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Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

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Ein Schwerpunkt von Programmthema 4 ist die stratosphärische Ozonschicht und deren<br />

Wechselwirkung mit Klimaänderungen. In der Tropopausenregion werden die Faktoren mit<br />

der größten Wirkung auf den Strahlungshaushalt der Atmosphäre und somit auf das Klima<br />

untersucht: die Spurengase Wasserdampf und Ozon, sowie Aerosole und Wolken. Die<br />

wissenschaftlichen Fragestellungen werden in 6 Unterthemen bearbeitet: (1) Stratosphären-<br />

Troposphären-Austausch einschließlich Transport aus der Grenzschicht und dessen Einfluss<br />

auf die obere Troposphäre und Stratosphäre, (2) Wasserdampf-Budget in der oberen<br />

Troposphäre und der Stratosphäre, (3) Nukleation, Wachstum und Sedimentation von Zirrus-<br />

und PSC-Partikeln, (4) Stratosphärisches Ozo<strong>nb</strong>udget und dessen Beeinflussung durch den<br />

Klimawandel, (5) Stratosphären-Klima-Wechselwirkungen, atmosphärische Kopplungen und<br />

Trends, (6) Unterstützende Maßnahmen: Verbesserung der Beobachtungsdaten und der<br />

theoretischen Hilfsmittel für Spurengase, Aerosole und Zirruswolken. Für diese Unterthemen<br />

wurden Meilensteine für die Jahre 2006 bis 2008 festgelegt. <strong>Das</strong> Erreichen dieser<br />

Meilensteine erscheint in allen Fällen ungefährdet. Wichtige wissenschaftliche Ergebnisse auf<br />

diesem Weg wurden in folgenden Bereichen erzielt (1) Luftmassentransport in die unterste<br />

Stratosphäre, (2) Eisübersättigung in der oberen Troposphäre, (3) schnelle Ozonchemie und<br />

Ozonverlust, (4) langfristige Variabilität von H2O und CH4 in der Stratosphäre, (5) konvektive<br />

Anregung von Schwerewellen (Details siehe unten). Ein wichtiger Schritt zur langfristigen<br />

Fortführung von MOZAIC wurde mit der erfolgreichen Antragstellung für ein EU-<br />

Infrastrukturprojekt (IAGOS) geleistet. In Zusammenarbeit mit dem ZAT in <strong>Jülich</strong> und der<br />

Universität Wuppertal wurde das IR-Spektrometer CRISTA für den Einsatz auf dem<br />

Höhenforschungsflugzeug Geophysica modifiziert. Für Untersuchung von Zirren wurden neue<br />

Instrumente zur in-situ Messung der Gas- und Eisphase von Wasser von Flugzeugen<br />

entwickelt und erprobt. <strong>Das</strong> Langstreckenflugzeug HALO wird eine bedeutende Rolle für die<br />

zukünftige Atmosphärenforschung in <strong>Jülich</strong> spielen. Missionsvorbereitungen sowie die<br />

Entwicklung neuer Instrumente haben bereits begonnen. Gemeinsam mit drei Helmholtz-<br />

Zentren und 5 Universitäten wurde das gemeinsame <strong>Forschungszentrum</strong> ZTT zur<br />

Untersuchung des tropischen Tropopause<strong>nb</strong>ereichs gegründet.<br />

A - Ziele und Ei<strong>nb</strong>ettung in den Forschungsbereich<br />

Atmosphärische Spurengase und Aerosole bestimmen die Luftqualität und beeinflussen den<br />

Strahlungshaushalt der Atmosphäre und damit das Klima. Die Zusammensetzung und Verteilung<br />

dieser Spurenstoffe in Raum und Zeit sind durch Emission, Photochemie und Transport bestimmt. Ziel<br />

der Arbeiten im Programm "Atmosphäre und Klima" ist ein quantitatives Verständnis der chemischen<br />

Umwandlungs- und Transportprozesse von Spurengasen und Aerosolen sowie der Bildung von<br />

Wolken. Die Arbeiten unterteilen sich in die beiden Programmthemen "Spurenstoffe in der<br />

Troposphäre" (Programmthema 3) und "Stratosphäre und Tropopause<strong>nb</strong>ereich im globalen Wandel<br />

(Programmthema 4)".<br />

Programmthema 3 hat zum Ziel, das Grundlagenwissen über die stoffliche Zusammensetzung und<br />

den Zustand der Troposphäre zu verbessern. Die troposphärische Zusammensetzung beeinflusst<br />

über den Strahlungstransport in direkter Weise das Klima der Erde. Spurengase und Aerosole<br />

beeinflussen die Mikrophysik von Wolken und die Rege<strong>nb</strong>ildung und damit den Wasserkreislauf.<br />

Neben Klimaänderungen bestimmen sie die Luftqualität und Deposition von Schadstoffen, die auf den<br />

Menschen und die Biosphäre einwirken. <strong>Das</strong> Wissen über die Zusammensetzung und den Zustand<br />

der Troposphäre ist dementsprechend notwendig, um die Rolle der Troposphäre im Erdsystem und<br />

seine Wechselwirkung mit dem Klima zu beschreiben und vorhersagen zu können. Um das Ziel des<br />

Programmthemas zu verwirklichen, werden Fragestellungen zur Chemie der Troposphäre und deren<br />

Wechselwirkung mit der Stratosphäre bzw. mit Pflanzen und Boden bearbeitet (Kooperationen<br />

innerhalb des Instituts). Dabei werden modernste Instrumente zur Messung von Spurenstoffen, u.a.<br />

von freien Radikalen (OH, HO2, RO2, NO3) entwickelt und betrieben. Die Instrumente werden im Feld<br />

zur Aufklärung von Chemie- und Transportprozessen, sowie zur Quantifizierung biogener und<br />

anthropogener Emissionen eingesetzt. In der Atmosphärensimulationskammer SAPHIR und der<br />

großen Aerosolkammer werden Gasphasenchemieprozesse unter kontrollierten Bedingungen<br />

untersucht, bzw. Bildungsprozesse und chemisch-physikalische Eigenschaften von Aerosolen<br />

erforscht. 1- bis 3-dimensionale numerische Chemie und Transport-Modelle (CTM) werden<br />

weiterentwickelt und für die Interpretation von Felddaten eingesetzt.<br />

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