Gleichstellung von Frauen und Männern im ... - frauennrw.de
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2.3 Zielvorgaben<br />
„§ 6<br />
Inhalt <strong>de</strong>s <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplanes<br />
(3) Der <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplan enthält für jeweils drei Jahre konkrete Zielvorgaben bezogen<br />
auf <strong>de</strong>n Anteil <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> bei Einstellungen, Beför<strong>de</strong>rungen <strong>und</strong> Höhergruppierungen,<br />
um <strong>de</strong>n <strong>Frauen</strong>anteil in <strong>de</strong>n Bereichen, in <strong>de</strong>nen sie unterrepräsentiert<br />
sind, auf 50 vom H<strong>und</strong>ert zu erhöhen.“<br />
Im <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplan legt die Dienststelle Zielvorgaben fest. Diese Pflicht besteht <strong>im</strong>mer dann,<br />
wenn in einem untersuchten Bereich eine Unterrepräsentanz <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> bei <strong>de</strong>r Stichtagserhebung<br />
vorlag.<br />
Obwohl eine Unterrepräsentanz <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> in einigen Laufbahngruppen <strong>de</strong>r Dienststellen vorlag,<br />
ergab die Abfrage, dass lan<strong>de</strong>sweit nur 56,2 % <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rpläne (ohne Schulbereich),<br />
die die Voraussetzungen erfüllten, konkrete Zielvorgaben für Einstellungen festgeschrieben hatten.<br />
Bei <strong>de</strong>r Berechnung wur<strong>de</strong> berücksichtigt, ob die Personalhoheit für Einstellungen in <strong>de</strong>n<br />
Laufbahngruppen in <strong>de</strong>r Dienststelle vorlag. Der Anteil war relativ gering, basierte jedoch auf<br />
<strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage, dass nur 70 % <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rpläne eine Prognose für freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Stellen enthielten.<br />
Während <strong>im</strong> mittleren Dienst <strong>de</strong>r Arbeiterinnen <strong>und</strong> Arbeiter in nur 39,3 % <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rpläne<br />
Zielvorgaben vorhan<strong>de</strong>n waren, stieg <strong>de</strong>r Anteil <strong>im</strong> mittleren Dienst allgemein auf<br />
67 % bei Vorliegen einer Unterrepräsentanz <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> in <strong>de</strong>r Dienststelle. Für Einstellungen <strong>im</strong><br />
höheren Dienst enthielten 88 <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rpläne (64,2 %) Zielvorgaben. In 53,1 % <strong>von</strong> 416 Fällen<br />
lan<strong>de</strong>sweit wur<strong>de</strong>n die Zielvorgaben während <strong>de</strong>r Laufzeit <strong>de</strong>s <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplans erreicht.<br />
Unter <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sdurchschnitt blieben MP/StK, MUNLV, MSWKS, MVEL <strong>und</strong> MWA. In 70<br />
Fällen gaben die Dienststellen haushaltsrechtliche Vorgaben wie kw-Vermerke als Gr<strong>und</strong> für das<br />
Nichterreichen <strong>de</strong>r Zielvorgaben für Einstellungen an.<br />
Lan<strong>de</strong>sweit waren nach Angaben <strong>de</strong>r Dienststellen 496 Zielvorgaben für Beför<strong>de</strong>rungen, Höhergruppierungen<br />
<strong>und</strong> Einreihungen in Besoldungs-, Vergütungs- <strong>und</strong> Lohngruppen, in <strong>de</strong>nen <strong>Frauen</strong><br />
unterrepräsentiert waren <strong>und</strong> für die in <strong>de</strong>r Dienststelle die Personalentscheidungskompetenz<br />
lag, in <strong>de</strong>n <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplänen enthalten. Dies entsprach lan<strong>de</strong>sweit einem Anteil <strong>von</strong> 50,1 %<br />
<strong>de</strong>r notwendigen Zielvorgaben. Bewertet wur<strong>de</strong>n lediglich die Dienststellen, die Angaben zu <strong>de</strong>n<br />
Zielvorgaben in <strong>de</strong>n Fragebögen gemacht hatten. Bei allen an<strong>de</strong>ren Dienststellen wur<strong>de</strong> da<strong>von</strong><br />
ausgegangen, dass dort keine Personalentscheidungskompetenzen für die betreffen<strong>de</strong>n Besoldungsgruppen<br />
usw. vorlagen. Die niedrigste Quote lag mit 38,5 % nötiger Zielvorgaben in <strong>de</strong>r<br />
Besoldungsgruppe A 16 Z <strong>und</strong> die höchste mit 75 % in Besoldungsgruppe R 3 <strong>im</strong> Geschäftsbereich<br />
<strong>de</strong>s JM vor. Die Dienststellen konnten zu 25 % die Ziele erreichen, die sie sich während<br />
<strong>de</strong>r Laufzeit <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rpläne gesetzt hatten. Dies waren 236 <strong>von</strong> 939 Zielvorgaben – quer<br />
durch alle Besoldungs-, Vergütungs- <strong>und</strong> Lohngruppen. In 89 Fällen scheiterte die Zielerreichung<br />
an haushaltsrechtlichen Grün<strong>de</strong>n.<br />
Insgesamt ist festzustellen, dass die Vorgaben <strong>de</strong>s LGG zur Festlegung <strong>von</strong> konkreten Zielvorgaben<br />
we<strong>de</strong>r für Einstellungen noch für Beför<strong>de</strong>rungen usw. nicht in vollem Umfang durch die<br />
Dienststellen erfüllt wor<strong>de</strong>n sind. Dies muss künftig bei <strong>de</strong>r Fortschreibung <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rpläne<br />
verstärkt Berücksichtigung fin<strong>de</strong>n. Die Zielvorgaben sind wichtige Bestandteile <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rpläne.<br />
Sie beinhalten hohe Ansprüche an die Personalverwaltungen. In allgemeiner Form<br />
wer<strong>de</strong>n damit Weichen für künftige Personalentscheidungen gestellt. Vorgegeben ist nicht, dass<br />
eine Unterrepräsentanz <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> während <strong>de</strong>r Laufzeit <strong>de</strong>s <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplans behoben wird.<br />
Die Zielvorgaben haben sich einerseits an <strong>de</strong>n konkreten Verhältnissen vor Ort zu orientieren,<br />
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