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Sozialkapital und Bürgerengagement in der Nachbarschaft

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81<br />

große Bedeutung hat, haben hier im Sold<strong>in</strong>er Kiez 75% <strong>der</strong> Befragten positiv<br />

geantwortet, während es im Sprengelkiez/ Sparrplatz 67,6% waren. Aufgr<strong>und</strong><br />

dieser erhobenen Daten kann man davon ausgehen, dass unter den Arbeitslosen <strong>in</strong><br />

den untersuchten Kiezen potentiell nachbarschaftliches <strong>Sozialkapital</strong> vorhanden ist,<br />

welches man eventuell gezielt aktivieren <strong>und</strong> so zu e<strong>in</strong>er nutzbaren Ressource<br />

verwandeln könnte.<br />

4.2.1.2 Zusammenhang zwischen dem Alter <strong>und</strong> <strong>der</strong> Relevanz<br />

nachbarschaftlicher Beziehungen<br />

Tabelle 6: Relevanz nachbarschaftlicher Beziehungen für verschiedene Altersgruppen<br />

(Angaben <strong>in</strong> Prozent)<br />

Relevanz von <strong>Nachbarschaft</strong><br />

Alter<br />

sehr<br />

wichtig<br />

(n = 170)<br />

wichtig<br />

(n = 202)<br />

wichtig<br />

<strong>und</strong><br />

sehr<br />

wichtig<br />

gesamt<br />

wenig<br />

wichtig<br />

(n = 84)<br />

unwichtig<br />

(n = 32)<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Angabe<br />

(n = 7)<br />

absolut<br />

(n =<br />

484)<br />

18 bis 24<br />

Jahre<br />

25 bis 39<br />

Jahre<br />

40 bis 59<br />

Jahre<br />

> 59<br />

Jahre<br />

41,1 32,1 73,2 17,9 8,9 0,0 56<br />

35,1 35,1 70,2 22,4 4,0 3,4 174<br />

29,5 47,9 77,4 15,1 7,5 0,0 146<br />

36,1 43,5 79,6 11,1 8,3 0,9 108<br />

(Frage: Wie wichtig s<strong>in</strong>d Ihnen nachbarschaftliche Beziehungen?)<br />

E<strong>in</strong>e weitere Aussage von HAMM, dass vor allem nicht mehr mobile ältere<br />

Menschen e<strong>in</strong> großes Interesse an <strong>Nachbarschaft</strong> haben, wird durch die<br />

Befragungen zwar bestätigt, trifft jedoch auch für die junge Bevölkerung zu: 41,1%<br />

<strong>der</strong> Befragten 18 bis 24-jährigen geben an, dass ihnen <strong>Nachbarschaft</strong> sehr wichtig<br />

sei, während es bei den über 59-jährigen nur 36,1% <strong>und</strong> bei den an<strong>der</strong>en<br />

Altersgruppen ger<strong>in</strong>gere Prozentanteile s<strong>in</strong>d. Fügt man die Antwortkategorien<br />

„wichtig“ <strong>und</strong> „sehr wichtig“ jedoch zu e<strong>in</strong>er Kategorie zusammen, lässt sich<br />

erkennen, dass hier die über 59-jährigen mit 79,6% <strong>der</strong> Antworten die Mehrheit<br />

ausmachen. Da <strong>der</strong> Abstand zur Gruppe <strong>der</strong> 40 - 59-jährigen mit nur 2% aber nicht<br />

sehr groß ist, lässt sich aus dem Wert <strong>der</strong> über 59-jährigen nicht ableiten, dass<br />

dieser Gruppe <strong>Nachbarschaft</strong> wichtiger wäre als an<strong>der</strong>en Altersgruppen.<br />

Die unterschiedliche Wertung nachbarschaftlicher Beziehungen lässt sich mit den<br />

unterschiedlichen Phasen im Lebens-/ Berufszyklus erklären, die entgegen aller<br />

Erwartung auch auf den Wedd<strong>in</strong>g zutreffen. Die Gruppe <strong>der</strong> 18 bis 24-jährigen<br />

bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> beruflichen Ausbildung, verfügt deshalb meist nur<br />

über e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges Monatse<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> ist deshalb eventuell sehr an<br />

nachbarschaftlichen Beziehungen <strong>in</strong>teressiert (z.B. das Ausleihen von<br />

Haushaltsgeräten; außerdem verfügen sie über mehr Freizeit, dadurch haben sie<br />

evtl. mehr Interesse an geme<strong>in</strong>samen Aktivitäten). Viele <strong>der</strong> Befragten s<strong>in</strong>d<br />

Studenten, kommen häufig aus an<strong>der</strong>en Städten/ Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> müssen dann <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

neuen Heimat neue soziale Netze knüpfen. Die zweite Phase im Lebenszyklus ist<br />

gekennzeichnet durch hohe berufliche Mobilität, d.h. diese Gruppe (25 bis 39-<br />

jährige) verbr<strong>in</strong>gt die meiste Zeit mit dem beruflichen Vorankommen <strong>und</strong> hat<br />

deshalb weniger Zeit <strong>und</strong> Interesse an nachbarschaftlichen Kontakten. Zudem<br />

Schnur, O. (Hrsg.):<br />

<strong>Sozialkapital</strong> <strong>und</strong> Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Nachbarschaft</strong>: Ressourcen für die<br />

„soziale“ Stadtentwicklung. Empirische<br />

Untersuchungen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Wedd<strong>in</strong>g.

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