Gleichstellung von Frauen und Männern im ... - frauennrw.de

andererseits ist die vom Gesetz als Zielvorgabe definierte Erhöhung des Frauenanteils zu berücksichtigen.
Die Festlegung der Zielvorgaben muss geeignet sein, den Frauenanteil schrittweise zu
erhöhen. Auf der Grundlage der Prognosen sind die Zielvorgaben als absolute Zahlen oder in
Prozent anzugeben. Allgemeine Hinweise auf gewollte Erhöhung des Frauenanteils reichen nicht
aus. Die konkreten Zielvorstellungen als Zusammenspiel von einzelfallbezogener Personalentscheidung
nach dem Prinzip der Bestenauslese und gezielter frauenfördernder Personalplanung
macht die neue Qualität der Frauenförderpläne nach dem LGG aus.
2.4 Maßnahmen zur Erreichung der Zielvorgaben und Controlling
68
㤠6
Inhalt des Frauenförderplanes
(4) Im Frauenförderplan ist festzulegen, mit welchen personellen, organisatorischen
und fortbildenden Maßnahmen die Zielvorgaben nach Absatz 3 erreicht
werden sollen. Ist absehbar, dass auf Grund personalwirtschaftlicher Regelungen
Stellen gesperrt werden oder entfallen, soll der Frauenförderplan Maßnahmen
aufzeigen, die geeignet sind, ein Absinken des Frauenanteils zu verhindern. Der
Frauenförderplan enthält auch Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie
und Beruf, zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Arbeitszeitgestaltung
und zur Aufwertung von Tätigkeiten an überwiegend mit Frauen besetzten
Arbeitsplätzen.
(5) Wird während der Geltungsdauer des Frauenförderplans erkennbar, dass dessen
Ziele nicht erreicht werden, sind ergänzende Maßnahmen zu ergreifen.“
Konkrete Maßnahmen sind in der Dienststelle auf der Grundlage der Analyse der Gründe für die
Unterrepräsentanz von Frauen in den jeweiligen Bereichen zu ergreifen. Darüber hinaus soll der
Frauenförderplan Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit, zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen
und zur Aufwertung von Tätigkeiten an überwiegend mit Frauen besetzten Arbeitsplätzen
enthalten.
Landesweit enthielten die Frauenförderpläne durchschnittlich acht Maßnahmen. Die am häufigsten
durch die Dienststellen angegebene Maßnahme war eine zu familienfreundlichen Arbeitszeiten,
Teilzeitarbeit oder alternierender (Tele-)Heimarbeit. In 79 % aller Frauenförderpläne waren
eine oder mehrere Maßnahmen zu diesem Themenbereich enthalten. Insgesamt drei Viertel aller
Frauenförderpläne enthielten Vorkehrungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Neben Maßnahmen zur Arbeitszeit sollte auch der Wiedereinstieg nach einer Beurlaubungsphase
oder Kinderbetreuung erleichtert werden. Die Veränderung der Personalauswahlverfahren
war zu etwa 60 % eine Zielvorhaben der Dienststellen. Die Hälfte aller Frauenförderpläne enthielten
Maßnahmen zur Fortbildung, insbesondere von Führungskräften. Nicht im Vordergrund
der Zielvorhaben der Dienststellen standen die Besetzung von Frauen in Gremien, die Umgestaltung
von Arbeitsplätzen, z.B. die Umwandlung von Stellen des Schreibdienstes in Stellen für
Mitarbeiterinnen und deren Fortbildung.
Die Frauenförderpläne enthielten eine relativ hohe Anzahl von Maßnahmen, die der Steigerung
des Frauenanteils bzw. einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie dienen sollen. Bei
der Betrachtung einzelner Maßnahmen, die durch die Dienststellen als zusätzliche Maßnahmen
aufgelistet wurden, waren jedoch einige, die lediglich die Vorgaben des LGG in Einzelbereichen
umschreiben. Hier sind zu nennen z.B. „Einladungen von Frauen zu Vorstellungsgesprächen“
oder die „Berücksichtigung von Ferienzeiten bei der Fortbildungsplanung“. Es ist anzunehmen,
dass bei einer Durchschnittszahl von acht Maßnahmen pro Frauenförderplan eine größere Anzahl