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Sozialkapital und Bürgerengagement in der Nachbarschaft

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Arbeit kommt dem im Kiez Engagierten zu Gute, da er, als Kiez-Bewohner, davon<br />

selber profitieren kann.<br />

Der hohe Anteil <strong>der</strong> Engagierten im Bereich Sport unterstreicht die Bedeutung, die<br />

er bei e<strong>in</strong>em Großteil <strong>der</strong> Bevölkerung, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Jugendlichen, e<strong>in</strong>nimmt. Hier<br />

besteht sicherlich auch noch e<strong>in</strong> erhebliches Engagementpotential (vgl.<br />

Expertengespräche Quartiersmanagement). Ebenfalls besteht Potential <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Kategorie Schule/K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, dessen Anteil liegt mit 8,3 % noch deutlich unter<br />

dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt von 12 % (vgl. Theorieteil Freiwilliges Engagement, Abb.<br />

2). Die Ursache dafür könnte <strong>in</strong> mangeln<strong>der</strong> Kommunikation zwischen<br />

Schule/K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten <strong>und</strong> Elternhaus liegen. Viele <strong>der</strong> Befragten, auch Auslän<strong>der</strong>,<br />

<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> die Schule besuchen, beklagten e<strong>in</strong>en sehr hohen Anteil<br />

ausländischer K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit unzureichenden Deutschkenntnissen. Auch bei <strong>der</strong>en<br />

Eltern ist dieser Anteil sehr hoch. Damit ergibt sich als erste<br />

Kommunikationsbarriere die Sprache. Als zweite kommt <strong>der</strong> unterschiedliche<br />

kulturelle „Backgro<strong>und</strong>“ zum Tragen (vgl. Expertengespräch QM Sparrplatz).<br />

Daraus ist zu folgern, dass <strong>der</strong> Abbau von Kommunikationsbarrieren<br />

Voraussetzung ist, um an e<strong>in</strong>en Teil des Engagementpotentials, d. h. die<br />

ausländischen Mitbürger, heranzukommen. Als e<strong>in</strong>e weitere Engagementbarriere<br />

müssen die bestehenden Vorurteile unter den Nationalitäten genannt werden. Die<br />

Befragung zeigte, dass diese nicht nur zwischen <strong>der</strong> deutschen <strong>und</strong> <strong>der</strong> nichtdeutschen<br />

Bevölkerung existieren, son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Nationalitäten.<br />

Tabelle 21: Art des Engagements<br />

Sport <strong>und</strong> Bewegung<br />

bürgerschaftliche<br />

Aktivität am Wohnort<br />

Kirche/Religion<br />

sozialer Bereich<br />

<strong>Nachbarschaft</strong>shilfe<br />

Schule/K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten<br />

Sonstiges<br />

Freizeit <strong>und</strong><br />

Geselligkeit<br />

Kultur <strong>und</strong> Musik<br />

Berufliche<br />

Interessenvertretung<br />

Politik<br />

Gesamt<br />

Häufigkeit Prozente<br />

18 14,9<br />

18 14,9<br />

14 11,6<br />

13 10,7<br />

12 9,9<br />

10 8,3<br />

10 8,3<br />

9 7,4<br />

7 5,8<br />

5 4,1<br />

5 4,1<br />

121 100,0<br />

Quelle: eigene Erhebung Wedd<strong>in</strong>g 2002<br />

In beiden Kiezen s<strong>in</strong>d etwa die Hälfte <strong>der</strong> Engagierten <strong>in</strong> Institutionen, wie <strong>in</strong><br />

Kirchen o<strong>der</strong> Moscheen, <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten, <strong>Nachbarschaft</strong>släden o<strong>der</strong> im<br />

Quartiersmanagement, tätig. Dabei wird im Sold<strong>in</strong>er Kiez <strong>der</strong> Moscheenvere<strong>in</strong><br />

öfters genannt. Im Sprengelkiez/ Sparrplatz engagieren sich die Befragten häufiger<br />

im <strong>Nachbarschaft</strong>sladen bzw. Tauschr<strong>in</strong>g, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bürgerjury sowie vor allem <strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten bzw. -läden. Letzteres stützt die Aussage, dass im Bereich <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit e<strong>in</strong> großes Engagementpotential liegt.<br />

Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Frage nach dem Zugangsweg zur ehrenamtlichen Tätigkeit wurde <strong>der</strong><br />

Anreiz durch die eigenen K<strong>in</strong><strong>der</strong> genauso häufig genannt wie auf die Frage nach<br />

Schnur, O. (Hrsg.):<br />

<strong>Sozialkapital</strong> <strong>und</strong> Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Nachbarschaft</strong>: Ressourcen für die<br />

„soziale“ Stadtentwicklung. Empirische<br />

Untersuchungen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Wedd<strong>in</strong>g.

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