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Gleichstellung von Frauen und Männern im ... - frauennrw.de

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Bei Privatisierungen sind die gleichstellungspolitischen <strong>und</strong> sozialen Errungenschaften <strong>de</strong>s öffentlichen<br />

Dienstes nicht automatisch gesichert. Die Vorbildfunktion <strong>de</strong>s Staates <strong>und</strong> seine soziale<br />

Verantwortung können ggf. nicht mehr in vollem Umfang aufrechterhalten wer<strong>de</strong>n. Ähnliche<br />

Gefahren bestehen, wenn es zur Umsetzung <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung nach einem einheitlichen Dienstrecht<br />

kommt. Der Staat verlöre dann seine Befugnisse, die Arbeitsbedingungen <strong>im</strong> Beamtenbereich<br />

einseitig zu gestalten. Die Vorbildfunktion <strong>de</strong>s öffentlichen Dienstes <strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung<br />

könnte an Be<strong>de</strong>utung verlieren.<br />

Umstrukturierungen können also gr<strong>und</strong>sätzlich die Umsetzung <strong>de</strong>s LGG erschweren.<br />

Die Verwaltungsmo<strong>de</strong>rnisierung bietet aber auch die Chance, <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung <strong>im</strong> öffentlichen<br />

Dienst voranzubringen <strong>und</strong> strukturell fester zu verankern. Dabei können sich Verwaltungsmo<strong>de</strong>rnisierung<br />

<strong>und</strong> <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung gegenseitig befruchten. Ohne Nutzung <strong>de</strong>r Kompetenzen <strong>von</strong><br />

<strong>Frauen</strong>, ohne Erhöhung <strong>de</strong>s <strong>Frauen</strong>anteils <strong>im</strong> öffentlichen Dienst <strong>und</strong> ohne flexiblere Arbeitszeitmo<strong>de</strong>lle,<br />

um nur einige Beispiele zu nennen, sind gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong> qualitative Verbesserungen<br />

<strong>im</strong> öffentlichen Dienst <strong>und</strong> eine mo<strong>de</strong>rne Verwaltung nicht <strong>de</strong>nkbar.<br />

Um sicher zu stellen, dass Verwaltungsmo<strong>de</strong>rnisierung nicht zu Lasten <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> geht, ist es<br />

unerlässlich, <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>s Reformprozesses gleichstellungspolitische Ziele verbindlich zu<br />

verankern. Dabei müssen gleichstellungspolitische Zielsetzungen <strong>und</strong> Strategien auf <strong>de</strong>m Hintergr<strong>und</strong><br />

dieser neuen mo<strong>de</strong>rnisierungspolitischen Entwicklungen nicht nur neu ausgerichtet,<br />

son<strong>de</strong>rn auch verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, damit <strong>Frauen</strong> aktiv mitsteuern können.<br />

Umso wichtiger ist es, bei Verän<strong>de</strong>rungsprozessen frauenspezifische Belange einzubringen <strong>und</strong><br />

in <strong>de</strong>r Personalplanung zu verankern. Insbeson<strong>de</strong>re die <strong>im</strong> folgen<strong>de</strong>n genannten Aspekte gilt es<br />

zu stärken.<br />

2.3.1 Personalentwicklung<br />

Der Personalentwicklung, die eine Potential- <strong>und</strong> Bedarfsermittlung voraussetzt, kommt eine<br />

beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu. Neben <strong>de</strong>r Absicherung <strong>von</strong> Bestehen<strong>de</strong>m gilt es – soweit noch nicht<br />

geschehen – geschlechtergerechte Aspekte zu <strong>im</strong>plementieren. Genannt seien beispielhaft:<br />

• Vermittlung <strong>von</strong> Gen<strong>de</strong>r-Kompetenz, d.h., Bewusstseinsbildung in allen Führungs-, Planungs-<br />

<strong>und</strong> Aktionsebenen, um geschlechtsspezifisch unterschiedliche Wahrnehmungs-<br />

<strong>und</strong> Verhaltensweisen bewusst zu machen <strong>und</strong> für <strong>de</strong>n Innovations- <strong>und</strong> Verän<strong>de</strong>rungsprozess<br />

zu nutzen. Dieses kommt nicht nur <strong>de</strong>r Chancengleichheit <strong>de</strong>r Beschäftigten zugute<br />

son<strong>de</strong>rn trägt dazu bei, die Orientierung an <strong>de</strong>n unterschiedlichen Bedürfnissen <strong>von</strong><br />

Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern zu verbessern. Im Rahmen <strong>de</strong>r Verwaltungsmo<strong>de</strong>rnisierung<br />

haben die Ressorts erste Fortbildungsmaßnahmen durchgeführt. Weitere Maßnahmen<br />

sind geplant.<br />

• Initiierung <strong>von</strong> Teamentwicklungsprozessen, die auf die Sensibilisierung für die mannigfaltigen<br />

Kommunikationsstrukturen <strong>und</strong> Arbeitsweisen <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Männern</strong> sowie<br />

<strong>de</strong>ren möglicher Nutzen für neue Formen <strong>de</strong>r Zusammenarbeit zielen. Zum einen för<strong>de</strong>rn<br />

sie die Arbeitszufrie<strong>de</strong>nheit <strong>und</strong> erschließen die Potenziale <strong>von</strong> Männer <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong>. Zum<br />

an<strong>de</strong>ren sorgen sie für eine höhere Arbeitseffizienz <strong>und</strong> eine verbesserte Orientierung an<br />

<strong>de</strong>n K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en <strong>de</strong>r Verwaltung.<br />

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