Sozialkapital und Bürgerengagement in der Nachbarschaft
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muss doch erwähnt werden, dass ohne gewisse Anreize das freiwillige<br />
Engagement, sowohl was Qualität als auch Quantität angeht, um e<strong>in</strong>iges ger<strong>in</strong>ger<br />
wäre. Oftmals werden dabei als e<strong>in</strong>e Art <strong>der</strong> Aufwandsentschädigung e<strong>in</strong>fach nur<br />
die entstandenen Kosten ersetzt. In manchen Fällen wird sogar e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle<br />
Vergütung <strong>in</strong> Form von Pauschalen o<strong>der</strong> Honoraren gezahlt. Die Höhe dieser<br />
ger<strong>in</strong>gfügigen Bezahlung übersteigt selten 150 EURO im Monat, <strong>und</strong> liegt meist<br />
sogar noch unter 50 EURO. Allerd<strong>in</strong>gs ist festzuhalten, dass sich je<strong>der</strong> Vierte bei<br />
den Freiwilligen gerade <strong>in</strong> diesem Bereich e<strong>in</strong>e Verbesserung wünscht. Weiterh<strong>in</strong><br />
können Sachzuwendungen, wie z.B. kostenlose Fahrausweise o<strong>der</strong> die private<br />
Nutzung von Gruppenräumen <strong>und</strong> Ausstattungsmitteln, als e<strong>in</strong>e Art Gegenwert<br />
verstanden werden.<br />
Abbildung 4: Anfor<strong>der</strong>ungen freiwilliger Tätigkeiten<br />
Quelle: VON ROSENBLADT 2000: 99<br />
3.2.2.4 Wertewandel <strong>und</strong> Wertetypen<br />
Das Thema Werte <strong>und</strong> Werteerziehung ist <strong>in</strong> jüngster Vergangenheit oft diskutiert<br />
worden. Dabei wird e<strong>in</strong> Verlust an Werten beklagt, <strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>en angenommenen<br />
Wertewandel zurückgeht. In Bezug auf diesen gesellschaftlichen Wertewandel<br />
wird oft argumentiert, dass traditionelle Tugenden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gegenwart nur noch e<strong>in</strong>e<br />
eher untergeordnete Rolle spielten <strong>und</strong> dass an ihre Stelle e<strong>in</strong> hohes Maß an<br />
Individualismus <strong>und</strong> Selbstentfaltung getreten s<strong>in</strong>d. Nicht selten wird von e<strong>in</strong>er<br />
Ellenbogengesellschaft gesprochen, die sich durch e<strong>in</strong>en „immer härter werdenden<br />
Existenzkampf im Zeichen <strong>der</strong> Globalisierung“ (KLAGES 1998) auszeichnet, was<br />
letztendlich dazu führt, dass viele Erwerbstätige immer mehr Zeit <strong>und</strong> Energie <strong>in</strong><br />
ihren Beruf <strong>in</strong>vestieren. Analog dazu hat sich e<strong>in</strong>e Medien- <strong>und</strong><br />
Schnur, O. (Hrsg.):<br />
<strong>Sozialkapital</strong> <strong>und</strong> Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Nachbarschaft</strong>: Ressourcen für die<br />
„soziale“ Stadtentwicklung. Empirische<br />
Untersuchungen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Wedd<strong>in</strong>g.