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Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

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Experimentaufbau am Synchrotron in Dubna, Russland hatte als Target 45 kg Blei, die von 206 kg<br />

Uran als Blanket umgeben waren. Die Neutrone<strong>nb</strong>ildung wurde durch Aktivierung von Proben<br />

(Aluminium-27, Cobalt-59, Lanthan-139 und Wismut-209) mittels Gammaspektroskopie ermittelt.<br />

Bei einem Protonenfluss von 1 mA ergaben sich unterschiedliche Neutronenflüsse für langsame (bis<br />

100 eV) und mittlere/schnelle Neutronen (über 100 eV). Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen<br />

mit primär langsamen Neutronen, bei denen die Neutronen im Target eingefangen wurden,<br />

entstanden bei den schnellen Neutronentreffern bis zu 9 freie Neutronen und damit z.B. Jodisotope<br />

der Massenzahlen 128 bis 120. Die Aktivierungsraten wurden bestimmt.<br />

Die Arbeiten zum ADS-Blanket und System-Design innerhalb des EU-Projekts PDS-XADS wurden<br />

mit Auslaufen des Projekts im November 2004 abgeschlossen. Wesentliche Beiträge adressieren die<br />

noch offenen FuE-Aufgaben zur Entwicklung und Realisierung einer prototypischen<br />

beschleunigergetriebenen Transmutationsanlage. Hierzu wurden sowohl speziell für das<br />

heliumgekühlte Blanket als auch für das gesamte Projekt die während der Bearbeitung bei den<br />

beteiligten Partnern offen gebliebenen Aufgaben, die jeweils gesonderte FuE-Anstrengungen<br />

erfordern, ausgewertet und strukturiert zusammengestellt, so dass sie als Basis für zukünftige FuE-<br />

Tätigkeiten dienen können. Im Rahmen des in 2004 abgeschlossenen EU-Projekts HTR-N1 ergeben<br />

Analysen zum deep-burn von Plutonium mit thoriumbasiertem Brennstoff in Hochtemperaturreaktoren,<br />

dass sowohl frisches Plutonium als auch solches nach einmaliger Rezyklierung aus<br />

Leichtwasserreaktoren unter Einhaltung der reaktorphysikalischen Sicherheitsparameter je nach<br />

Brennstoffstrategie zu einem Anteil zwischen 50 % und 80 % umgesetzt werden kann.<br />

Die Arbeiten zur Entwicklung und Validierung von Rechencodes zur sicherheitsgerichteten<br />

Auslegung von beschleunigergetriebenen Transmutationsanlagen im EU-Projekt MUSE-4, das aus<br />

einer Serie von Null-Leistungs-Experimenten bestand, um das neutronenphysikalische Verhalten für<br />

verschiedene Anordnungen und Reaktivitätszustände zu untersuchen, wurden im Oktober 2004<br />

abgeschlossen. Ein Ziel bestand darin, zu untersuchen, inwieweit die herkömmlichen Neutronen-<br />

Transportprogramme und Date<strong>nb</strong>ibliotheken in der Lage sind, die physikalischen Parameter der<br />

MUSE-4 Anordnungen sowohl für stationäre als auch für instationäre Bedingungen mit ausreichender<br />

Genauigkeit zu bestimmen. Zu diesen Fragestellungen wurden theoretische Beiträge auf der Basis<br />

des OECD/NEA Benchmarks und der verschiedenen MUSE-4 Anordnungen geliefert.<br />

(2c) Langzeitsicherheit der Endlagerung<br />

Während des Betriebs der Hochtemperaturreaktoren (HTR) AVR und THTR fielen ca. eine Million<br />

bestrahlte Brennelemente an. Diese sollen in einem zukünftigen Endlager für hochradioaktive Abfälle<br />

sicher beseitigt werden. Im Rahmen eines europäischen Projekts werden Untersuchungen zur<br />

Langzeitsicherheit dieser Brennelemente in den möglichen Endlagerformationen Ton, Granit oder Salz<br />

durchgeführt. Neben dem mechanischen Verhalten bei hohen Gebirgsdrücken wird im wesentlichen<br />

die Mobilisierung langlebiger Radionuklide durch Wässer untersucht, die im Ton und Granit immer<br />

vorhanden sind und in einer Salzformation im Störfall nicht ausgeschlossen werden können.<br />

Ein HTR-Brennelement besteht aus einer sechs Zentimeter durchmessenden Graphitkugel, in die der<br />

Brennstoff als beschichtete Partikel mit einem Durchmesser von 1 mm eingebettet ist. Graphit und<br />

Beschichtung wirken als Barriere gegen das Eindringen von Wasser. Um die Langzeitstabilität dieser<br />

Barrieren zu ermitteln, wird in <strong>Jülich</strong> die Diffusion der Formationswässer durch die Barrieren sowie die<br />

Korrosion der Barrieren untersucht. Erste Ergebnisse der Korrosionsuntersuchungen zeigen, dass die<br />

bisherige Annahme einer Auflösezeit von 150 Jahren deutlich zu konservativ ist und noch viele<br />

Reserven beinhaltet.<br />

Letzte Barriere ist der Brennstoff selbst. Für Uranoxidbrennstoff aus Leistungsreaktoren wird heute<br />

eine Auflösezeit von 10.000 bis 1 Million Jahren angesetzt. Unsere bisherigen Untersuchungen zeigen<br />

alle, dass die im HTR verwendeten Thorium-Uran-Mischoxide resistenter als Uranoxide sind. Zur<br />

Beschreibung des Lösungsverhaltens wurde ein Simulationsmodel basierend auf einer Monte-Carlo<br />

Rechnung entwickelt, das eine Simulation des Auflösevorgangs über beliebige Zeiträume ermöglicht.<br />

Durch laufende Auslaugversuche mit bestrahltem und u<strong>nb</strong>estrahltem Brennstoff muss dieses Modell<br />

noch validiert werden. Darüber hinaus werden aus diesen Versuchen Informationen über das<br />

Freisetzungsverhalten von schnell löslichen Radionukliden in den ersten Jahren gewonnen. Dies ist<br />

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