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Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

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An aktiv gekühlten Wärmesenken der Werkstoffsysteme Wolfram-Kupfer bzw. CFC-Kupfer<br />

(Monoblock- und Flachziegelkonzept) wurden Neutrone<strong>nb</strong>estrahlungstests durchgeführt; dabei<br />

wurden ITER-spezifische Neutronenfluenzen bis zu 1 dpa (displacement per atom) bei Temperaturen<br />

im Bereich von 200 - 700 °C appliziert. In anschließend durchgeführten Wärmeflusssimulationstests<br />

zeigte sich bei den CFC Bauteilen eine deutliche Temperaturerhöhung, die primär auf eine Abnahme<br />

der thermischen Leitfähigkeit des Kohlenstoff-Werkstoffs zurückzuführen ist. Für Bauteile mit<br />

Wolframarmierung spielt die Abnahme der thermischen Leitfähigkeit eine weitaus geringere Rolle. Die<br />

in Thermozykliertests erreichbaren Grenzbelastungen lagen für CFC-Bauteile bei 15 MW pro<br />

Quadratmeter und für W-Module bei 18 MW pro Quadratmeter. Für Beryllium-armierte Wandmodule<br />

wurde ein umfangreiches Bestrahlungsprogramm (0,6 dpa) initiiert. Die Nachuntersuchung der<br />

bestrahlten Bauteile wird in der Elektronenstrahlanlage JUDITH erfolgen.<br />

Zur Simulation extrem kurzer transienter Belastungsszenarien (ELMs mit Pulsdauern im sub-ms<br />

Bereich) sowie zur Untersuchung synergistischer Effekte (Wechselwirkung von zeitgleich auftretenden<br />

Thermoschock- und Thermoermüdungs-Belastungen) wurde eine neue Elektronenstrahl-Testanlage<br />

JUDITH 2 geplant und in dem eigens hierfür hergerichteten "Heißen Material Labor" (HML) aufgebaut.<br />

<strong>Das</strong> neue System ist in der Lage, neben transienten auch thermozyklische Material- und<br />

Bauteiluntersuchungen an großen Komponenten mit einer belastbaren Fläche von bis zu 500 mm x<br />

500 mm durchzuführen. Zur Diagnostik steht eine Vielzahl von Messeinrichtungen zur Verfügung.<br />

Plasmawandwechselwirkung<br />

Die Arbeiten des <strong>Forschungszentrum</strong>s <strong>Jülich</strong> zur Plasmawandwechselwirkung orientieren sich an den<br />

kritischen Fragen bezüglich ITER: Erosion von Wandmaterial und das damit verbundene Zurückhalten<br />

des Brennstoffs (Tritium), Entwicklung der In-situ-Kontroll- und Abbaumethoden zur Begrenzung des<br />

langfristigen Brennstoffrückhalts, Qualifikation von Hoch-Z-Materialien als alternatives<br />

plasmainteraktives Material und Begrenzung von Spitzenlasten durch transiente Wärmepulse. Mit<br />

diesen Arbeiten trägt <strong>Jülich</strong> zur Entscheidungsfindung für die günstigste Kombination von<br />

Wandmaterialen für die verschiedenen Ausbaustufen von ITER bei (siehe auch Tokamakphysik).<br />

Etliche konkrete F&E-Aufträge für ITER wurden u.a. in den Bereichen Kohlenstoffmigration,<br />

Abbautechniken für deponierten Kohlenstoff, Messtechniken zur Bestimmung des Tritiumeinfangs und<br />

Weiterentwicklung numerischer Codes durchgeführt.<br />

Diagnostik<br />

Basierend auf EFDA-Verträgen und der Nutzung von TEXTOR als Testumgebung werden im FZJ zur<br />

Zeit Arbeiten zu zwei Diagnostikprojekten für ITER durchgeführt:<br />

1. <strong>Das</strong> Design eines Sechskanal-VUV-Spektrometersystems für ITER, welches den<br />

Wellenlänge<strong>nb</strong>ereich von 2,3 nm bis 160 nm umfasst (aufgeteilt in sechs Teilabschnitte mit<br />

Überschneidung), ist fertig gestellt worden. Die Frequenzauflösung des Systems lässt die<br />

Beobachtung der relevanten Plasmaverunreinigungen entsprechend der geforderten<br />

Genauigkeit in ITER zu.<br />

2. <strong>Das</strong> Design der ITER-CXRS-Diagnostik zum Ladungsaustausch, welche auf der Nutzung<br />

eines bestimmten Neutralteilchenstrahls basiert, wird weiter in einer gemeinschaftlichen<br />

Bemühung im TEC und zusammen mit anderen Partnern entwickelt und geprüft. <strong>Das</strong><br />

detaillierte optische Design des Beobachtungsperiskops, der Faseroptik und der Spektrometer<br />

wurde durch Strahlverfolgungsmethoden verbessert und die Messmöglichkeiten wurden<br />

basierend auf der Modellierung der Ladungsaustauschprozesse und der<br />

Strahlemissionsspektren analysiert. <strong>Das</strong> System wird optimiert, um eine simultane Ermittlung<br />

von Ionendichte, Temperatur, Plasmarotation und magnetischen Feldern über einen weiten<br />

radialen Bereich zuzulassen.<br />

Außerdem ist im Rahmen der TEC-Kollaboration Designarbeit für ein poloidales Polarimetriesystem<br />

und ein Weitwinkel-Thermographiesystem durchgeführt worden.<br />

Für ITER plant das FZJ im Rahmen des TEC die Koordination für die Entwicklung und Fertigung einer<br />

ganzen Diagnostikeinheit (eines so genannten "Portplugs") zu übernehmen. Ein Aspekt ist dabei, den<br />

Zugang zum wissenschaftlichen Programm von ITER zu erleichtern.<br />

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