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Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

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Sonden entwickelt, um Amyloid-Ablagerungen im lebenden Gehirn zu detektieren. Neben diesem<br />

diagnostischen Ansatz werden auch Möglichkeiten zur gezielten Manipulation der Amyloid-Ablagerung<br />

untersucht. Langfristig können die Erkenntnisse auch dazu dienen, neue Wege zu weisen für die<br />

technische Lösung von Problemen der Informationsverarbeitung unter Verwendung biologischer<br />

Bauelemente ("Biosensoren") oder Funktionsprinzipien ("Molekulares Erkennen").<br />

Die Funktionsweise von Proteinen auf der Basis ihrer Struktur und Dynamik zu verstehen, ist das Ziel<br />

der Arbeiten am Teilinstitut "Biologische Strukturforschung" (IBI-2). Die Untersuchungsmethoden<br />

sind die Kristallstrukturanalyse, die mehrdimensionale NMR und die zeitaufgelöste Infrarot- und<br />

Ramanspektroskopie. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Membranproteine (Rezeptoren), die<br />

den Stoff- und Signaltransport über Membranen bewerkstelligen. Bacteriorhodopsin, eine<br />

lichtgetriebene Protonenpumpe, steht beispielhaft für diese Bemühungen. Hochaufgelöste<br />

Kristallstrukturen wurden nicht nur für den Grundzustand, sondern auch für das aktive Protein<br />

ermittelt. Mit der zeitaufgelösten Infrarotspektroskopie wird der Weg des Protons durch das<br />

Bacteriorhodopsin aus den Schwingungsbanden verschiedener Aminosäure-Gruppen sichtbar. Mit<br />

Hilfe der quasielastischen Neutronenstreuung konnten zufällige Bewegungen des Proteingerüsts<br />

aufgezeigt werden, durch die für die Funktion wichtige Konformationsänderungen erst ermöglicht<br />

werden. Es zeigte sich, dass Bacteriorhodopsin ein Modellsystem für viele (sieben -helikale)<br />

Rezeptoren dieser Proteinfamilie ist. In einem weiteren Projekt wird die Signalübertragung von einem<br />

bakteriellen sensorischen Rhodopsin auf das nächste Molekül in der Signalkette, dem Transducer, mit<br />

atomarer Auflösung verfolgt werden. Neben vielen anderen Projekten wird das IBI-2 in Zukunft,<br />

besonders in Zusammenarbeit mit IBI-1, Ionenkanäle untersuchen, die in vielen Systemen die<br />

Umsetzung einer sensorischen Kaskade in ein elektrisches Signal bewirken.<br />

Die Mechanismen der Signaltransduktion und der neuronalen Erregung beruhen in vielen Fällen auf<br />

dem gegenseitigen Erkennen und der Wechselwirkung zwischen Proteinen und der Bildung<br />

makromolekularer Signalkomplexe. <strong>Das</strong> langfristige Ziel besteht darin, die einzelnen Schritte der<br />

Signaltransduktion und des Ionentransports am einzelnen Molekül als auch die Struktur und Dynamik<br />

der Signalkomplexe zu verstehen. Die Übertragung des Signals von einem Molekül zum anderen ist<br />

nur möglich, wenn die Moleküle sich treffen und aneinander binden. Die Herstellung und Kristallisation<br />

solcher Signalkomplexe für die Strukturaufklärung ist einer der vorrangigsten Ziele des Instituts. Die<br />

Kristallstruktur eines Proteins bzw. eines Signalkomplexes liefert nur einen Schnappschuss von den<br />

komplizierten Prozessen, die in der Zelle ablaufen. Ein vollständiges Verstehen erfordert, dass man<br />

die zellulären Prozesse zeitlich und räumlich verfolgen kann. Deshalb entwickelt das Institut<br />

"bildgebende" Verfahren, um die Strukturänderungen vom Einzelmolekül über den Proteinkomplex bis<br />

hin zur ganzen Zelle und Zellverbänden zu untersuchen. Es kommen insbesondere hochempfindliche<br />

Fluoreszenz-Verfahren zum Einsatz.<br />

Programmbeteiligung<br />

� 33 - Funktion und Dysfunktion des Nervensystems<br />

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