Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...
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erreicht werden kann. Dies ist eine wichtige Vorbedingung für zukünftige Studien über strom- und<br />
spannungskontrollierte magnetische Schaltprozesse.<br />
Ein anderer wichtiger Kopplungsmechanismus ist die "Exchange Bias"-Kopplung, deren Stärke durch<br />
das Einfügen einer ultradünnen Schicht zwischen dem Ferro- und Antiferromagnet oder durch die<br />
Modifikation der Filmmorphologie sehr genau kontrolliert werden kann. Wir beobachten, dass eine<br />
ultradünne Aluminiumoxidschicht die Stärke des "Exchange Bias" erhöhen kann. Dieser Umstand<br />
kann der diskontinuierlichen Schichtstruktur des Oxides zugeordnet werden. In IrMn/CoFe-<br />
Multischichten steigt der "Exchange Bias" mit der Anzahl der Multischicht-Perioden an, entsprechend<br />
einer Reduktion der antiferromagnetischen Domänengröße, verursacht durch sich verkleinernde<br />
Korngrößen.<br />
Neue Materialien in der Spintronik werden die Funktionalität der Halbleiter erweitern. Die Forschungen<br />
betreffen z. B. die magnetischen und strukturellen Eigenschaften von Galliumnitrid-Schichten, in die<br />
Übergangsmetalle implantiert wurden. Messungen der Magnetisierung als Funktion der Temperatur<br />
zeigen ein paramagnetisches Verhalten. Untersuchungen mit dem Transmissonselektronenmikroskop<br />
bestätigen, dass dies durch übergangsmetallreiche Ausscheidungen verursacht wird. In InGaAS/InP<br />
Quantendrähten konnten wir erfolgreich die Rashba-Spin-Bahn-Kopplung nachweisen. Wir finden eine<br />
deutliche Verschiebung in den charakteristischen Schwebungsmustern im Vergleich zum<br />
zweidimensionalen Elektronengas, entgegen den theoretischen Berechnungen.<br />
<strong>Das</strong> "ab initio"-Verständnis des ballistischen Transports an Grenzflächen zwischen magnetischen und<br />
nicht-magnetischen Materialien, z. B. die Injektion von spinpolarisierten Elektronen in Halbleiter oder<br />
das spinabhängige Tunneln in magnetoresitiven Elementen, ist von zentraler Bedeutung in der<br />
Spintronik. Um den ballistischen Elektronentransport auf der Basis des Landauer-Büttiker Ansatzes<br />
unter Berücksichtigung der elektronischen Struktur eines realistischen Systems zu beschreiben,<br />
haben wir zwei komplementäre theoretische Ansätze entwickelt. Sie sind für ein breites Spektrum an<br />
Systemen, wie zum Beispiel Tunnelkontakte, Heterokontakte, molekulare Kontakte und Verengungen<br />
auf atomarer Skala, einsetzbar.<br />
Im Falle der ballistischen Spininjektion in Ferromagnet-Halbleiter-Heterostrukturen (z. B. im Grenzfall<br />
epitaktischer Grenzflächen) zeigt sich, dass die Symmetrie der Wellenfunktionen die Injektion von<br />
extrem hoch spinpolarisierten Strömen aus den Eisenelektroden in das Zinkselenid oder<br />
Galliumarsenid für bestimmte Grenzflächenorientierungen begünstigt. Als weiteres Resultat fanden<br />
wir, dass die Details (Relaxation, Oxidation) der Grenzfläche zwischen Eisen und Magnesiumoxid eine<br />
entscheidende Rolle in der Bestimmung der spinabhängigen Leitung in diesem Modell spielen.<br />
Eine der Strategien, die Auswirkungen des starken Leitfähigkeitssprungs an Metall-Halbleiter<br />
Übergängen zu vermeiden, ist die Nutzung von Halbmetallen für die magnetischen Elektroden.<br />
Halbmetallische Ferromagneten sind Systeme mit 100% Spinpolarisation an der Fermienergie,<br />
zumindest im Idealfall. Erhebliche Abweichungen von diesem Verhalten können jedoch auftreten,<br />
wenn die Spin-Bahn-Kopplung oder endliche Temperaturen mit berücksichtigt werden. Wir haben<br />
beide Effekte quantitativ via "first-principles"-Berechnungen untersucht. Im Falle der Spin-Bahn-<br />
Wechselwirkung finden wir einen ziemlich kleinen Effekt - er reduziert die Spinpolarisation um 1-2% -<br />
ausgenommen im Fall schwerer Elemente. Ferner untersuchten wir die Randbedingungen für die<br />
Erhaltung der halbmetallischen Eigenschaften an der Grenzfläche zu einem Halbleiter, eine wichtige<br />
Voraussetzung für eine erfolgreiche Spininjektion. Wir konnten zeigen, dass dies für einen Reihe von<br />
Halbmetallen des Zinkblende-Typs erfüllt ist.<br />
Durch die Anwendung von Spinspiralen mit kleinem konischen Winkel in der "Frozen Potential"-<br />
Näherung konnte erstmals der Heise<strong>nb</strong>erg-Austauschparameter für eine vielkomponentige Heusler-<br />
Legierung, NiMnSb, berechnet werden. Mit der Monte-Carlo-Methode wurde für das so bestimmte<br />
Heise<strong>nb</strong>erg-Modell die Curie-Temperatur in guter Übereinstimmung mit dem Experiment bestimmt.<br />
<strong>Das</strong> wichtigste Resultat war die Beobachtung, dass die Austauschparameter zwischen den<br />
verschiedenen Elementen des Multikomponenten-Systems gravierende Unterschiede in der Stärke<br />
aufweisen. <strong>Das</strong> bedeutet, dass bei erhöhten Temperaturen bestimmte magnetische Komponenten<br />
bereits substantiell fluktuieren, während andere stabil bleiben. <strong>Das</strong> hat signifikante Konsequenzen für<br />
die halbmetallischen Eigenschaften des Systems. Dieser Aspekt ist sehr interessant und wird in 2005<br />
weiter bearbeitet.<br />
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