Gleichstellung von Frauen und Männern im ... - frauennrw.de

Beratend können Vertreterinnen bzw. Vertreter der Schulaufsicht, des zuständigen Personalrats,
und die Vertrauensperson für Schwerbehinderte am Auswahlgespräch teilnehmen. Darüber hinaus
ist geregelt, dass der Auswahlkommission zur Hälfte Frauen mit Stimmrecht angehören sollen.
In der Praxis ist die geschlechterparitätische Besetzung bei drei von vier Mitgliedern abhängig
von Funktionen bzw. Fachkompetenzen.
3.4.2 Listenverfahren
Bei Besetzungen im Listenverfahren handelt es sich in der Regel um Stellen, die in vorhergehenden
Ausschreibungsverfahren nicht besetzt werden konnten. Hierbei werden die Bewerberinnen
und Bewerber aufgrund ihrer aus dem Ergebnis der Ersten und Zweiten Staatsprüfung gebildeten
Durchschnittsnote einer Ordnungsgruppe zugewiesen und können in der sich daraus ergebenden
Reihenfolge unter Berücksichtigung des jeweiligen fächerspezifischen Bedarfs ein Angebot erhalten.
Um alle Schulen mit Lehrerinnen und Lehrern zu versorgen, müssen im Listenverfahren
die Bewerberinnen und Bewerber grundsätzlich bereit sein, in allen Schulformen zu unterrichten,
für die ihre Lehrbefähigung gilt. Die Auswahlentscheidung über die Stellenzuweisungen wird in
einer Konferenz aller Bezirksregierungen unter Beteiligung der Personalvertretung, der Schwerbehindertenvertretung
und der Gleichstellungsbeauftragten getroffen.
3.4.3 Beschäftigungsverhältnis
Alle Stellen werden zunächst im Hinblick auf die notwendige Deckung des Unterrichtsbedarfs in
Vollzeitbeschäftigung angeboten, Teilzeitbeschäftigung ist jedoch bei allen Einstellungen möglich.
Die Bewerberinnen und Bewerber entscheiden bei der Annahme eines Einstellungsangebots,
ob und in welchem Umfang sie im Rahmen der geltenden dienst- und tarifrechtlichen Bestimmungen
ein Teilzeitbeschäftigungsverhältnis eingehen möchten. Genehmigungen werden
großzügig gehandhabt.
Die Einstellung erfolgt je nach Qualifikation und Einsatz in einer Schulform bzw. Schulstufe in
der Regel im Beamtenverhältnis, und zwar in den Laufbahngruppen des gehobenen und höheren
Dienstes (Eingangsämter A 12 bzw. A 13 BBesG). Vereinfacht kann davon ausgegangen werden,
dass Lehrkräfte an Grund- und Sonderschulen und in den Schulstufen der Sekundarstufe I
(Haupt- und Realschulen, Gesamtschule bis Kl. 10) dem gehobenen Dienst, in den Schulformen/-stufen
der Sekundarstufe II (Gymnasium, Gesamtschule - Jahrgangsstufe 11 - 13, Berufskolleg)
dem höheren Dienst zuzurechnen sind.
3.4.4 Stellenbesetzung durch Versetzung
Die Regelungen des Ausschreibungsverfahrens wurden im Erhebungszeitraum dahingehend erweitert,
dass sich auch Lehrkräfte beteiligen können, die bereits im nordrhein-westfälischen
Schuldienst beschäftigt sind. In 2003 wurden z.B. 332 Stellen durch Versetzung besetzt (Frauenanteil
42,8 %). Hierbei handelt es sich im Sinne der Erhebung zwar um Stellenbesetzungen, jedoch
nicht um (Neu-)Einstellungen.
3.4.5 Statistische Daten
Die Gesamtzahl der Neueinstellungen im Erhebungszeitraum und der darin enthaltene Frauenanteil
ergibt sich aus den nachstehenden Tabellen:
79