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Sozialkapital und Bürgerengagement in der Nachbarschaft

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Gebietsebene erarbeitet werden <strong>und</strong> zu diesem Ziel- auch um e<strong>in</strong>zelne Projekte <strong>und</strong><br />

Maßnahmen schnell umsetzen zu können- ressortübergreifende Strukturen sowohl<br />

auf lokaler als auch auf höheren Ebenen etabliert werden. Mit an<strong>der</strong>en Worten: die<br />

zur Verfügung stehenden Instrumente <strong>und</strong> Maßnahmen sollen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em def<strong>in</strong>ierten<br />

Raum gebündelt <strong>und</strong> so effizienter angewandt werden. E<strong>in</strong> Beispiel hierfür wäre<br />

das E&C- Programm (Entwicklung <strong>und</strong> Chancen junger Menschen <strong>in</strong> sozialen<br />

Brennpunkten), <strong>in</strong> dessen Rahmen Gel<strong>der</strong> aus folgenden B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterien auf<br />

lokaler Ebene Anwendung f<strong>in</strong>den (BUNDESMINISTERIUM FÜR FAMILIEN,<br />

SENIOREN, FRAUEN UND JUGEND (Hrsg.) 2002):<br />

• B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Verkehr, Bau- <strong>und</strong> Wohnungswesen (BMVBW)<br />

• B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Frauen, Senioren, Familie <strong>und</strong> Jugend (BMFSFJ)<br />

• B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit<br />

Dabei spielt auch die Bündelung monetärer Instrumente e<strong>in</strong>e Rolle. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

soll das QM aber als direkter Ansprechpartner im QM- Gebiet anwesend se<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />

für die Bewohner Handlungsmöglichkeiten <strong>und</strong> -kompetenzen durch die<br />

Forcierung von Selbsthilfepotenzialen <strong>und</strong> des Selbstwertgefühls eröffnen. Soweit<br />

Ansätze dazu bereits vorhanden s<strong>in</strong>d, sollen sie ausgebaut <strong>und</strong> vernetzt werden, um<br />

so e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte Struktur <strong>der</strong> Quartiersentwicklung <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Stabilisierung zu<br />

erreichen. E<strong>in</strong> weiterer Aspekt ist hierbei die Verknüpfung von ökonomischen <strong>und</strong><br />

sozialen Entwicklungen (EMPIRICA 2001: 20).<br />

Koord<strong>in</strong>ation <strong>und</strong> Kompetenzebenen<br />

Durch den Entschluss, e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegriertes Stadtteilverfahren auf lokaler Ebene<br />

e<strong>in</strong>zusetzen, hat man bewusst auf e<strong>in</strong>e starke Eigenverantwortung <strong>der</strong> lokalen<br />

Akteure gesetzt. Darüber h<strong>in</strong>aus erfolgt die Steuerung auf Landesebene durch e<strong>in</strong>e<br />

Kooperation <strong>der</strong> verschiedenen Senatsressorts. Im e<strong>in</strong>zelnen s<strong>in</strong>d dies: SenStadt,<br />

SenArbSozFrau, SenSchulJugSport sowie SenWiTech. Des weiteren wurde e<strong>in</strong>e<br />

Lenkungsr<strong>und</strong>e <strong>der</strong> Staatssekretäre e<strong>in</strong>gesetzt, <strong>der</strong> die Rolle des politischen<br />

Entscheidungsf<strong>in</strong><strong>der</strong>s zukommt, also den Endpunkt <strong>der</strong> „Koord<strong>in</strong>ierungskette“<br />

darstellt. Die monatlich o<strong>der</strong> zwei-monatlich stattf<strong>in</strong>dende „große Lenkungsr<strong>und</strong>e“<br />

kann als wesentlich für die vertikale Koord<strong>in</strong>ation angesehen werden. Sie dient <strong>der</strong><br />

Informationsvermittlung <strong>und</strong> <strong>in</strong> zunehmenden Maße auch als<br />

Abstimmungsgremium. An ihr nimmt das QM- Team, die Träger<strong>in</strong>stitutionen, die<br />

Fachabteilungen sowie die Hauptverwaltung teil.<br />

Auf Bezirksebene erfolgt e<strong>in</strong>e Abstimmung mit den Quartiersmanagern über e<strong>in</strong>e<br />

sogenannte Lenkungsgruppe, die „<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel beim Bezirksbürgermeister<br />

angesiedelt“ (EMPIRICA 2001: 13) ist <strong>und</strong> an <strong>der</strong> die entscheidungsbefugten<br />

Vertreter <strong>der</strong> Fachabteilungen sowie - je nach Quartierspezifik - weitere relevante<br />

Partner, z.B. Vertreter <strong>der</strong> Wohnungsbaugesellschaften, teilnehmen; sie übernimmt<br />

damit die Funktion e<strong>in</strong>er ämterübergreifenden Arbeitsgruppe (EMPIRICA 2001:<br />

11ff, vgl. SENATSVERWALTUNG FÜR STADTENTWICKLUNG (Hrsg.)<br />

2002).<br />

Die Quartiersmanager selbst sehen sich als soziale Dienstleister, als Manager <strong>der</strong><br />

vorhandenen Netzwerke von Initiativen, Trägern, Vere<strong>in</strong>en usw., die es zu<br />

verknüpfen <strong>und</strong> dadurch zu stärken gilt. Dazu gehört u.a. die Bewohneraktivierung,<br />

die Bedarfsermittlung, die Projekt<strong>in</strong>itiierung <strong>und</strong> -begleitung, die<br />

För<strong>der</strong>mittelakquirierung <strong>und</strong> das F<strong>in</strong>den von Räumen. In <strong>der</strong> Praxis s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel nur wenige Träger im Quartier vorhanden, deshalb übernahmen im QM-<br />

Gebiet Sparrplatz zunächst das SPI (Sozialpädagogisches Institut Berl<strong>in</strong>) <strong>und</strong> das<br />

KFW (Kommunales Forum Wedd<strong>in</strong>g) (vgl. hierzu Abschnitt zum QM Sparrplatz),<br />

Humboldt-Universität zu Berl<strong>in</strong><br />

Geographisches Institut<br />

Arbeitsberichte<br />

Nr. 87 (2003)

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