Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...
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skalierender Methoden ist auf Höchstleistungsrechnern Notwendigkeit und Herausforderung zugleich,<br />
um die Rechenressourcen effizient nutzen zu können. Die Beiträge des ZAM in dem Projekt waren: i)<br />
Die Implementierung einer verbesserten schnellen Multipolmethode für kontinuierliche<br />
Ladungsverteilungen (CFMM), einem O(N) skalierenden Algorithmus zur Berechnung der Coulomb-<br />
Wechselwirkung im Rahmen der DFT. Durch einen neuen Ansatz bei der Berechnung der<br />
Ausdehnungen von Ladungsverteilungen konnte die Genauigkeit der CFMM um eine Größenordnung<br />
erhöht werden. Erst die CFMM ermöglicht die quantenchemische Untersuchung großer Cluster. ii) Die<br />
Verbesserung der Parallelisierung des Programmpakets TURBOMOLE, das nun eine<br />
Strukturoptimierung von Clustern bestehend aus mehr als 1700 Atomen auf DFT-Niveau erlaubt. Die<br />
entwickelten Methoden und Programme wurden durch die im Projekt beteiligten Industriepartner<br />
BASF AG, Bayer AG, Robert Bosch GmbH und Infracor GmbH evaluiert und werden in NIC-Projekten<br />
auf dem <strong>Jülich</strong>er Hochleistungsrechner Jump genutzt.<br />
<strong>Das</strong> Monte-Carlo-Programm SpinCG(2D), entwickelt für allgemeine zweidimensionale Spinsysteme,<br />
wurde für Architekturen mit verteiltem Speicher parallelisiert. Ein Gebietszerlegungs-Algorithmus<br />
kombiniert mit einer "Linked cell Verlet"-Liste garantiert parallele Skalierung bis zu 256 Prozessoren.<br />
Ein "Low overhead parallel cluster"-Suchalgorithmus, basierend auf einem baumähnlichen globalen<br />
Kommunikationsschema, wurde entwickelt und in das Programm SpinCG(2D) implementiert.<br />
Der neu entwickelte Plasmasimulationscode PEPC wurde eingesetzt, um die aktuellen Themen der<br />
Protone<strong>nb</strong>eschleunigung und des Elektronentransports im Rahmen der Wechselwirkung von<br />
Petawatt-Laser und Materie zu untersuchen. Detaillierte Ergebnisse aus großen dreidimensionalen<br />
Simulationen haben zu neuen Kooperationen mit Gruppen am Imperial College London und am<br />
Rutherford Appleton Laboratory in Großbritannien geführt. Eine für das Grid-Computing geeignete<br />
Erweiterung des PEPC-Programms (kollaboratives Steering) wird es Forschergruppen ermöglichen,<br />
eine PEPC-Simulation zeitgleich zu steuern und zu analysieren. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben,<br />
diese Simulationstechnik vielen Forschern zur Verfügung zu stellen.<br />
Simulation von Quanten-Computern<br />
Die Quanten-Informationsverarbeitung ist sowohl in der Physik und Mathematik als auch in den<br />
Ingenieurwissenschaften zu einem sich rasch entwickelnden Forschungsgebiet geworden. Trotz<br />
dieser beeindruckenden Entwicklung steht der Nachweis, dass die Quanteninformatik ein nichttriviales<br />
Problem lösen kann, noch aus. Dazu müssen Quanten- Computer auf der Basis von wenigstens 30<br />
Qubits operieren und hunderte von Operationen ausführen können, um Fehlerkorrekturen zu<br />
ermöglichen. Die daraus resultierenden Anforderungen schränken die Liste der potenziellen<br />
physikalischen Realisierungen ein. Im Gegensatz zu idealen Qubits wechselwirken physikalische<br />
Zwei-Zustands-Systeme untereinander und mit ihrer Umgebung und arbeiten bei nicht<br />
verschwindender Temperatur.<br />
<strong>Das</strong> Ziel dieser Forschungsaktivität ist, physikalische Bedingungen zu untersuchen und zu bestätigen,<br />
die Dekohärenz in generischen Quanten-Computern zu unterdrücken und Puls-Sequenzen zu<br />
entwerfen, die operative Fehler und Dekohärenzeffekte in NMR-, Ionenfallen und Quantenpunkt-<br />
Systemen minimieren. Der Vergleich mit experimentellen Daten soll die Simulationsansätze validieren.<br />
Die Gate-Level-Simulation eines idealen N-Qubit-Systems kann unter Vernachlässigung der<br />
Umgebungseinflüsse auf die Anwendung einer Sequenz unitärer Operatoren auf einen 2^N<br />
dimensionalen Zustandsvektor reduziert werden. In dieser Idealisierung kann jede ein- (bzw. zwei-)<br />
Qubit-Operation zerlegt werden in eine Folge von 2x2 (4x4) Matrizen, die auf Teilvektoren<br />
verschiedener Unterräume des 2^N dimensionalen Hilbertraums operieren. Wegen des exponentiell<br />
mit N steigenden Speicherbedarfs wurde eine Simulation auf dem <strong>Jülich</strong>er SMP-Cluster Jump<br />
entwickelt und implementiert. Diese Maschine bietet genügend Speicher, um den 1TB großen<br />
Zustandsvektor eines 36-Qubit-Systems speichern zu können. Eine effiziente, hybride Parallelisierung<br />
unter MPI und OpenMP erfordert eine komplexe Speicherverwaltung um zeitaufwendige<br />
Integerarithmetik und Zugriffe auf weit voneinander entfernt liegende Speicherelemente zu vermeiden.<br />
Ein physikalisch realisierbarer Quanten-Computer ist ein komplexes Vielteilchensystem. Es ist<br />
unerlässlich, die Zeitentwicklung des vollständigen Systems zu verstehen, um viele Qubits<br />
kontrollieren zu können und die Fehlerrate während einer Berechnung klein zu halten. Pulssequenzen<br />
zur realistischen Modellierung eines Quanten-Computers simulieren zu können, ist eine wesentliche<br />
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