Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

Analogie zum wirklichen Menschen. Die analoge Repräsentanz ist ein
Wesenszug des Automaten. Weiteres Grundbeispiel zur Kennzeich-
nung dessen, was hier als Imitation durch den Automaten gemeint ist,
ist das Theater, vor allem natürlich das Barocktheater mit seinen Thea-
termaschinen und Maschinerien, das Theater, das die Götter, die Men-
schen, in entsprechenden Szenarios künstlich nachahmt. Das Entschei-
dende an der analogen, also automatischen Imitation ist, daß sich hier
Zeichen, Bilder, Medien, und damit diejenigen, die sie benutzen,
schon in einer bestimmten Weise von dem, was sie imitieren, emanzi-
pieren. Die Zeichen auf der Bühne theatralischer Weltimitation ver-
körpern nicht mehr bedingungslos eine sich in ihnen bekundende Welt
und Gesellschaftsordnung. Vielmehr: Die Herstellung von Analogien
in Zeichen, Bildern und Maschinerien erscheint als ein anfänglicher
Akt der Befreiung, der gewissermaßen im Feudalismus noch nicht
durchschaut wird, nun aber zur Explosion kommt.
Ist das Leitparadigma der barocken Feudalgesellschaft bis in die
vorrevolutionäre Zeit der imitierende Automat, der analog repräsen-
tiert, so wird das Leitparadigma der Objektivation im industriellen
Zeitalter, im Zeitalter der bürgerlichen Revolution und der beginnen-
den Industriegesellschaft, der Roboter. Der Roboter ist, wie schon sein
Name besagt, eine Arbeitsmaschine. Er ist nicht ein die Welt, die Göt-
ter und die Menschen auf dem theatrum mundi repräsentierender Au-
tomat. Während der Automat - so könnte man sich das deutlich ma-
chen - eine vorgegebene Natur- und Weltordnung noch dienend ab-
spiegelt und in einem anderen Medium wiedergibt - der Automaten-
mensch als Marionette einer Ordnung gleichsam zu sehen ist, über die
er nicht verfügt - objektiviert sich im Roboter mit der Revolution und
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