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Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

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Bestimmung des Einflusses von Aerosolen auf Strahlung, Wolkenmikrophysik und<br />

Gasphasenchemie<br />

In der großen Aerosolkammer des <strong>Forschungszentrum</strong> <strong>Jülich</strong> wurden Untersuchungen zum Einfluss<br />

von sekundären, organischen Aerosolkomponenten auf die chemischen und hygroskopischen<br />

Eigenschaften von Aerosolen durchgeführt. Sekundäre, organische Aerosolkomponenten entstehen<br />

aus dem atmosphärischen Oxidationsprozess von biogenen und anthropgenen Emissionen. Es wurde<br />

gezeigt, dass der Einfluss von gut wasserlöslichen, organischen Molekülen in vielen Fällen klein ist.<br />

Dagegen führt die Kondensation von solchen organischen Molekülen, die in der Lage sind organische<br />

Filme auf den wässrigen Oberflächen der Partikel zu bilden (Detergentien), zu einer deutliche<br />

Veränderung der Partikeleigenschaften. So wird die Hydrolyse des Anhydrids der Salpetersäure an<br />

Partikeloberflächen mit organischen Filmen gegenüber dem rein anorganischen Basisfall um Faktor 2-<br />

4 verlangsamt. Die Bedeutung dieses Befundes ist zweifach zum einen wird der Abbau von<br />

Stickoxiden signifikant verlangsamt, die wiederum die Photooxidationschemie steuern. Zum zweiten<br />

wurde damit zum ersten Mal ein direkter experimenteller Hinweis gefunden, dass solche Filme sich in<br />

der Tat aus der Oxidation biogener, Emissionen in atmosphärischen Konzentrationen bilden können.<br />

Im Zuge dieser Untersuchungen ist es gelungen die Kohlenstoffbilanz aus verbrauchter<br />

Ausgangssubstanz und gasförmigen und partikulären Oxidationsprodukten in direkter Messung mit ca.<br />

5 min Zeitauflösung zu jeder Zeit zu 70% zu schließen. Entscheidend ist, dass für die<br />

Bilanzschliessung, die mit massenspektrometrischen Methoden erfolgte, der Nachweis und das<br />

Aufsummieren individueller Spezies nicht notwendig ist. Hiermit ergibt sich ein Ansatz die enorme<br />

Vielfalt organischer Verbindungen in der Atmosphäre quantitativ zu behandeln.<br />

Programmthema 4 "Stratosphäre und Tropopause<strong>nb</strong>ereich im globalen Wandel"<br />

Im Programm "Atmosphäre und Klima" werden Meilensteine für 2006 und 2008 angegeben. Eine<br />

ausführliche Diskussion während eines Programmthemen-Treffens im Dezember 2004 hat ergeben,<br />

dass das Erreichen der Meilensteine 2006 in allen Fällen ungefährdet ist. Die im Jahr 2004 auf diesem<br />

Weg erreichten Zwischenergebnisse werden im folgenden kurz zusammengefasst.<br />

1. Stratosphären-Troposphären-Austausch<br />

2. <strong>Das</strong> Wasserdampfbudget in der oberen Troposphäre und Stratosphäre<br />

3. Nukleation, Wachstum und Sedimentation von Zirrus- und PSC-Partikeln<br />

Luftmassentransport in die unterste Stratosphäre:<br />

Die Verteilung und jahreszeitliche Variabilität von Wasserdampf und anderen Spurengasen im<br />

Tropopause<strong>nb</strong>ereich über Europa (30-80°N) wurde auf der Grundlage der Messdaten von 8<br />

Flugzeugkampagnen untersucht (AFO2000 Projekt SPURT). Wasser ist ein empfindlicher Indikator für<br />

den Transport von Luftmassen aus der Troposphäre in die Stratosphäre. Die höchsten<br />

Wassermischungsverhältnisse im Tropopause<strong>nb</strong>ereich und in der untersten Stratosphäre werden im<br />

Sommer gemessen. In einer Mischungsschicht parallel zur Tropopause werden zum Teil sehr feuchte<br />

Luftmassen beobachtet. Aber auch jenseits dieser Schicht ist ein signifikanter troposphärischer<br />

Einfluss identifizierbar, insbesondere im Sommer. Simulationen mit dem <strong>Jülich</strong>er Modell CLaMS<br />

geben den Jahresgang der in SPURT gemessenen Spurenstoffverteilungen qualitativ wieder und<br />

lassen so Rückschlüsse auf einzelne Transportprozesse ziehen. Die H2O-Verteilung wird sowohl<br />

durch die Tropopausentemperatur als auch durch räumlich und zeitlich variable Transportprozesse<br />

bestimmt: Die Breiten- und Jahreszeitabhängigkeit der Tropopausentemperatur bewirken ein<br />

unterschiedliches Gefriertrocknen der Luftmassen bei ihrem Transport über die Tropopause. Die<br />

feuchte Mischungsschicht oberhalb der Tropopause wird durch regelmäßigen Eintrag von Luft aus der<br />

Troposphäre auf Zeitskalen von Wochen bestimmt. Der Eintrag feuchter Luft im Sommer in höhere<br />

Schichten der untersten Stratosphäre erfolgt vorwiegend über die Tropopause in den Subtropen und<br />

den Tropen. Während des Winters wird die unterste Stratosphäre vorwiegend aus höheren Bereichen<br />

der Stratosphäre mit sehr trockener Luft wieder aufgefüllt.<br />

Eisübersättigung in der oberen Troposphäre:<br />

Langjährige MOZAIC-Beobachtungen in der oberen Troposphäre haben gezeigt, dass Wasserdampf<br />

bis zu 30% der Messzeit nicht im thermodynamisches Gleichgewicht mit der Eisphase ist. Die<br />

Regionen mit Eisübersättigung haben vorwiegend eine horizontale Ausbreitung von < 100 km, was auf<br />

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