Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...
Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...
Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
an die steinzeitlichen Höhlenmalereien -, son<strong>der</strong>n sie müssen es auch,<br />
um eine Welt als 'ihre' zu markieren. <strong>Bild</strong>er, seien es die flüchtigen<br />
spontaner Eindrücke o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Beständigungen <strong>im</strong> Material, sind<br />
ebenso unabdingbare wie elementare Weisen <strong>der</strong> Weltvermittlung.<br />
Und als solche stehen <strong>Bild</strong>er in einem doppelten Bezug: <strong>im</strong> Bezug<br />
zum Sehen des Menschen <strong>und</strong> <strong>im</strong> Bezug zu dem, was er <strong>im</strong> Sehen als<br />
Gesehenes sieht <strong>und</strong> was wir r Welt ? nannten. Hält man die Eigentüm-<br />
lichkeit <strong>der</strong> <strong>Bild</strong>er aber <strong>im</strong> Blick, dann sind <strong>Bild</strong>er in <strong>der</strong> Tat unver-<br />
zichtbare, weil Wechselbeziehungen stiftende <strong>und</strong> tragende "Mittler",<br />
<strong>und</strong> das längst bevor sie zu Gegenständen künstlerischer Produktion<br />
(<strong>im</strong> mo<strong>der</strong>nen Sinne des Wortes) werden. Die erste Konsequenz nun,<br />
die sich aus <strong>der</strong> entscheidenden anthropologischen Bedeutung <strong>der</strong> Bil-<br />
<strong>der</strong> als elementares Medium für das menschliche Weltverhältnis er-<br />
gibt, ist die Feststellung, daß es für den Menschen keinen 'medienfrei-<br />
en 5 Weltzugang <strong>und</strong> Selbstzugang gibt. Was <strong>im</strong>mer an Medientechnik<br />
sich entwickelt hat <strong>und</strong> noch entwickeln mag, kann für sich in An-<br />
spruch nehmen, <strong>der</strong> Urnotwendigkeit menschlichen Im-<strong>Bild</strong>e-Seins zu<br />
entsprechen. Wäre <strong>der</strong> Mensch nicht ein ursprünglich auf vermittelnde<br />
Mitten (Medien) angelegtes Wesen, dann hätte es Medien nie gegeben<br />
- womit freilich nicht eingeräumt ist, daß jede Medienentwicklung ei-<br />
ne positive Ergänzung <strong>der</strong> elementaren anthropologischen <strong>Bild</strong>medien<br />
ist. - Eine zweite Konsequenz, die sich aus <strong>der</strong> elementaren Bedeutung<br />
des <strong>Bild</strong>mediums für den Menschen ergibt, liegt in <strong>der</strong> - sehr alten -<br />
Frage, in welcher Weise das Medium <strong>Bild</strong> zwischen Mensch <strong>und</strong> Welt<br />
vermittelt. Hier geht es um die Stellung des Mediums zur Wirklichkeit,<br />
um seine eigene Wirklichkeit <strong>und</strong> Wahrheit. Es geht um die Frage:<br />
- 161 -