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Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

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algenreicher Lagen im Messeler Ölschiefer konnten geochemisch weitestgehend geklärt werden. Im<br />

ESPEC-Projekt, das Sedimente aus einer Forschungsbohrung der Prümer Mulde untersucht, gibt es<br />

erste Resultate zur Aufklärung der Frage, inwieweit sich fossile Lipidreste als Paläo-Umwelt-Tracer<br />

eignen.<br />

V. Technologische Entwicklungen<br />

Hinsichtlich der Bestimmung stabiler Isotope als Klimaproxiparameter, welche in zahlreichen Archiven<br />

enthalten sind, gibt es teilweise erhebliche analytische Probleme. In dieser Hinsicht konnten in der<br />

letzten Zeit wesentliche Fortschritte erzielt werden:<br />

• SPLITTzelle<br />

Für die reine und vollständige Gewinnung von Kieselalgen aus Sedimenten und anderen<br />

Archiven konnte von uns eine neue Methode etabliert werden (Rings et al., Limn. Oceanogr.<br />

Meth. 2004). Dieses als SPLITTzellenmethode bezeichnete Verfahren wird gegenwärtig von<br />

anderen Instituten auf der Basis unserer Arbeiten übernommen oder Kollegen anderer<br />

Einrichtungen nutzen unsere Verfahren in <strong>Jülich</strong>.<br />

• Induktives Hochtemperaturreduktionsverfahren (iHTR)<br />

Die quantitative Gewinnung der Sauerstoffisotope aus biogenem Opal oder allgemeiner<br />

silikatischen Materialien stellte erhebliche, bisher teilweise ungelöste Probleme dar. Mit Hilfe<br />

eines neuen, von uns entwickelten Verfahrens konnten diese Probleme gelöst werden (Lücke<br />

et al., Geochimica et Cosmochimica Acta 2005; Patent Schleser/Knörchen).<br />

• Intra-annuelle Dünnschnitttechnik<br />

Die Erkennung und Registrierung von Witterungsereignissen auf saisonaler Basis in<br />

Jahrringen von Bäumen wurde mittels spezieller Dünnschnitttechnik im Institut etabliert.<br />

Dieses Verfahren erlaubt die Abtrennung bis zu 10 Mikrometer großer Holzproben aus<br />

Jahrringen und gestattet damit eine extrem hohe Zeitauflösung für die daraus gewin<strong>nb</strong>aren<br />

Proxies.<br />

Programmübergreifende Themen<br />

• Chancengleichheit: im Rahmen des Tenure Track Programms hatten sich exzellente<br />

Nachwuchsforscherinnen im ICG-V beworben. Ihre Vorschläge zu wissenschaftlich<br />

eigenständigen Arbeiten waren optimal auf das Programm „Klimavariabilität und menschlicher<br />

Lebensraum“ abgestimmt. Leider wurden alle Kandidatinnen von dem Verfahren<br />

ausgeschlossen.<br />

• Besondere Ereignisse bezüglich strategischer Querschnittsthemen aus dem Programm: Mit<br />

der Universität Bonn wurde ein Projekt zum Einfluss der UV-Strahlung auf die<br />

Isotopensignaturen in Jahrringen von Bäumen der oberen Waldgrenze im Karakorum<br />

(Nordpakistan) begonnen .Diese Thematik steht im Zusammenhang mit Fragen zum „solar<br />

forcing“, d.h. der Frage nach dem solaren Antrieb in biogenen Systemen. Verknüpft damit ist<br />

der Versuch einen neuen Proxyparameter zu etablieren, der möglicherweise die<br />

Rekonstruktion vergangener solarer UV-Schwankungen bzw. Veränderungen erlaubt.<br />

D - Weitere Programmentwicklung<br />

• Im Bereich Zeitreihenanalyse und Modellierung wird es weitere Untersuchungen über den<br />

Einfluss der sich ändernden Sonnenaktivität auf Biogeosysteme geben, sowie zur Bedeutung<br />

unterschiedlicher Solarzyklen (z.B. Schwabe-, Hale-, Gleissberg-, Suess-Zyklen). Dabei sollen<br />

die neu erstellten und noch zu erstellenden Chronologien genutzt werden. Ein wesentlicher<br />

Aspekt soll dabei die Untersuchung des sich verändernden solaren UV-Austoßes und dessen<br />

Wirkung auf biologische Systeme sein. Im Bereich der Erhebung von Multiproxidaten wird es<br />

um die Gewinnung und Bearbeitung weiterer Klimaarchive gehen. Diese Arbeiten werden sich<br />

vor allem auf Patagonien, China und Europa konzentrieren, wobei sowohl lakustrine<br />

Sedimente als auch Jahrringe von Bäumen einzubeziehen sind. Die Untersuchung zur<br />

Ableitung von Transferfunktionen wird fortgeführt, wobei ein großer Begasungsversuch mit<br />

markierten Isotopen auf der Waldlysimeteranlage im Vordergrund steht.<br />

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