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Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

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Stellarator<br />

Die Forschungszentren <strong>Jülich</strong> und Karlsruhe sowie das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in<br />

Garching entwickeln und bauen gemeinsam den Stellarator Wendelstein 7-X in Greifswald. Der<br />

Stellaratorkonzept gilt als attraktiver Kandidat für einen zukünftigen Fusionsreaktor wegen seines<br />

spezifischen Potenzials zum Dauerbetrieb. Wendelstein 7-X ist ein großer Stellarator, der nach dem<br />

Prinzip der Quasi-Symmetrie optimiert wurde. Er besteht aus supraleitenden Spulen und soll<br />

Plasmaentladungen von 30 Sekunden Dauer bei einer Heizleistung von 10 MW liefern. <strong>Das</strong> Ziel ist,<br />

die grundsätzliche Eignung des gewählten Konzepts zum magnetischen Einschluss bei langen Pulsen<br />

zu demonstrieren.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Forschungszentrum</strong> <strong>Jülich</strong> hat entsprechend der vorhandenen Expertise umfassende<br />

Arbeitspakete zum Aufbau des Stellarators Wendelstein 7-X übernommen. Dazu gehören vor allem<br />

Arbeiten zur Auslegung und Fertigung von Komponenten der supraleitenden Spulen, der Zuführungen<br />

und elektrischen Verbindungen, unterstützende Arbeiten in der Schweißtechnik,<br />

Festigkeitsberechnungen sowie Diagnostikentwicklung. Die im Folgenden beschriebenen Arbeiten<br />

wurden im Berichtsjahr durchgeführt.<br />

Bau von Komponenten für Wendelstein 7-X<br />

Für das supraleitende Bus-System, das die Hauptspulen miteinander verbindet, wurde ein<br />

Gesamtkonzept erarbeitet, welches nun alle Arbeitsschritte umfasst und den Zusamme<strong>nb</strong>au<br />

vereinfachen soll. Um die Geometrie der gebogenen Leiter zu prüfen, wurde ein 1:1-Modell erstellt,<br />

das nun in <strong>Jülich</strong> in einer großen Halle für die weiteren Arbeiten bei der Herstellung und Montage der<br />

Leiter zur Verfügung steht. Die Fertigung des Bus-Systems wird im Frühjahr 2005 beginnen, so dass<br />

die Auslieferung für Wendelstein 7-X rechtzeitig erfolgen kann.<br />

Die Konstruktion der Joints, die zur elektrischen und hydraulischen Verbindung zwischen den<br />

Supraleitern benötigt werden, wurde verbessert. Danach wurden Prototypen hergestellt und<br />

erfolgreich getestet. Die Fertigung aller 250 niedrigohmigen Joints wird 2005 in <strong>Jülich</strong> beginnen.<br />

Eine Analyse von mechanischen Spannungen für verschiedene Stützelemente wurde durchgeführt,<br />

was zu verbesserten Konstruktionen bei einigen Spulenhalterungen führte. Deformationsanalysen und<br />

Spannungsrechnungen für die planaren Spulen halfen, den Ei<strong>nb</strong>ettungsprozess in das<br />

Spulengehäuse zu optimieren.<br />

Schweißversuche in <strong>Jülich</strong> halfen, bessere Vorhersagen bezüglich des Materialschrumpfens und der<br />

damit verknüpften Maßhaltigkeit beim Zusamme<strong>nb</strong>au der Spulenhalterungen zu erlangen. Einige<br />

Schweißvorversuche mit Prototypen wurden in <strong>Jülich</strong> durchgeführt. Weiterführende Versuche unter<br />

realitätsnäheren Bedingungen fanden auch in Greifswald statt.<br />

Plasmainteraktive Materialien<br />

Unterschiedliche Materialien sind einer gründlichen Analyse bezüglich der auftretenden mechanischen<br />

Spannungen bei Erwärmung unterzogen worden, um damit auf deren Tauglichkeit als Material für<br />

optische Fenster an Wendelstein 7-X zu schließen. Die Berechnungen zeigen, dass für große Fenster<br />

bis zu einem Durchmesser von 13 cm Saphir für Messungen im sichtbaren bis infraroten Bereich<br />

geeignet ist, selbst bei der maximalen quasi-stationären Strahlungsbelastung von 50 kW pro<br />

Quadratmeter. Kleinere Fenster aus ZnSe oder ZnS mit einem Durchmesser von 50 mm können für<br />

den fernen Infrarotbereich eingesetzt werden. Polykristallines Magnesium-Fluorid eignet sich bis zu<br />

Durchmessern von 100 mm nur für Wärmeleistungsdichten von bis zu 20 kW pro Quadratmeter -<br />

höhere Leistungsdichten sind bei entsprechend kürzeren Plasmapulsen möglich. Kalzium-Fluorid und<br />

Barium-Fluorid Fenster können für Anwendungen mit thermischer Belastung wegen der<br />

unakzeptablen Spannungen nicht empfohlen werden.<br />

Zur Untersuchung der Eigenschaften aktiv gekühlter Komponenten für die Divertortargets von<br />

Wendelstein 7-X wurden Tests mit hohen Wärmebelastungen in der Elektronenstrahlanlage JUDITH<br />

durchgeführt. <strong>Das</strong> Ziel dieser Experimente ist es zu zeigen, dass die Wärmeabfuhrkapazität der<br />

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