Gleichstellung von Frauen und Männern im ... - frauennrw.de

Dem Anliegen des LGG, freie Arbeitsplätze einer möglichst großen Zahl von Bewerberinnen
anzubieten, kamen die Dienststellen in 48,1 % aller Ausschreibungen nach. Insbesondere die
Ressorts MSWKS, MUNLV und MWA übertrafen diesen Landesdurchschnitt deutlich. Diese
hatten nur bis zu 20 % der Arbeitsplätze allein dienststellenintern ausgeschrieben und damit eine
größere Anzahl von Bewerbungen ermöglicht. In allen anderen Dienststellen war der Anteil
dienststelleninterner Ausschreibungen relativ hoch. Mit ein Grund dafür war die Notwendigkeit,
Stellen mit Absolventinnen und Absolventen einschlägiger Ausbildungsgänge zu besetzen. Diese
vorrangige Besetzung der Stellen fand überwiegend in den Geschäftsbereichen FM, IM (Polizeibereich),
JM und - soweit es sich um schulfachspezifische Stellen handelte - im Geschäftsbereich
MSJK statt. Daher lagen dort relativ niedrigere Zahlen dienststellenübergreifender Ausschreibungen
vor.
Die Ausschreibungspflicht dient dem Zweck, den potenziellen Kreis der Bewerberinnen und
Bewerber zu erweitern und die Transparenz der Stellenbesetzung zu erhöhen. Dies erschließt
Personalressourcen und erhöht die Effektivität des Verwaltungshandels. Vor jeder Ausschreibung
ist daher insbesondere bei einer Unterrepräsentanz von Frauen zu prüfen, ob sie – wie es
das LGG fordert – in allen Dienststellen der Landesverwaltung veröffentlicht wird. Dies entspricht
auch den Forderungen der Bull-Kommission im Zusammenhang mit der Modernisierung
der Verwaltungen. Jeder freie Arbeitsplatz ist von der Ausschreibungspflicht erfasst. Sofern eine
fachspezifische Anforderung an die Ausbildung der Bewerberin oder des Bewerbers (wie beispielsweise
eine Besetzung eines Arbeitsplatzes durch Rechtspflegerinnen oder Rechtspfleger)
nicht vorliegt, ist der Arbeitsplatz zumindest intern auszuschreiben. Darüber hinaus kann nur im
Einvernehmen mit der Gleichstellungsbeauftragten von einer landesweiten Ausschreibung abgesehen
werden. Es gilt, die Ausschreibungsregelung des LGG konsequenter umzusetzen, um
Frauen, die aufgrund ihrer Unterrepräsentanz gerade in gehobenen Positionen häufig nicht zum
Kreis derjenigen gehören, die von interessanten, offenen Positionen erfahren, vermehrt Chancen
zu eröffnen, sich zu bewerben. Die Möglichkeit, freie Arbeitsplätze in allen Dienststellen des
Landes über die beim FM angesiedelte Personalagentur anzubieten, sollte verstärkt genutzt werden.
3.1.1 Ausschreibungen in Teilzeit
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Ausschreibung
(6) Soweit zwingende dienstliche Belange nicht entgegenstehen, sind die Stellen einschließlich
der Funktionen mit Vorgesetzten- und Leitungsaufgaben zur Besetzung
auch in Teilzeit auszuschreiben.“
§ 8 Abs. 6 LGG enthält eine Mindestanforderung im Hinblick auf den Ausschreibungsinhalt und
gilt unabhängig davon, ob eine Unterrepräsentanz von Frauen vorliegt. 68,3 % aller Ausschreibungen
wurden im Berichtszeitraum zur Besetzung auch in Teilzeit ausgeschrieben, davon handelte
es sich zu 17,3 % um Stellen mit Vorgesetzten- und Leitungsaufgaben. Keine Ausschreibung
auch in Teilzeit erfolgte in 31,7 % der Fälle, hier betrug der Anteil der Stellen in Leitungsfunktionen
21,8 %.
In den Ressorts war der Anteil von Teilzeitangeboten in den Ausschreibungen recht unterschiedlich.
Im Bereich des MVEL und des MGSFF wurde fast immer eine Teilzeitbeschäftigung angeboten,
darüber hinaus lagen - bis auf IM, MWF, MSWKS und JM - alle anderen Ressorts ober-