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Bild und Bildung im Zeichen der - Egon Schütz Archiv - Universität ...

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12. Vorlesung 22.6.1993<br />

In <strong>der</strong> dritten Ordnung <strong>der</strong> <strong>Zeichen</strong>, <strong>der</strong> S<strong>im</strong>ulakren, die keine<br />

Abbil<strong>der</strong> sind (erste Ordnung), die keine Produktionsschemata sind<br />

(zweite Ordnung), soll nach Baudrillard das Modell herrschen. Bei-<br />

spiel <strong>und</strong> umfassendes Paradigma für Baudrillards Modellkonzept ist<br />

<strong>der</strong> genetische Code, abgekürzt: DNS <strong>und</strong> RNS - erste Feststellung.<br />

Zweite Feststellung: Die Universalisierang des Codes soll das<br />

Zeitalter <strong>der</strong> S<strong>im</strong>ulation, also unser gegenwärtiges Zeitalter ausma-<br />

chen, o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s gesagt: Die Universalisierung des Codes soll zum<br />

Zeitalter führen, das Baudrillard mit dem Terminus Hyperrealität be-<br />

schreibt. In dieser Hyperrealität verabschie<strong>der</strong>t sich das Verhältnis zu<br />

den Realitäten, <strong>und</strong> zwar das analoge (Automat) <strong>und</strong> produktiv-refe-<br />

rentielle Verhältnis (Roboter) zu den Realitäten.<br />

Die Schwierigkeit, Baudrillards Gedanken <strong>und</strong> Analysen nach-<br />

zuvollziehen, ist erheblich. Sie ist jedenfalls zum Teil erheblich, weil<br />

er Begriffe, so den Begriff des Modells <strong>und</strong> den Begriff des Codes,<br />

einsetzt, die (nach <strong>der</strong> Typik seiner Rekonstruktion) noch dem Zeital-<br />

ter <strong>der</strong> Produktion <strong>und</strong> <strong>der</strong> ihr zugeordneten Wissenschaften angehö-<br />

ren. (Modelle gibt es in je<strong>der</strong> Produktion, wir haben vom Prototyp ge-<br />

sprochen, Modelle gibt es in <strong>der</strong> Analogisierung.) Schlicht gesagt:<br />

Baudrillard verwendet Begriffe <strong>und</strong> Konzepte - er hat überhaupt keine<br />

an<strong>der</strong>e Wahl -, die einerseits bekannt <strong>und</strong> definiert sind <strong>und</strong> die an-<br />

<strong>der</strong>erseits <strong>im</strong> Horizont seiner Gegenwartsanalyse einen an<strong>der</strong>en als<br />

den vertrauten Sinn <strong>und</strong> Stellenwert haben. Es ist ganz wichtig, das zu<br />

sehen. Will man diesen neuen Sinn verstehen, dann muß man mit Be-<br />

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