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Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

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Anhaltspunkte für relativ warme Sommer mit hoher Algenproduktivität. Dies deutet auf eine starke<br />

Veränderung des saisonalen Temperaturgegensatzes hin und nicht auf eine generelle Abkühlung<br />

während der Jüngeren Dryas. Um ein rein lokales Phänomen auszuschließen und den Nachweis für<br />

eine zumindest regionale Gültigkeit dieser Saisonalitätsveränderung zu führen, wird derzeit der<br />

Vergleich mit entsprechenden Sedimenten eines Norddeutschen Sees (Hämelsee) durchgeführt.<br />

Menschlicher Einfluss und Klimaentwicklung der südargentinischen Steppenregion vom letzten Glacial<br />

bis heute<br />

Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projektes „South Argentinean Lake Sediment Archives and<br />

Modelling“ (SALSA, DEKLIM) wurden Sedimentkerne mehrerer Seen aus der südpatagonischen<br />

Steppenregion untersucht. Die Analyse eines von uns analysierten ca. 19 m langen Sedimentprofiles<br />

erlaubt die Rekonstruktion der Umwelt- und Klimaänderungen während der letzten 16 000 Jahre in<br />

dieser für eine weltweite Klimamodellierung äußerst wichtigen Region. Die laufenden Analysen zeigen<br />

insbesondere während der letzten 4000 Jahre vor heute und dem in Europa als Spätglazial<br />

bezeichneten Zeitabschnitt besonders markante Variationen. In diesen Sedimentkernen konnte<br />

zudem in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern aus Bremen, Köln und Buenos Aires erstmals der<br />

Einfluss der europäischen Besiedlung auf die Vegetation und das Ökosystem der Seen nachgewiesen<br />

werden. Rezente saisonale und regionale Variationen hydrologischer Parameter, die für eine<br />

Modellierung der Wasserbilanzen der Seen benötigt werden, konnten über die Kooperation mit<br />

argentinischen Partnern ermittelt werden.<br />

Umwelt- und Klimaentwicklung auf dem tibetischen Plateau und an der chinesischen Küste seit der<br />

letzten Vereisung<br />

Die Arbeiten auf dem tibetischen Hochplateau wurden in Zusammenarbeit mit zwei<br />

Gastwissenschaftlern (Chin. Acad. of Science Nanjing Institute of Geography and Limnology)<br />

fortgesetzt. Derzeit wird ein neuer Sedimentkern aus dem Zige Tangco See (4560 m üNN,<br />

Zentraltibet), bearbeitet, aus dem Aufschlüsse über die Variationen des südasiatischen<br />

Monsunsystems während des gesamten Holozäns zu erwarten sind. Mit den bereits jetzt vorliegenden<br />

Ergebnissen zeichnen sich deutliche Veränderungen des Seesystems im mittleren Holozän ab.<br />

Ergänzend dazu, und über die bereits vorliegenden Ergebnisse aus dem südchinesischen Huguang<br />

Maar hinaus, wurden die Arbeiten am nordostchinesischen Sihailongwan See fortgesetzt. Da dieser<br />

See nicht mehr vom Monsun sondern von der Westwindzirkulation dominiert wird, sollen<br />

Veränderungen dieser Zirkulationssysteme in Bezug auf mögliche Wechselwirkungen vergleichend<br />

betrachtet werden.<br />

III.2. Jahrringe von Bäumen<br />

Zur Erstellung langer Zeitreihen von Isotopenproxies (Kohlenstoff u. Sauerstoff) auf der Basis von<br />

Jahrringen, erfolgten Probennahmekampagnen in Patagonien, der Mongolei, Süditalien, der Schweiz<br />

und Norddeutschland. Hintergrund dieser Kampagnen war auf der einen Seite die Verlängerung der<br />

bestehenden Isotopenchronologien und auf der anderen Seite die Verdichtung des<br />

Dendroisotopennetzes, welcher gegenwärtig für Europa, Hochasien, Sibirien und den Süden<br />

Südamerikas aufgebaut wird. Damit soll der Einfluss von Klimaoszillationen und deren Auswirkungen<br />

über größere Regionen oder Kontinente hinweg untersucht und verstanden werden. Von besonderem<br />

Interesse sind hier die Arktische Oszillation, die Nordatlantische Oszillation sowie das asiatische<br />

Monsunsystem.<br />

Für den Norden von Pakistan (Karakorum) liegt mittlerweile die weltweit längste Klimarekonstruktion<br />

auf der Basis von stabilen Isotopen vor. <strong>Das</strong> Zeitfenster reicht vom mittelalterlichen Optimum vor etwa<br />

1100 Jahren bis heute und die Chronologie basiert auf einer jährlichen Auflösung. Hier zeigt sich eine<br />

enge Verknüpfung der Sauerstoffisotope mit dem Winterniederschlag, während die Kohlenstoffisotope<br />

mit der mittleren Sommertemperatur von Juni bis August korreliert sind. Ähnliche Verknüpfungen<br />

zeigen die Untersuchungen der Isotopenchronologie, die in der Nähe des Baikalsees erstellt wurde.<br />

IV. Archive mit langen Zeitskalen aus unterschiedlichen geologischen Zeitscheiben<br />

Archive mit längeren Zeitskalen aus unterschiedlichen geologischen Zeitscheiben bilden die Basis für<br />

Arbeiten im Bereich sedimentgeochemische und molekular ökologischer Prozesse. Dahinter steht die<br />

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