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Sozialkapital und Bürgerengagement in der Nachbarschaft

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153<br />

Das Ergebnis ist: e<strong>in</strong>e größere Anzahl von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n führt zu e<strong>in</strong>em tendenziellen<br />

Anstieg <strong>der</strong> verbrachten Zeit mit den Nachbarn. Die Ergebnisse im Bezug auf vier<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d vorsichtig zu deuten, da die Anzahl <strong>der</strong> Personen, die dieses Merkmal<br />

aufweist, sehr ger<strong>in</strong>gfügig war (n=14).<br />

Fazit<br />

Die These, dass Familien e<strong>in</strong> stabilisieren<strong>der</strong> Faktor <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Nachbarschaft</strong> s<strong>in</strong>d <strong>und</strong><br />

somit nachbarschaftliches <strong>Sozialkapital</strong> überdurchschnittlich bei ihnen vorhanden<br />

ist, hat sich durch die Auswertung <strong>der</strong> Befragungsergebnisse bestätigt.<br />

4.4.2.4 Netzwerke von Vere<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Organisationen, Quartiersmanagement<br />

Vere<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Organisationen auf Kiezebene s<strong>in</strong>d wichtige Träger von <strong>Sozialkapital</strong>.<br />

Ihre Beson<strong>der</strong>heit ist, dass sie im Allgeme<strong>in</strong>en über relativ klare Normen verfügen,<br />

die e<strong>in</strong> Basisvertrauen garantieren (<strong>in</strong>stitutionalisiert), was sie für “Neue<strong>in</strong>steiger”<br />

relativ offen macht. Im Gegensatz dazu s<strong>in</strong>d <strong>Nachbarschaft</strong>en auf diffusere<br />

Normen gegründet, die den Zugang vielleicht schwieriger machen.<br />

Des weiteren s<strong>in</strong>d Vere<strong>in</strong>e aufgr<strong>und</strong> ihrer klaren Organisation (Vere<strong>in</strong>sstatut) <strong>und</strong><br />

auch Hierarchie (Vere<strong>in</strong>svorsitzen<strong>der</strong> etc.) wichtige Ansprechpartner <strong>und</strong><br />

Multiplikatoren für die Stadtteilpolitik.<br />

Die Untersuchungsthesen für das <strong>Sozialkapital</strong> <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d:<br />

1. Je mehr Leute sich <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>en im Kiez engagieren, desto größer ist das<br />

über die Vere<strong>in</strong>e entstehende <strong>Sozialkapital</strong>.<br />

2. Je länger die Organisationszugehörigkeit, um so mehr private <strong>und</strong> “<strong>in</strong>timere”<br />

Beziehungen hat man zu den Gruppenmitglie<strong>der</strong>n <strong>und</strong> desto eher ist <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e übereignungsfähige soziale Organisation.<br />

3. Je mehr die Vere<strong>in</strong>e des Kiezes zusammenarbeiten, desto mehr <strong>Sozialkapital</strong><br />

ist mobilisierbar.<br />

4. Je positiver die Wahrnehmung e<strong>in</strong>er „Organisation“ im Kiez (hier: unter<br />

beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des Quartiersmanagements) ist, desto eher besitzt<br />

diese Organisation kollektiv nutzbares <strong>Sozialkapital</strong>.<br />

Vere<strong>in</strong>sgeb<strong>und</strong>enes <strong>Sozialkapital</strong><br />

Um Aussagen zur ersten These treffen zu können, wurde die Variable „Aktivität <strong>in</strong><br />

Vere<strong>in</strong>en/Organisationen im Kiez“ untersucht.<br />

Tabelle 73: Aktivität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Organisation o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong> im Kiez<br />

Ja<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Gesamt 9,60% 31,30%<br />

Sold<strong>in</strong>er Kiez 8,30% 32,30%<br />

Sparrkiez 11,10% 30,20%<br />

Quelle: Bewohnerbefragung Wedd<strong>in</strong>g 2002<br />

Insgesamt antworteten r<strong>und</strong> 40% aller Befragten auf die Frage, ob sie sich<br />

allgeme<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong> organisieren. Im Kiez am Sparrplatz antworteten 1%<br />

mehr auf diese Frage als im Sold<strong>in</strong>er Kiez. Das Engagement <strong>der</strong> Bewohner bei<strong>der</strong><br />

Untersuchungsräume <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en/ Initiativen im Kiez selber ist nicht sehr groß<br />

Schnur, O. (Hrsg.):<br />

<strong>Sozialkapital</strong> <strong>und</strong> Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Nachbarschaft</strong>: Ressourcen für die<br />

„soziale“ Stadtentwicklung. Empirische<br />

Untersuchungen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Wedd<strong>in</strong>g.

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