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dotiertes mikrokristallines Silizium bei Verwendung von Chlorsilan als Prozessgas (W. Beyer, R.<br />

Carius, M. Lejeune and U. Zastrow, Structural and electronic properties of SiCl4 based<br />

microcrystalline silicon films, MRS Symp. Proc 808 (2004) 389).<br />

Für mikrokristallines Silizium, einem Phasengemisch bestehend aus amorphen und kristallinen<br />

Anteilen, findet man die optimale Qualität für den Einsatz in Solarzellen nicht im Bereich der höchsten<br />

kristallinen Volumenanteile, sondern am Übergang zwischen mikrokristallinem und amorphem<br />

Wachstum, üblicherweise also mit nicht unerheblichen amorphen Volumenanteilen. Dieser<br />

Optimierungspunkt konnte nun auch für die elektrischen Transporteigenschaften bestätigt werden.<br />

Dabei wurde an Material aus unterschiedlichen Herstellungsverfahren die ambipolare Diffusionslänge<br />

mit der "Steady State Photocarrier Grating Methode" gemessen. Mit diesem Verfahren misst man die<br />

für Solarzellen fundamentale Kenngröße "ambipolare Diffusionslänge". Die ambipolare<br />

Diffusionslänge zeigt ein klares Maximum am Übergang vom kristallinem zum amorphen Wachstum<br />

(S. Okur et al., Electronic transport properties of microcrystalline silicon thin films prepared by VHF-<br />

PECVD, Journal of Materials Science: Materials in Electronics, 15 (2004) 187).<br />

Mit Photolumineszenz- und Flugzeitmessungen (TOF) wurde gezeigt, dass lokalisierte Zustände in<br />

mikrokristallinem Silizium als exponentielle Bandausläufer mit der gleichen Steigung von ca. 30 meV<br />

für das Leitungs- und Valenzband beschrieben werden können. Für die Beweglichkeit von Elektronen<br />

und Löchern in p-i-n Dioden mit i-Schichten aus mikrokristallinem Silizium wurden mit TOF Werte von<br />

2 - 3 cm 2 /Vs bei Raumtemperatur gemessen. Damit ist die Beweglichkeit der Löcher um ca. zwei<br />

Größenordnungen höher als bei amorphem Silizium. <strong>Das</strong> ist konsistent mit Ergebnissen von<br />

Quantenausbeutemessungen und Simulationen an mikrokristallinen Si Solarzellen.<br />

T. Merdzhanova, R. Carius, S. Klein, F. Finger, D. Dimova-Malinovska, Photoluminescence energy<br />

and open circuit voltage in microcrystalline silicon solar cells Thin Solid Films, 451-452 (2004) 285<br />

T.Dylla, F. Finger, E.A. Schiff, Hole Drift mobilities and multiple trapping in microcrystalline silicon,<br />

Mat. Res. Soc. Symp. Proc. 808 (2004) 109<br />

M.Serin, N. Harder, R. Carius, Investigations of the transport properties of microcrystalline silicon by<br />

time-of-flight (TOF), Journal of Materials Science: Materials in Electronics 14 (2003) 733.<br />

Ein zentrales Arbeitsgebiet ist die Entwicklung von Solarzellen bei hoher Depositionsrate. Hier wurde<br />

durch Anwendung von VHF-PECVD bei hohem Druck eine Erhöhung der Depositionsrate für<br />

mikrokristalline Si Solarzellen auf 1,1 nm/s mit einem Wirkungsgrad von 9,8 % erreicht. <strong>Das</strong> ist ein<br />

Weltrekord für "Single-Junction" mikrokristalline Si pin Solarzellen, hergestellt mit PECVD.<br />

Insbesondere konnte gezeigt werden, dass durch geeignete Optimierung der<br />

Herstellungsbedingungen keine Variation des Wirkungsgrades als Funktion der Depositionsrate auftritt<br />

(Y. Mai et al. Structure adjustment during high-deposition-rate growth of microcrystalline silicon solar<br />

cells, Applied Physics Letters, 85 (2004) 2839).<br />

Numerische Bauelementsimulationen sind für ein besseres Verständnis der optoelektronischen<br />

Eigenschaften der Solarzellen von großer Bedeutung. Durch numerische Bauelementsimulation<br />

konnte gezeigt werden, dass der spinabhängige elektrische Transport in amorphen und<br />

mikrokristallinen Solarzellen generell auf vergleichbare Transport- und Rekombinationsprozesse<br />

beruht, obwohl sich die Messsignale beider Solarzellentypen deutlich unterscheiden (T. Brammer, K.<br />

Lips, H. Stiebig, Analysis of the spin dependent dark current in microcrystalline silicon solar cells,<br />

Applied Physics Letters, 85 (2004) 1625).<br />

Ein wesentlicher Defekt in amorphem und mikrokristallinem Silizium ist eine Mikrostruktur, die durch<br />

Dichtefluktuationen oder durch die Anwesenheit mikroskopischer Hohlräume (Voids) hervorgerufen<br />

wird. Diese Strukturdefekte können isoliert oder zusammenhängend auftreten. Es wurde gezeigt, dass<br />

durch Effusionsmessungen von implantiertem Helium diese Defekte erfolgreich detektiert und<br />

charakterisiert werden können (W. Beyer, Characterization of microstructure in amorphous and<br />

microcrystalline Si and related alloys by effusion of implanted helium, Physica Statatus Solidi C, 1<br />

(2004) 1144).<br />

Von entscheidender Bedeutung für die Qualität der µc-Si:H Schichten sind die mit<br />

Elektronenspinresonanz detektierbaren paramagnetischen Defekte in ihrer Funktion als<br />

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