06.11.2013 Aufrufe

Sozialkapital und Bürgerengagement in der Nachbarschaft

Sozialkapital und Bürgerengagement in der Nachbarschaft

Sozialkapital und Bürgerengagement in der Nachbarschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

25<br />

muss doch erwähnt werden, dass ohne gewisse Anreize das freiwillige<br />

Engagement, sowohl was Qualität als auch Quantität angeht, um e<strong>in</strong>iges ger<strong>in</strong>ger<br />

wäre. Oftmals werden dabei als e<strong>in</strong>e Art <strong>der</strong> Aufwandsentschädigung e<strong>in</strong>fach nur<br />

die entstandenen Kosten ersetzt. In manchen Fällen wird sogar e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle<br />

Vergütung <strong>in</strong> Form von Pauschalen o<strong>der</strong> Honoraren gezahlt. Die Höhe dieser<br />

ger<strong>in</strong>gfügigen Bezahlung übersteigt selten 150 EURO im Monat, <strong>und</strong> liegt meist<br />

sogar noch unter 50 EURO. Allerd<strong>in</strong>gs ist festzuhalten, dass sich je<strong>der</strong> Vierte bei<br />

den Freiwilligen gerade <strong>in</strong> diesem Bereich e<strong>in</strong>e Verbesserung wünscht. Weiterh<strong>in</strong><br />

können Sachzuwendungen, wie z.B. kostenlose Fahrausweise o<strong>der</strong> die private<br />

Nutzung von Gruppenräumen <strong>und</strong> Ausstattungsmitteln, als e<strong>in</strong>e Art Gegenwert<br />

verstanden werden.<br />

Abbildung 4: Anfor<strong>der</strong>ungen freiwilliger Tätigkeiten<br />

Quelle: VON ROSENBLADT 2000: 99<br />

3.2.2.4 Wertewandel <strong>und</strong> Wertetypen<br />

Das Thema Werte <strong>und</strong> Werteerziehung ist <strong>in</strong> jüngster Vergangenheit oft diskutiert<br />

worden. Dabei wird e<strong>in</strong> Verlust an Werten beklagt, <strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>en angenommenen<br />

Wertewandel zurückgeht. In Bezug auf diesen gesellschaftlichen Wertewandel<br />

wird oft argumentiert, dass traditionelle Tugenden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gegenwart nur noch e<strong>in</strong>e<br />

eher untergeordnete Rolle spielten <strong>und</strong> dass an ihre Stelle e<strong>in</strong> hohes Maß an<br />

Individualismus <strong>und</strong> Selbstentfaltung getreten s<strong>in</strong>d. Nicht selten wird von e<strong>in</strong>er<br />

Ellenbogengesellschaft gesprochen, die sich durch e<strong>in</strong>en „immer härter werdenden<br />

Existenzkampf im Zeichen <strong>der</strong> Globalisierung“ (KLAGES 1998) auszeichnet, was<br />

letztendlich dazu führt, dass viele Erwerbstätige immer mehr Zeit <strong>und</strong> Energie <strong>in</strong><br />

ihren Beruf <strong>in</strong>vestieren. Analog dazu hat sich e<strong>in</strong>e Medien- <strong>und</strong><br />

Schnur, O. (Hrsg.):<br />

<strong>Sozialkapital</strong> <strong>und</strong> Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Nachbarschaft</strong>: Ressourcen für die<br />

„soziale“ Stadtentwicklung. Empirische<br />

Untersuchungen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Wedd<strong>in</strong>g.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!