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Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

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sind die positive Beeinflussung der Plasmarotation durch ergodische Magnetfelder, die kontrollierte<br />

Anregung von "Tearing-Moden" und die Abhängigkeit der dazu benötigten Störamplitude von der<br />

Plasmarotation, sowie die Erhöhung bzw. Absenkung des Dichtelimits - je nachdem, ob der DED<br />

dynamisch oder statisch betrieben wurde. In Zusammenarbeit mit dem niederländischen TEC-Partner<br />

konnte außerdem gezeigt werden, dass sich die mit dem DED gezielt erzeugten "Tearing-Moden"<br />

mittels lokaler Mikrowellenheizung wieder stabilisieren lassen. Dieses Verfahren soll an ITER zur<br />

Stabilisierung "Neoklassicher Tearing-Moden" zum Einsatz kommen.<br />

Schwerpunkte für das Jahr 2005 bilden die Charakterisierung des ergodischen Divertorkonzepts und<br />

mögliche Konsequenzen für einen verbesserten Einschluss, der Vergleich des DED mit dem<br />

Inseldivertor im Stellarator, die Physik der "Tearing-Moden" und Konsequenzen für ITER sowie die<br />

Verbindung zwischen magnetischem Einschluss und Plasmarotation bzw. Impulstransport.<br />

Auf dem Gebiet der Stabilitätstheorie hat das IPP unterstützende Untersuchungen zur nicht-linearen<br />

Kopplung externer magnetischer Störfelder und Plasmainstabilitäten durchgeführt. Für die Kopplung<br />

von Moden mit gleicher Helizität konnte Übereinstimmung mit den DED-Experimenten gefunden<br />

werden. Zukünftige Berechnungen des <strong>Forschungszentrum</strong>s <strong>Jülich</strong> sollen sich nun auf die<br />

Abhängigkeit der Anregung der "Tearing-Moden" von Plasmaparametern wie z.B. Rotation oder<br />

Dichte konzentrieren.<br />

Plasmawandwechselwirkung<br />

Für den Betrieb von ITER und insbesondere für die Entwicklung eines stationär brennenden<br />

Fusionsplasmas ist dieser Bereich von elementarer Bedeutung. Geeignete Wandmaterialien müssen<br />

niedrige Erosion mit geringem Wasserstoffeinschluss vereinen, um ein möglichst geringes<br />

Brennstoffinventar zu erreichen. Derzeit ist in ITER eine Kombination aus Kohlenstoff, Beryllium und<br />

Wolfram für die Auskleidung der dem Plasma zugewandten Komponenten vorgesehen.<br />

Diesen Anforderungen entsprechend sind die Untersuchungen an TEXTOR ausgerichtet: Erosion und<br />

das damit verbundene Zurückhalten des Brennstoffs (vor allem Tritium), Entwicklung der In-situ-<br />

Kontroll- und Abbaumethoden zur Begrenzung des langfristigen Brennstoffinventars und Qualifikation<br />

der Hoch-Z Materialien als alternatives Material. Diese Fragestellungen stehen in direkter Verbindung<br />

zur Kontrolle transienter Wärmepulse, wie sie z.B. während ELMs oder Plasmaabbrüchen<br />

(Disruptionen) auftreten, da diese Phänomene die auf die Wand treffenden Leistungsspitzen<br />

bestimmen.<br />

Die aktuelle Forschung konzentriert sich auf die chemische Erosion des Graphits, auf die<br />

resultierende Migration des Kohlenstoffs entlang der vom Plasma benetzten Oberflächen und in<br />

abgeschatteten Bereichen sowie auf die Qualifikation der In-situ-Abbaumethoden für redeponierten<br />

Kohlenstoff. Experimente an JET haben gezeigt, dass langreichweitiger Kohlenstofftransport<br />

schrittweise erfolgt, was eine Verschiebung der Kontaktflächen zwischen Plasma und Wand erfordert.<br />

Die reaktive Sauerstoffbehandlung wird derzeit in TEXTOR erprobt. In Ergänzung zur Auskleidung<br />

von ASDEX Upgrade mit Wolfram werden am FZJ offene Fragen bearbeitet, die mit dem Gebrauch<br />

von Wolframbauteilen verbunden sind, wie z.B. die Erosion bei sehr hohen Oberflächentemperaturen<br />

und die Stabilität von geschmolzenen Wolframschichten unter Plasmabelastung. Ein anderes<br />

wichtiges Thema ist die Entwicklung von Techniken, die es erlauben, die Materialdeposition und die<br />

Tritiumspeicherung in ITER mit Hilfe der Laserdesorption bzw. -ablation unter Einsatz einer<br />

Quarzmikrowaage zeitaufgelöst zu messen.<br />

Für die Extrapolation zu ITER werden diese Arbeiten durch die Entwicklung numerischer Codes<br />

begleitet. Im FZJ wird dazu insbesondere der ERO-Code unter Ei<strong>nb</strong>eziehung einer verbesserten<br />

Date<strong>nb</strong>asis genutzt, um Erosion, Redeposition und Tritiumrückhalt in ITER vorauszusagen.<br />

Konsolidierung und Erweiterung der physikalischen Grundlagen für die Auslegung und den Betrieb<br />

von ITER<br />

<strong>Das</strong> Referenzbetriebsszenario von ITER, auf dem die Vorhersagen für die Fusionsleistung und die<br />

Leistungsverstärkung beruhen, ist die H-Mode. Die H-Mode ist ein robuster Einschlussmodus, der in<br />

allen Tokamaks mit poloidalen Divertor wie JET und ASDEX Upgrade reproduzierbar erreicht wird.<br />

Zur Vorbereitung des ITER-Betriebs wird an einer weiteren Verbesserung der H-Mode-Eigenschaften<br />

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