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Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

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Sprung, <strong>der</strong> die Selbstvermittlung <strong>und</strong> Weltvermittlung des Menschen<br />

än<strong>der</strong>e. Durch diesen qualitativen Sprung, bedingt durch die Erfindung<br />

neuer Medien, sei eine Situation heraufbeschworen worden, in <strong>der</strong> sich<br />

das individuelle Bewußtsein, die kreative Intelligenz gleichsam durch<br />

ihre eigenen Produkte, zu denen diese Medien auch gehören, enterbt.<br />

Niemand - das wäre die These - sei mehr Herr <strong>der</strong> Medien, <strong>der</strong> <strong>Bild</strong>er<br />

<strong>und</strong> <strong>Zeichen</strong>, son<strong>der</strong>n eigentlich nur noch Sklave, <strong>und</strong> zwar Sklave ei-<br />

ner schleichenden, vielleicht auch unauffälligen Selbstentfremdung<br />

neuen Stils. Wenn - so das berühmte Zitat von McLuhan - das Medium<br />

die Botschaft <strong>und</strong> nicht mehr <strong>der</strong>en neutraler Diener ist, dann st<strong>im</strong>men<br />

die alten Kategorien <strong>der</strong> Unterscheidung von Instrument <strong>und</strong> Gebrau-<br />

chenden nicht mehr. Dann best<strong>im</strong>mt gleichsam das Instrument, <strong>und</strong><br />

zwar auch gegen den Willen seiner Hervorbringer, über die Gebrau-<br />

chenden <strong>und</strong> den Gebrauch.<br />

In <strong>der</strong> Einschätzung <strong>der</strong> Frage, wie die neuen elektronischen<br />

Medien einzuschätzen seien, scheiden sich die Geister. Man sagt, eine<br />

solche These - die Medien "fressen" die Botschaft, indem sie sie defor-<br />

mieren - sei nichts an<strong>der</strong>es als eine schlechte Utopie <strong>im</strong> Sinne <strong>der</strong> alten<br />

Zauberlehrlingslehre. Man solle jetzt nicht resignieren, son<strong>der</strong>n es kä-<br />

me darauf an, die Technik <strong>im</strong> Besitz dessen zu halten, <strong>der</strong> sie pro-<br />

duziert. Wenn das gelänge, dann gäbe es auch den rechten Umgang<br />

mit den Medien. Der sei auch lernbar, z. B. durch die Medienpädago-<br />

gik. Der richtige Weg führe gleichsam zwischen <strong>der</strong> Verdammung <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Vergötzung <strong>der</strong> Medien <strong>und</strong> <strong>der</strong> Technik überhaupt hindurch. Es<br />

habe, so sagt man, <strong>im</strong>mer schon falsche Propheten gegeben, dies wie-<br />

<strong>der</strong>hole sich in <strong>der</strong> Geschichte. Die notorischen Kulturkritiker kritisie-<br />

ren nur, weil sie nicht mitkommen.<br />

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