Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

noch: das Steuerungsbewußtsein setzt sich an die Stelle des Weltgei-
stes, und zwar tatsächlich als technisch-metaphysisches Bewußtsein,
als Techno-Metaphysik, in der allerdings die Frage nach dem Sinn des
Ganzen erloschen ist.
Wie auch immer: Die Auslagerung des Steuerungsbewußtseins,
seine Etablierung als allgemeines Bewußtsein der technologischen Ge-
sellschaft, könnte in der Sicht Gehlens als die 'Spitze der Entlastung'
angesehen werden, aber diese Ansicht, damit die Spitze der Entlastung
erreicht zu haben, ist schon deshalb fragwürdig, weil das existierende
Bewußtsein, daß wir immer noch als je einzelne sind, in eine sekundä-
re Naivität gedrängt wird. Sehen Sie sich einmal an, wie manche Leute
mit dem Computer umgehen, da wird es Ihnen ganz anschaulich. "Das
Bewußtsein", hat Benn einmal geschrieben, "verläßt das Mittelmeer".
In Anlehnung daran könnte man heute sagen: Das Bewußtsein verläßt
das Ich, es verläßt das Ich und macht die Identität fast zur überflüssi-
gen Gebärde. Vielleicht ist deshalb so viel Rede von den Selbstkon-
zepten der Identität. (Es gab keine Zeit, in der man so viel von Identität
sprach, wie die unsere. Vielleicht ist die ganze Identitätsforschung ein
Hinweis darauf, daß eben nichts fragwürdiger ist als diese Identität.
Wenn Sie das als Symptom lesen, dann kann man sagen: Der Mensch
spricht immer von dem, was er nicht hat.) Der Personenschutz oder
die Personenschutzvorkehrungen, so könnte man auch aus der Per-
spektive Baudrillards sagen, sprechen hier eine müde, vielleicht auch
schon illusionäre Sprache. Sie - diese Vorkehrungen - sind aber zu-
mindest Indizien für den existentiellen Bewußtseinsverlust in der glo-
balen Hypertrophierung des informationstechnischen Bewußtseins.
Entlastung dadurch? Es fragt sich: Wer entlastet sich? Ist diese Frage
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