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Sozialkapital und Bürgerengagement in der Nachbarschaft

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219<br />

7.1.4.2 Anteil <strong>und</strong> Struktur <strong>der</strong> ausländischen Bevölkerung<br />

In <strong>der</strong> Befragung wurden neben <strong>der</strong> deutschen 33 weitere Nationalitäten<br />

festgestellt. Auch dies ist – wenngleich auf den ersten Blick bee<strong>in</strong>druckend – nur<br />

e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Ausschnitt aus <strong>der</strong> wahren ethnischen Vielfalt <strong>in</strong> den Wedd<strong>in</strong>ger<br />

Kiezen.<br />

Tabelle 78: Ethnische Struktur Sold<strong>in</strong>er Kiez/Sprengelkiez<br />

Angaben <strong>in</strong> %<br />

(Anteile an <strong>der</strong><br />

Gesamtbevölkerung)<br />

Sold<strong>in</strong>er Kiez Sprengelkiez Gesamt<br />

Amtl. emp. amtl. emp. amtl.* emp.<br />

Auslän<strong>der</strong>anteil 39,4 25,6 39,1 20,9 31,6 23,4<br />

Anteil türkischer<br />

Staatsbürger<br />

20,7 10,5 14,5 11,9 15,4 11,2<br />

* Wedd<strong>in</strong>g gesamt<br />

Quelle: Bewohnerbefragung Wedd<strong>in</strong>g 2002, amtliche Statistik 1998-2001<br />

Etwa je<strong>der</strong> zehnte Befragte war türkischer Staatsbürger. Damit hatte die türkische<br />

Community e<strong>in</strong>en Anteil von knapp 48 % an den <strong>in</strong>sgesamt 116 befragten<br />

Auslän<strong>der</strong>n. Türkische o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Migranten mit „deutschem Pass“ wurden nicht<br />

geson<strong>der</strong>t erfasst. Es zeigt sich erwartungsgemäß, dass die hohen realen<br />

Auslän<strong>der</strong>anteile <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stichprobe nicht vollständig abgebildet werden konnten.<br />

Dennoch war fast je<strong>der</strong> vierte Befragte nichtdeutscher Nationalität – e<strong>in</strong>e im<br />

Vergleich zu ähnlichen Studien recht akzeptable Quote.<br />

7.1.4.3 Erwerbstätigkeit<br />

In <strong>der</strong> Befragungsstichprobe waren 58,0 % (Sold<strong>in</strong>er Kiez) bzw. 54,8 %<br />

(Sprengelkiez) erwerbslos (gesamt: 56,6 %), von ihnen war etwa je<strong>der</strong> vierte<br />

Befragte arbeitslos, was etwa e<strong>in</strong>er Arbeitslosenquote zwischen 13 <strong>und</strong> 14 %<br />

entspricht. Im ehemaligen Bezirk Wedd<strong>in</strong>g dagegen betrug die Arbeitslosenquote<br />

im September 2001 24,5 %. In beiden QM-Gebieten sollte e<strong>in</strong>e ähnlich hohe o<strong>der</strong><br />

höhere Quote zu erwarten se<strong>in</strong>, d.h. es ergibt sich hier e<strong>in</strong>e deutliche Abweichung<br />

zur Gr<strong>und</strong>gesamtheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stichprobe. Sicherlich, so ist anzunehmen, haben sich<br />

nicht alle Arbeitslosen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Befragung als solche „geoutet“. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

dürfte es Grenzfälle <strong>in</strong>formeller Arbeit geben, die arbeitslos gemeldete Bürger dazu<br />

veranlassen, sich nicht als „arbeitslos“ zu bezeichnen. Sicherlich kann aber auch<br />

unterstellt werden, dass das Frustrationspotenzial im E<strong>in</strong>zelfall so groß ist, dass<br />

e<strong>in</strong>e Teilnahme an Befragungen auf pr<strong>in</strong>zipielle Ablehnung stößt.<br />

7.1.4.4 Bildungsstand<br />

Der Anteil an Hauptschulabsolventen <strong>und</strong> Menschen ohne Schulabschluss beträgt<br />

im ehemaligen Bezirk Wedd<strong>in</strong>g etwa um 55 %. Jeweils ca. 22 % zählen sich zu<br />

Realschulabsolventen o<strong>der</strong> zu denjenigen mit (Fach-)Abitur. In <strong>der</strong> Kiezbefragung<br />

dagegen s<strong>in</strong>d höhere Bildungsschichten etwas überrepräsentiert (31,1 Hauptschule<br />

o<strong>der</strong> ohne Abschluss vs. 31,1 % Realschule <strong>und</strong> 37,8 % Abitur).<br />

Diese wenig überraschende Diskrepanz zwischen Stichprobe <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>gesamtheit<br />

ist <strong>in</strong> vielen Befragungen dieser Art festzustellen <strong>und</strong> dürfte sich u.a. aus <strong>der</strong><br />

unterschiedlich großen Bereitschaft verschiedener Bildungsschichten ergaben, an<br />

e<strong>in</strong>er Befragung teilzunehmen.<br />

Schnur, O. (Hrsg.):<br />

<strong>Sozialkapital</strong> <strong>und</strong> Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Nachbarschaft</strong>: Ressourcen für die<br />

„soziale“ Stadtentwicklung. Empirische<br />

Untersuchungen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Wedd<strong>in</strong>g.

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