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Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

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se, die wir angestellt haben, nämlich die Analyse von Abbildlichkeit,<br />

Ebenbildlichkeit, Traumbildlichkeit, Gleichnisbildlichkeit, schließlich<br />

Schein- <strong>und</strong> Trugbildlichkeit kann zeigen, daß das Medium <strong>Bild</strong> of-<br />

fenbar ambivalent, wenn nicht sogar polyvalent, also nicht nur doppel-<br />

deutig, son<strong>der</strong>n vieldeutig, nicht nur doppelwertig, son<strong>der</strong>n vielwertig<br />

ist. Ein <strong>Bild</strong> kann etwas korrekt wie<strong>der</strong>geben als Abbild. Ein <strong>Bild</strong> kann<br />

einer Sache entsprechen wollen als Ebenbild, als Vorbild. Ein <strong>Bild</strong><br />

kann etwas phantastisch vorstellen als subjektives o<strong>der</strong> objektives<br />

Traumbild. Ein <strong>Bild</strong> kann etwas anzeigen wollen, was sich nicht vor-<br />

zeigen läßt, als symbolisierendes Gleichnisbild. <strong>Bild</strong> kann schließlich<br />

auch bewußt o<strong>der</strong> unbewußt s<strong>im</strong>ulieren als Schein- <strong>und</strong> als Trugbild.<br />

Diese Beobachtung <strong>der</strong> <strong>Bild</strong>modalitäten durch die Analyse, die wir ge-<br />

macht haben, erlaubt festzustellen:<br />

1) Das Medium <strong>Bild</strong> - <strong>und</strong> ich befürchte, das ist bei allen Me-<br />

dien <strong>der</strong> Fall - ist nicht eindeutig. Es hat keine klare Mittelposition<br />

zwischen Ich <strong>und</strong> Welt.<br />

2) Wenn diese klare Mittelstellung nicht gegeben ist, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>Bild</strong>er gleichsam zwischen den Polen Mensch <strong>und</strong> Welt changieren,<br />

dann stellt sich natürlich die Frage nach <strong>der</strong> Wahrheit <strong>der</strong> <strong>Bild</strong>er: "Wie<br />

wahr können <strong>Bild</strong>er sein? Wie wahr sind <strong>Bild</strong>er? Wie wahr sind jewei-<br />

lige <strong>Bild</strong>er?<br />

3) Wenn <strong>Bild</strong>er sich unterschiedlich offenbar auf Welt beziehen,<br />

vom Abbild zum Gleichnis, dann gibt es entwe<strong>der</strong> verschiedene <strong>Bild</strong>-<br />

wahrheiten, d.h., ein jedes hat seine eigeneo<strong>der</strong> es gibt unterschiedli-<br />

che Wahrscheinlichkeitsgrade. Das hieße, das Abbild ist wahrschein-<br />

licher als das Gleichnisbild. Es gibt noch eine dritte Möglichkeit, das<br />

wäre ein Extremgedanke, den Sie sich genau überlegen müssen: Die<br />

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