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Sozialkapital und Bürgerengagement in der Nachbarschaft

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161<br />

Katja Friebel<br />

Al<strong>in</strong>a Schellig<br />

Susanne Schmidt<br />

Julia Schumacher<br />

Julia Schumacher<br />

4.5 Profis <strong>und</strong> Amateure: Strukturierte Me<strong>in</strong>ungsbil<strong>der</strong>,<br />

E<strong>in</strong>schätzungen <strong>und</strong> Statements von Kiez-Experten<br />

Zusätzlich zur Methode des standardisierten Fragebogens erweiterten wir unsere<br />

Untersuchung mit Hilfe sogenannter ‚Experten<strong>in</strong>terviews’. Diese sollten unsere<br />

vorab aufgestellten <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Befragen bestätigten Thesen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e<br />

gewonnenen Erkenntnisse konkretisieren <strong>und</strong> untermauern. Die gewählten<br />

Interviewpartner s<strong>in</strong>d Akteure verschiedenster Handlungsfel<strong>der</strong>, die auf Ebene des<br />

Kiezes an sich <strong>in</strong>teragieren. Dazu zählen die Bewohner <strong>in</strong> ihrer Funktion als<br />

Nachbar, die Akteure <strong>der</strong> verschiedenen Vere<strong>in</strong>e, die Quartiersmanager <strong>und</strong><br />

schließlich die Stadtteilpolitiker.<br />

Von den unterschiedlichen Betrachtungsebenen <strong>der</strong> Akteure ausgehend, sollte e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>schätzung aus <strong>der</strong> Sicht des jeweiligen Experten erfolgen, sowie die Rolle <strong>der</strong><br />

Akteure im Kiez <strong>und</strong> die Beziehungen untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> aufgedeckt werden.<br />

4.5.1 Leitfaden<strong>in</strong>terviews mit verschiedenen Bewohnern des Kiezes<br />

Sparrplatz <strong>und</strong> Sold<strong>in</strong>er Straße/ Wollankstraße<br />

Die <strong>Nachbarschaft</strong>s<strong>in</strong>terviews stellen durch erweiterte Fragestellung <strong>und</strong><br />

Möglichkeit zur eigenen E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Lage e<strong>in</strong>e Konkretisierung <strong>der</strong><br />

quantitativen Fragebögen dar.<br />

4.5.1.1 Kurze Vorstellung <strong>der</strong> <strong>in</strong>terviewten Personen<br />

Im Folgenden werden die "<strong>Nachbarschaft</strong>sexperten" anhand <strong>der</strong> für uns<br />

<strong>in</strong>teressanten Bereiche vorgestellt.<br />

Frau Schui<br />

Im Zuge <strong>der</strong> quantitativen Interviews fand <strong>der</strong> erste Kontakt mit Frau Schui statt,<br />

die bereits seit 18 Jahren im Sprengelkiez wohnt. Aufgr<strong>und</strong> ihrer sowohl<br />

<strong>in</strong>teressierten als auch kritischen Anmerkungen im H<strong>in</strong>blick auf die Situation im<br />

Sprengelkiez während <strong>der</strong> quantitativen Bewohnerbefragung haben wir sie als<br />

<strong>Nachbarschaft</strong>sexpert<strong>in</strong> ausgesucht. Die Tatsache, dass sie früher im Kiez <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Frauen-/ <strong>und</strong> Lesbenvere<strong>in</strong> ehrenamtlich aktiv war, heute aber nicht mehr aktiv ist,<br />

galt es beson<strong>der</strong>s zu h<strong>in</strong>terfragen<br />

Herr Wolfermann<br />

Bereits am Anfang des Projekts wurde uns vom Heimatmuseum Wedd<strong>in</strong>g Herr<br />

Wolfermann als fachk<strong>und</strong>ige Person im Sprengelkiez empfohlen. Seit 33 Jahren im<br />

Kiez lebend, verfügt er sowohl über weitreichende E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Nachbarschaft</strong> als auch über zahlreiche Kontakte zu Vere<strong>in</strong>en <strong>und</strong><br />

Privatpersonen. Als Mitbegrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Betroffenenvertretung <strong>in</strong> den 80er Jahren<br />

(siehe Wedd<strong>in</strong>g-Kapitel) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadtteilgenossenschaft im Jahr 2000 trägt er<br />

direkt zur Gestaltung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Kiez bei.<br />

Herr Gün<br />

Durch Kooperation mit dem <strong>Nachbarschaft</strong>sladen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pr<strong>in</strong>zenallee erhielten wir<br />

die Möglichkeit, den türkischen Mitbürger Herr Gün zu <strong>der</strong> Situation im Sold<strong>in</strong>er<br />

Kiez zu befragen. Seit nunmehr 23 Jahren wohnt er dort mit se<strong>in</strong>er Familie <strong>und</strong><br />

engagiert sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule se<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des als Elternbeirat <strong>und</strong> auch als<br />

Unterstützer e<strong>in</strong>es Sprachkurses für türkische Frauen. Der vom<br />

Schnur, O. (Hrsg.):<br />

<strong>Sozialkapital</strong> <strong>und</strong> Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Nachbarschaft</strong>: Ressourcen für die<br />

„soziale“ Stadtentwicklung. Empirische<br />

Untersuchungen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Wedd<strong>in</strong>g.

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