Gleichstellung von Frauen und Männern im ... - frauennrw.de

3.2 Stellenbesetzungen
3.2.1 Bewerbungen
Unter den ca. 350.000 Personen, die sich auf ausgeschriebene Arbeitsplätze beworben haben,
befanden sich 38 % Frauen. Diese Quote lag unter dem Beschäftigtenanteil von Frauen von landesweit
40,7 % (ohne Lehrerinnen und Lehrer). Die meisten Bewerbungen gingen auf Stellen
des mittleren Dienstes ein; hier war der Frauenanteil mit 57,6 % an den Bewerbungen am höchsten,
konnte aber den Beschäftigtenanteil von 65,3 % nicht erreichen. Bewerbungen von Frauen
über dem landesweiten Beschäftigtenanteil lagen in den anderen Laufbahngruppen vor. Im einfachen
Dienst waren 32,9 % (24,3 % Beschäftigtenanteil), im gehobenen Dienst 36,2 % (26,8 %
Beschäftigtenanteil) und im höheren Dienst 42,2 % Bewerbungen von Frauen bei einem Beschäftigtenanteil
von 30 % (jeweils ohne Schulbereich) zu verzeichnen.
Lediglich in den Dienststellen zweier Ressorts gingen Bewerbungen von Frauen über dem Beschäftigtenanteil
ein, den Frauen in dem Ressort hatten. MUNLV konnte bei einem Beschäftigtenanteil
von 40,7 % Frauen unter 46,4 % Bewerberinnen und MVEL auf niedrigerem Niveau
bei einem Beschäftigtenanteil von 24,0 % unter 28,8 % Bewerberinnen auswählen. Insbesondere
im höheren Dienst lagen die Bewerbungszahlen von Frauen außer im MSWKS teilweise weit
über dem Beschäftigtenanteil. So gab es beispielsweise im Ressort des MVEL bei einem niedrigen
Beschäftigtenanteil von 15,5 % Frauen im höheren Dienst 44,1 % Bewerberinnen. Dieser
relativ hohe Anteil konnte leider bei den Stellenbesetzungen mit 24,2 % Frauen nicht gehalten
werden. Über die Hälfte aller Bewerbungen im höheren Dienst durch Frauen gingen im MSJK,
MGSFF und insbesondere in der LTV ein. Das geringste Interesse von Frauen bzw. das größte
von Männern hatten im höheren Dienst die Ausschreibungen des IM und des LRH geweckt. Die
Bewerbungszahlen deuteten zunächst auf eine deutlichere Steigerung des Frauenanteils im höheren
Dienst hin, als sie letztlich mit immer noch erfreulichen 7,4 Prozentpunkten tatsächlich eintrat.
3.2.2 Vorstellungsgespräche
3.2.2.1 Einladungen zu Vorstellungsgesprächen
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Vorstellungsgespräch
(1) In Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, sind mindestens ebenso
viele Frauen wie Männer oder alle Bewerberinnen zum Vorstellungsgespräch einzuladen,
wenn sie die geforderte Qualifikation für die Besetzung des Arbeitsplatzes
oder des zu übertragenden Amtes erfüllen.“
Durch die gesetzliche Regelung soll bei Unterrepräsentanz von Frauen die Chancengleichheit im
Auswahlverfahren verbessert werden. Bei Einladungen zu Vorstellungsterminen sind mindestens
zur Hälfte Frauen oder alle qualifizierten Bewerberinnen zu berücksichtigen. Landesweit waren
zu den Vorstellungsgesprächen 39,3 % Frauen eingeladen, unabhängig davon, ob eine Unterrepräsentanz
vorlag. Auch in den unterrepräsentierten Bereichen des einfachen und des höheren
Dienstes sowie bei den Arbeiterinnen und Arbeitern wurde die Zielvorgabe von 50 % nicht erreicht.
Insbesondere in den höheren Besoldungs- und Vergütungsgruppen lag die Zahl eingeladener
Frauen weit unterhalb der Hälfte.