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Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

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"Verzerrungstransfer" von dem SiGe auf die Si-Deckschicht werden analytisch abgeleitet. Drei<br />

verschiedene Bereiche für die maximale erreichbare Zugdehnung je nach Dicke der Si-Schicht<br />

werden identifiziert. Die theoretischen Ergebnisse sind in sehr guter Übereinstimmung mit<br />

vorhandenen Versuchsdaten.<br />

Die kontrollierte Entwicklung von Oberflächenstrukturen unter Wachstumsbedingungen, z.B. in der<br />

Flüssigphasenepitaxie, ist abhängig von unserem Verständnis der beteiligten hydrodynamischen<br />

Strömungen. Wir haben eine Rechenmethode basierend auf Phasenfeld-Konzepten konstruiert, die<br />

Filmströmungsprozesse mit verschiedenen Komplikationen wie dem Marangoni-Effekt oder reaktiven<br />

Bestandteilen und Phasenübergängen handhaben kann. Ein detaillierter quantitativer Vergleich mit<br />

kommerziellen Programmen und Experimenten hat die Effizienz dieser Methode überzeugend<br />

bewiesen. <strong>Das</strong> Programm kann für diverse andere Anwendungen z.B. im Ingenieurbereich nützlich<br />

sein. Dies wird zur Zeit diskutiert.<br />

Grenzflächenmikromechanik<br />

Rissbildung und Bruch sind faszinierende irreversible Phänomene, die in unserem täglichen Leben<br />

eine wichtige Rolle spielen, aber andererseits schlecht verstanden sind. Eine einfache Theorie wurde<br />

entwickelt, um das Verhalten von sich ausbreitenden Rissen in viskoelastischen Feststoffen<br />

vorherzusagen. Die Wirkung ungleichmäßiger Temperaturverteilung nahe der Rissspitze ist in die<br />

Theorie ei<strong>nb</strong>ezogen, und die Rissausbreitungsenergie wird in Abhängigkeit von der<br />

Rissgeschwindigkeit berechnet. Es wird gezeigt, dass der Temperaturanstieg an der Rissspitze einen<br />

außerordentlich großen Einfluss auf die zur Rissbewegung erforderliche Energie pro Flächeneinheit<br />

G(v) hat. Verschiedene Szenarien werden gezeigt, der "langsame" Bereich, der "Heissriss"-Bereich,<br />

der "Kaltriss"-Bereich und der Übergangsbereich. Die G(v)-Funktion weist ein nicht monotones<br />

Verhalten auf, was erklären kann, weshalb Risse zuweilen ein unstabiles Verhalten aufweisen, z.B.<br />

Haft-Gleit-Bewegung oder katastrophales Versagen, wie in einigen Experimenten beobachtet.<br />

Ab-initio-Berechnungen elastischer und thermischer Eigenschaften<br />

Reale 'Arbeitslegierungen' bestehen aus einem verwirrenden Konglomerat von Teilchen (Körnern), die<br />

herstellungsbedingt sind. Die Eigenschaften von Legierungen hängen maßgeblich von dieser<br />

Mikrostruktur ab. Ab-initio-Berechnungen können daher nicht direkt auf Arbeitslegierungen angewandt<br />

werden, sondern müssen in Verbindung mit metallurgischen Modellen benutzt werden, die die<br />

Gesamteigenschaften bezüglich des Verhaltens und der Wechselwirkung der Körner beschreiben. Zu<br />

den wichtigsten Phänomenen, die das Verhalten von Legierungen beeinflussen, zählt die Festigkeit<br />

der Korngrenzen, und wie diese von Verunreinigungen beeinflusst wird. Mit Hilfe von ab-initio-<br />

Berechnungen ist es möglich zu bestimmen, ob Verunreinigungen zu Korngrenzen oder freien<br />

Oberflächen wandern oder im Innern eines Korns verbleiben, und man kann feststellen, ob die<br />

Korngrenze durch die Verunreinigung geschwächt, gestärkt oder nicht beeinflusst wird. Die<br />

Untersuchung einer Ni-Basis-Legierung in Bezug auf verschiedene Fremdatome und eine typische<br />

Korngrenze ergab eine Rangfolge der jeweiligen Tendenzen zur Versprödung oder Verfestigung der<br />

Korngrenze. Helium zeigte den stärksten Versprödungseffekt, während Bor der wirksamste<br />

Verfestiger war.<br />

Ungeordnete Systeme wie z.B. Gläser werfen sehr interessante Probleme auf. Eine dieser Fragen<br />

betrifft die Art des Diffusionstransports innerhalb des glasartigen Materials, verglichen beispielsweise<br />

mit der Diffusion im flüssigen oder festen Zustand. Mit Molekular-Dynamik-Simulationen einer Kupfer-<br />

Zirkonlegierung haben wir gezeigt, dass Diffusion durch Atomsprünge sowohl in der unterkühlten<br />

Flüssigkeit als auch im Glas erfolgt. Die Verteilung atomarer Sprungweiten kann durch eine<br />

temperaturunabhängige Exponentialfunktion der Länge und eine effektive Aktivierungsenergie<br />

beschrieben werden. Solche Verteilungen stimmen mit der früheren Beobachtung kollektiver<br />

Sprungprozesse überein, im Gegensatz zu dem die Diffusion in Kristallen dominierenden<br />

Leerstellenmechanismus.<br />

Flüssig-Flüssig-Phasenübergänge in Phosphor wurden über weite Temperatur- und Druckbereiche<br />

mittels Monte-Carlo-Simulationen mit einem klassischen Kraftfeld auf der Basis von<br />

Dichtefunktionalrechnungen für Phophor-Cluster untersucht. Die Ergebnisse (Temperaturabhängigkeit<br />

des Strukturfaktors etc.) stimmen sehr gut mit vorhandenen Versuchsdaten (Neutrone<strong>nb</strong>eugung)<br />

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