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Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

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B - Programmstruktur<br />

Der Programmanteil der <strong>Jülich</strong>er Forschung konzentriert sich im Bereich "Sicherheitsforschung für<br />

Kernreaktoren" auf die Verbesserung der Sicherheit bestehender Reaktoren, z.B.<br />

Entwicklungsarbeiten zu optimierten Wasserstoff-Rekombinatoren in Leichtwasserreaktoren. Im<br />

Bereich "Sicherheitsforschung für die nukleare Abfallentsorgung" werden 3 Themenkomplexe<br />

bearbeitet: Charakterisierung und Verfestigung von radioaktiven Abfällen, Reduzierung der<br />

Radiotoxizität von hochradioaktiven Abfällen sowie die Langzeitsicherheit bei der Endlagerung von<br />

bestrahlten Brennelementen aus Hochtemperatur- und aus Forschungsreaktoren. In der<br />

Strahlenschutzforschung werden anwendungsbezogene, aus dem Umgang mit radioaktiven Stoffen<br />

abgeleitete Themen zur Verbesserung der Dosimetrie, der Messanalytik und der radiologischen<br />

Bewertung bearbeitet.<br />

C - Programmergebnisse<br />

1.4.1 Sicherheitsforschung für Kernreaktoren<br />

(1a) Untersuchung schwerer Störfallphänomene<br />

<strong>Das</strong> Arbeitsprogramm des ISR befasst sich mit Sicherheitsfragen zu katalytischen Rekombinatoren,<br />

die in den Sicherheitsbehältern von Leichtwasserreaktoren (LWR) zur Beseitigung von<br />

störfallbedingten Wasserstofffreisetzungen eingesetzt werden. Die experimentellen und<br />

theoretischen Untersuchungen haben zum Ziel, ein vertieftes Verständnis der physikalischen und<br />

chemischen Prozesse in katalytischen Rekombinatoren, z.B. die Reaktionskinetik, die Abbauleistung<br />

oder das thermische Verhalten betreffend, zu erarbeiten. Die Ergebnisse dienen damit nicht zuletzt<br />

der Optimierung heutiger und zukünftiger Sicherheitskonzepte.<br />

Ein wichtiges Thema ist die Untersuchung von Zündungsphänomenen in Rekombinatoren, ausgelöst<br />

durch die Überhitzung der Katalysatorelemente infolge der exothermen Reaktion. In neuen<br />

Experimenten in der Versuchsanlage REKO-3 wurden alternative Katalysatorbeschichtungen genauer<br />

untersucht. Eine Erweiterung der Versuchsanlage ermöglicht nun die Messung der<br />

Gaszusammensetzung innerhalb der Rekombinationseinheit. Die Ergebnisse liefern aufschlussreiche<br />

Systemdaten, die im Simulationsprogramm REKO-DIREKT in die numerische Beschreibung der<br />

Reaktionskinetik einfließen. Die Entwicklung des Programms REKO-DIREKT liefert die Grundlage für<br />

ein vereinfachtes Rekombinatormodell, das in den im <strong>Forschungszentrum</strong> Karlsruhe entwickelten<br />

Containmentcode GASFLOW implementiert werden soll.<br />

<strong>Das</strong> ISR ist seit dem Frühjahr 2004 mit seiner Expertise zu katalytischen Wasserstoffrekombinatoren<br />

im Rahmen des 6. EU Forschungsrahmenprogramms in den Exzellenznetzwerken SARNET (Severe<br />

Accident Research NETwork) und HySafe (Safety of Hydrogen as Energy Carrier) vertreten.<br />

(1b) Untersuchung von auslegungs- und auslegungsüberschreitenden Störfallabläufen<br />

Um eine Behandlung extremer Reaktivitätstransienten bei Reaktoren und sonstigen<br />

kerntechnischen Einrichtungen, die deutlich über heute im Genehmigungsverfahren angenommene<br />

Störungen hinausgehen möglich zu machen, wurde das notwendige Instrumentarium<br />

(Computerprogramme DYN3D, WIMS, SCALE) an vorliegende Aufgabenstellungen angepasst und an<br />

bekannten Ergebnissen bestehender Reaktoren validiert. So konnten alle wesentlichen<br />

sicherheitsrelevanten Parameter einer Konvoi-Anlage wie z.B. sämtliche temperaturabhängige<br />

Reaktivitätskoeffizienten, Stabwirksamkeiten, kritische Borsäurekonzentrationen, Heißkanalfaktoren,<br />

maximale Brennstoff- und Hüllrohrtemperaturen mit dem nunmehr etablierten Programmsystem mit<br />

sehr guter Übereinstimmung bestimmt werden.<br />

Es wurden ergänzend mit Hilfe eines speziellen punktkinetischen Modells Parameter ermittelt, die bei<br />

extremen Exkursionen zu berücksichtigen sind, um deren Einfluss vorab zu verdeutlichen. Dies sind<br />

u.a. Höhe der Störfallreaktivität, Geschwindigkeit des Reaktivitätseintrags, Größe der negativen<br />

Rückkopplungskoeffizienten, Neutronenlebensdauer, Wärmespeicherung im Brennstoff,<br />

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