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Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

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Jen Steuerungs<strong>im</strong>perative sind beträchtlich. Diese schlagen sich - um-<br />

standslos formuliert - nie<strong>der</strong> in einem systemischen Dirigismus <strong>und</strong><br />

Terror, <strong>der</strong> quasi-biotische Argumente für sich hat <strong>und</strong> Willensreste<br />

als Störfaktoren ebenso subsystemisch bearbeiten müßte, wie er über-<br />

fällige Verstehensambitionen zu beseitigen hätte. Das opt<strong>im</strong>ale Sy-<br />

stemgleichgewicht wäre dann erreicht, wenn alle Antworten in Reak-<br />

tionen verschwänden <strong>und</strong> die Differenzen zwischen <strong>Bild</strong>, Welt <strong>und</strong><br />

Wahrheit sich in einer Art Nullgleichgewicht aufhöben. Dann hätte al-<br />

lerdings das Wort S<strong>im</strong>ulation auch seinen Sinn verloren - ebenso wie<br />

das Wort <strong>Zeichen</strong> o<strong>der</strong> <strong>Bild</strong>.<br />

Wir haben uns verdeutlicht, was <strong>der</strong> Tod des symbolischen<br />

Tauschs, den Baudrillard analysiert <strong>und</strong> diagnostiziert, wenn er denn<br />

tatsächlich die ult<strong>im</strong>a ratio <strong>der</strong> europäischen Denkgeschichte sein soll-<br />

te, bedeuten würde. Er würde bedeuten: die absolute Vergleichgülti-<br />

gung aller Differenzen <strong>und</strong> Distanzen; er würde bedeuten: das Ende<br />

<strong>der</strong> Geschichte in einer unendlichen Wie<strong>der</strong>kehr des Selben <strong>und</strong> nicht<br />

nur des Gleichen; er würde bedeuten: die Durchstreichung aller Kate-<br />

gorien <strong>und</strong> Begriffe, mit denen <strong>Bild</strong>ung als Urteilskraft <strong>und</strong> Selbster-<br />

kenntnis sich in utopischen <strong>Bild</strong>ern auf menschlichere Wirklichkeit<br />

hin entwirft; er würde bedeuten: das Ende <strong>der</strong> <strong>Bild</strong>ung in einem kyber-<br />

netischen Naturalismus, <strong>und</strong> zwar ebenso wie das Ende <strong>der</strong> <strong>Bild</strong>er bloß<br />

noch in reaktiven Wahrnehmungen, die mit dem Etwas-als-etwas-Se-<br />

hen nichts mehr zu tun hätten. Aus anonymen Gründen <strong>und</strong> mutativen<br />

Bewegungen aufsteigend, entstünde, folgt man dieser negativen Vi-<br />

sion Baudrillards, ein Welt-Szenario, das, genau erwogen, hinter die<br />

Imitation <strong>und</strong> Produktion ebenso zurückfiele, wie es diese endgültig<br />

<strong>und</strong> ohne jeden Ausblick in sich verschlänge. Das wäre in <strong>der</strong> Tat die<br />

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