Gleichstellung von Frauen und Männern im ... - frauennrw.de

Der landesweite Durchschnitt von 39,3 % Teilnahme von Frauen in Vorstellungsgesprächen
wurde in den Geschäftsbereichen des IM, MSWKS, MVEL, MWA, MWF und LRH nicht erreicht,
wobei zu berücksichtigten war, dass IM, MVEL und LRH den Beschäftigtenanteil der
Frauen überschritten. FM, JM, MGSFF und MSJK lagen zwar oberhalb des Landesdurchschnittes,
jedoch unter dem eigenen Beschäftigtenanteil. Während im gehobenen Dienst die Ressorts
MP/StK, MGSFF, MSWKS, MSJK, LRH und LTV bei den Einladungen zu Vorstellungsterminen
nicht den eigenen Beschäftigtenanteil erreichten, wurden Frauen im höheren Dienst ausnahmslos
in allen Ressorts oberhalb ihres Beschäftigtenanteils eingeladen.
3.2.2.2 Auswahlkommissionen
㤠9
Vorstellungsgespräch
(2) Auswahlkommissionen sollen zur Hälfte mit Frauen besetzt werden. Ist dies aus
zwingenden Gründen nicht möglich, sind die Gründe aktenkundig zu machen.“
Die im Interesse ausgewogener Personalentscheidungen getroffene Regelung zur Besetzung der
Auswahlkommissionen untermauert die Bedeutung, die der Gesetzgeber den Auswahlkommissionen
beigemessen hat. Nur bei Vorliegen zwingender Gründe kann von der gesetzlichen Vorgabe
abgewichen werden und wenn dies geschieht, sind die Gründe durch die Personalstelle aktenkundig
zu machen.
Lediglich 47,4 % aller Auswahlkommissionen waren mindestens zur Hälfte mit Frauen besetzt.
Die meisten Auswahlkommissionen wurden mit Abstand in den Ressorts FM und JM gebildet.
Bei MSJK waren 85,9 % aller Auswahlkommissionen mindestens zur Hälfte mit Frauen besetzt.
Über dem Landesdurchschnitt lagen auch FM, JM, MGSFF, MWF und die LTV. Dagegen lagen
mit unter 4 % MVEL und der LRH weit unter dem Landesdurchschnitt.
Nach den Gründen befragt, warum die Auswahlkommissionen nicht immer geschlechtsparitätisch
besetzt waren, gaben 182 Dienststellen an, die Vorgabe aufgrund von funktionsgebundenen
Besetzungen nicht erreicht zu haben. In 61 Dienststellen standen geeignete Frauen nicht zur Verfügung.
Eine geschlechtsparitätische Besetzung der Auswahlgremien kann in den Dienststellen nur erfolgen,
wenn auch die entsprechenden Stellen der personalentscheidenden und betroffenen Fachleitungen
an mehr Frauen vergeben sind. Werden künftig Führungspositionen, die in erster Linie
über Stellenbesetzungen entscheiden, verstärkt mit Frauen besetzt, wird voraussichtlich auch die
Zahl der mindestens mit zur Hälfte mit Frauen besetzten Auswahlkommissionen steigen. Darüber
hinaus müssen die Dienststellen intensiver in jedem Einzelfall prüfen, ob bei funktionsbedingten
Besetzungen die Wahrnehmung der Funktion vertretungsweise auch durch eine Frau, die
die notwendige Sachnähe hat, erfolgen kann.
3.2.3 Besetzungsentscheidungen
Untersucht wurden alle Stellenbesetzungen (einschließlich Umsetzungen), die aufgrund von
Ausschreibungen außerhalb des Schulbereiches erfolgten. Frauen hatten an den Stellenbesetzungen
einen Anteil von 40,7 %. Dies entsprach genau ihrem landesweiten Beschäftigtenanteil am
Ende des Berichtszeitraums (ohne Lehrerinnen und Lehrer). Lediglich im mittleren Dienst wurde
75