Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

in UNICORE. Dadurch wurde eine deutliche Steigerung der Übertragungsrate für große Dateien
erzielt. Das Projekt wurde Anfang 2004 erfolgreich abgeschlossen.
Das EU-Projekt OpenMolGRID (Open Computing Grid for Molecular Science and Engineering) hat
ein System zur Automatisierung, Beschleunigung und Integration des Entwicklungsprozesses für neue
Arzneimittel erstellt.
Die Entwicklung neuer Arzneimittel bzw. von Wirkstoffen mit bestimmten Eigenschaften geht davon
aus, dass Moleküle ähnlicher Struktur ähnliche Eigenschaften haben. Das heißt, man entwickelt
zunächst auf der Basis der Daten bekannter Moleküle Vorhersagemodelle für die gewünschten
Eigenschaften. Anhand dieser Modelle werden neue, systematisch aus Grundstruktur und
Fragmenten im Rechner erzeugte Strukturen bezüglich ihrer Eigenschaften bewertet und die Erfolg
versprechenden Kandidaten ausgewählt. Diese Prozessabfolge wurde auf der Basis von UNICORE
modelliert und realisiert; alle benötigten Anwendungen wurden als Software-Ressource mit
zugehörigem Plugin in UNICORE eingebunden. Sie werden zur Laufzeit über das MetaPlugin
automatisch in einen Job einbezogen.
In 2004 wurden in dem vom ZAM koordinierten Projekt folgende Ergebnisse erzielt:
• Design und Implementierung einer Kommandozeilen-Schnittstelle für UNICORE einschließlich
einer Programmierschnittstelle und eines Warteschlangenmechanismus zur automatisierten,
zuverlässigen Abarbeitung von Tausenden von Jobs.
• Design und Implementierung von Datenkonvertierungsroutinen, um das standardisierte
Ausgabeformat einer Anwendung in das ebenfalls für die Anwendungsklasse standardisierte
Eingabeformat einer nachfolgenden Anwendung zu übersetzen.
• Erweiterung der Workflow-Komponente zur automatischen Aufteilung von Daten-parallelen
Aufgaben auf mehrere Tasks, die dann getrennt parallel auf verschiedenen Zielsystemen
ausgeführt werden können. Dazu wurden Split- bzw. Join-Anwendungen entwickelt, die die
Eingabedatei aufteilen und die Ergebnisdateien der Tasks zu einer Datei zusammenführen.
• Erweiterung der Ressourcenauswahl-Komponente, damit der Benutzer über Defaults die
Auswahl und Zuordnung gezielt beeinflussen kann.
• Durchführung intensiver Integrationstests aller im Projekt entwickelten Softwarekomponenten;
diese führten zu einer Vielzahl von Verbesserungen, Testbeispielen und einem ausführlichen
Testbericht.
Im DFN Projekt PAB (Path Allocation in Backbone Networks) Projekt wurde ein Testbed zur
Validierung von Differentiated Services (DS) und Multi-Protocol Label Switching (MPLS) aufgebaut
und zur Evaluation und Implementierung von Algorithmen für Pfade im Netzwerk eingesetzt. Hierfür
wurde eine leistungsstarke Java-Bibliothek für das Schalten, Konfigurieren und Überwachen von
Netzwerkverbindungen entwickelt.
Aufbauend auf den Ergebnissen von PAB wurden aktuelle Grid-Technologien analysiert und bewertet
und außerdem ein Web Service Resource Framework (WS-RF) und Web Service Agreement (WS-
AG) kompatibler Grid Service entwickelt, der in einem Subnetz das Schalten von
Netzwerkverbindungen unter Berücksichtigung von Quality of Service Aspekten ermöglicht. Die
Ergebnisse dienen als Basis für die Entwicklung von UNICORE-Erweiterungen, welche die Integration
eines dynamischen "Resource-Management Frameworks" umfassen und in laufenden bzw. künftigen
Projekten umgesetzt werden sollen.
Grid-Computing ist langfristig nur erfolgreich, wenn die Grid-Komponenten, die in zahlreichen
Projekten entstehen, problemlos zusammenarbeiten. Um zu demonstrieren, dass dies zwischen dem
vertikal integrierten UNICORE-System und dem in USA entwickelten Globus Toolkit möglich ist, wurde
unter Federführung vom ZAM das EU-Projekt GRIP (Grid Interoperability Project) konzipiert und
erfolgreich durchgeführt. Es wurden folgende Ziele verwirklicht:
• Entwicklung von Software, die es UNICORE-Benutzern ermöglicht, nahtlos sowohl UNICORE
als auch Globus-Ressourcen für die Ausführung ihrer Jobs zu nutzen. Dazu wurden
Komponenten zur Abbildung der Ressourcebeschreibungen und zur Interoperabilität der
Kommunikations- und Sicherheitsprotokolle entworfen und implementiert.
239