Gleichstellung von Frauen und Männern im ... - frauennrw.de

2. Zukunft des LGG im Kontext der Verwaltungsmodernisierung
2.1 Perspektiven der Frauenförderung im öffentlichen Dienst
2.1.1 Verwaltungsmodernisierung
Verwaltungsmodernisierung führt in Zeiten knapper Kassen häufig zu einer Überbewertung
notwendiger Konsolidierungsanstrengungen. Bei der Suche nach Einsparmöglichkeiten steht die
Reduzierung von Ausgaben besonders oft im Vordergrund. Die Betrachtung der „Qualität“ einer
Organisation und die Notwendigkeit von Qualitätsmanagement werden vielfach verdrängt. Die
Kundinnen und Kunden der öffentlichen Verwaltung erwarten aber zunehmend Dienstleistungen,
die sich nicht grundsätzlich von den Qualitätsstandards privater Serviceangebote unterscheiden.
Die öffentliche Verwaltung kann qualitativ hochwertige Dienstleistungen nur mit modernen
Strukturen und Prozessen erbringen.
Eine Verwaltungsmodernisierung, die diesem Aspekt Rechnung trägt, hat in Nordrhein-
Westfalen Tradition. Wichtige Initiativen für Reformen gingen und gehen von Nordrhein-
Westfalen aus.
Bereits seit Mitte der 90iger Jahre steht das Thema verstärkt auf der Agenda. In der Koalitionsvereinbarung
2000 der Landesregierung ist diese Zielsetzung deutlich verankert. Dort heißt es
u.a.: „Wir wollen die Verwaltungsreform konsequent fortführen. Das bedeutet: Abbau von Bürokratie,
Stärkung der Bündelungsfunktion der Mittelbehörden, mehr Effizienz in den Bearbeitungsprozessen,
mehr Motivation und mehr Leistungsorientierung, moderne Formen der Kooperation,
bessere Möglichkeiten im Austausch von Erfahrungen und von Personal zwischen Wirtschaft,
Wissenschaft und Administration.“ Eine Fülle einzelner Facetten zur Realisierung dieses
Ziels wird in der Koalitionsvereinbarung konkret benannt. Dazu gehören die Frauenförderung
und die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen.
2.1.2 Regierungskommission „Zukunft des öffentlichen Dienstes - öffentlicher Dienst der
Zukunft“
Die Landesregierung hat die Modernisierung von Staat und Verwaltung zu einem zentralen Anliegen
ihrer Politik gemacht. Aus diesem Grund wurde im November 2000 die Regierungskommission
„Zukunft des öffentlichen Dienstes - öffentlicher Dienst der Zukunft“ unter der Leitung
von Prof. Dr. Hans-Peter Bull, Professor für öffentliches Recht und Verwaltungslehre an der
Universität Hamburg, eingesetzt. In dieser Kommission waren insgesamt 23 Persönlichkeiten
aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung vertreten. Sie nahm im April 2001 ihre Arbeit auf
und legte der Landesregierung im Januar 2003 einen abschließenden Bericht vor. Der Bericht
mit Anlagen liegt in gedruckter Fassung vor und ist unter www.regierungskommission.nrw.de
aufrufbar.
Kernpunkte der auf die Erneuerung der Strukturen gerichteten Vorschläge sind
• ein einheitliches öffentliches Dienstrecht zu schaffen anstelle der Unterscheidung zwischen
Beamten, Angestellten und Arbeitern
• ein stark leistungsorientiertes Bezahlungssystem einzuführen
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