welt o<strong>der</strong> So-<br />

ziologe <strong>der</strong> Gesellschaft ist, son<strong>der</strong>n weil ihm <strong>der</strong> Unterschied von<br />

Sein <strong>und</strong> Schein wi<strong>der</strong>fährt. Es kann vielfach durch <strong>Bild</strong>er, Vorstellun-<br />

gen, Illusionen getäuscht werden; es kann Suggestionen <strong>und</strong> Faszina-<br />

tionen erliegen, aber spätestens am bedrohlichen Wi<strong>der</strong>stand entdeckt<br />

es sich in seiner Unhintergehbarkeit. Die s<strong>im</strong>ulative Inszenierung ei-<br />

nes Krieges in den Medien, das 'weiß' jede konkrete Existenz, die von<br />

kriegerischer Gewalt in Frage gestellt wurde o<strong>der</strong> wird, ist nicht das<br />

Ereignis selbst, so wie sie weiß, daß die medial codierte <strong>und</strong> vervielfäl-<br />

tigte Funktionsgesellschaft nur ein Abstraktum ist, das die konfliktuö-<br />

se Existenz in <strong>der</strong> Wirklichkeit ihrer Vollzüge nicht repräsentiert.<br />

Es kann o<strong>der</strong> muß eingeräumt werden, daß die Karten für das<br />

Subjekt in unserer Zeit nicht gut liegen, daß <strong>der</strong> Respekt vor <strong>der</strong> Indi-<br />

vidualität in faktischen wie in strukturellen Gewalten sich unüberseh-<br />

bar aufzulösen beginnt, daß also Subjekt <strong>und</strong> Individualität als histori-<br />

sche Selbstmodellierungen sich durch innere <strong>und</strong> äußere Zwänge be-<br />

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