Registrierungsformular - Vontobel Zertifikate
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Anhang zur Konzernrechnung<br />
Risikomanagement und Risikokontrolle<br />
3. Liquiditätsrisiko und Refinanzierung<br />
Das Liquiditätsrisiko entspricht der Gefahr, der kurzfristigen Deckung eines Finanzierungsbedarfes<br />
nicht jederzeit nachkommen zu können (Unmöglichkeit der Substitution oder Prolongation<br />
von Passivgeldern, Mittelabflüsse durch Beanspruchung von Kreditzusagen oder Margenanforderungen<br />
usw.). Durch eine Diversifikation der Refinanzierungsquellen sowie über den Zugang zum<br />
Repo-Markt kann Liquidität auf gedeckter Basis bei Bedarf rasch zur Verfügung gestellt werden.<br />
Die Liquidität wird täglich überwacht und gewährleistet. Auch die laufende Überwachung von<br />
Umfang und Qualität der verfügbaren Sicherheiten (Collateral) schafft die Voraussetzung, dass<br />
stets genügend Refinanzierungskapazität vorhanden bleibt. Im Falle einer unvorhergesehenen<br />
Anspannung der Liquiditätssituation kann zudem auf ein Portfolio von leicht liquidierbaren und<br />
werthaltigen Positionen zurückgegriffen werden.<br />
Die Fälligkeitsstruktur der Aktiven und Passiven ist aus Anmerkung 33 ersichtlich. Das Emissionsund<br />
Handelsgeschäft bedingt aus Liquiditätssicht ein tägliches Market Making. Daher werden die<br />
Bilanzpositionen Handelsbestände, positive Wiederbeschaffungswerte, andere finanzielle Vermögenswerte<br />
zu Fair Value, Verpflichtungen aus Handelsbeständen, negative Wiederbeschaffungswerte<br />
und andere finanzielle Verpflichtungen zu Fair Value nicht in einzelne Cash Flows zerlegt<br />
und auf verschiedene Laufzeitbänder verteilt, sondern zu Fair Value in der Spalte «auf Sicht»<br />
ausgewiesen. Bei den übrigen finanziellen Bilanzpositionen werden die Buchwerte in dem Laufzeitband<br />
ausgewiesen, in welchem gemäss den vertraglichen Bestimmungen die Zahlung frühestens<br />
verlangt werden kann. Aufgrund der überwiegend kurzen Laufzeiten würde eine Zerlegung<br />
in einzelne Cash Flows ein nur unwesentlich anderes Bild ergeben.<br />
4. Kreditrisiko<br />
4.1 Allgemeines<br />
Das Kreditrisiko entspricht der Gefahr von Verlusten aufgrund der Tatsache, dass eine Gegenpartei<br />
ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllt. Im Falle der <strong>Vontobel</strong>-Gruppe umfasst es:<br />
– Ausfallrisiken aus dem Lombardkreditgeschäft<br />
– Ausfallrisiken aus Bondpositionen (Emittentenrisiko)<br />
– Ausfallrisiken aus dem Geldmarktgeschäft<br />
– Ausfallrisiken im Zusammenhang mit Securities Lending und Borrowing, Repo-Transaktionen,<br />
Collateral Management und Derivaten sowie<br />
– Ausfallrisiken im Rahmen der Abwicklung.<br />
Das kommerzielle Kreditgeschäft wird von der <strong>Vontobel</strong>-Gruppe nicht betrieben.<br />
4.2 Kreditgeschäft mit privaten und institutionellen Anlagekunden<br />
Mit privaten und institutionellen Anlagekunden betreibt die <strong>Vontobel</strong>-Gruppe grundsätzlich das<br />
Lombardkreditgeschäft, d.h. die Kreditgewährung mit Besicherung durch leicht verwertbare<br />
Wertpapiere. Als Voraussetzung für die Kreditgewährung werden dabei sogenannte «Rahmenkreditlimiten»<br />
pro Kunde gesprochen. Unter diese Limiten fallen sämtliche Exposures, welche<br />
gegenüber dem Kunden eingegangen werden. Diese Exposures (inklusive der von der Exposureart<br />
abhängigen Risikozuschläge) müssen grundsätzlich durch den sogenannten Belehnungswert<br />
der Sicherheiten (Wertpapiersicherheiten nach Risikoabschlägen) gedeckt sein. Nur in Ausnahmesituationen<br />
werden gegenüber diesen Kunden Exposures eingegangen, welche entweder nur<br />
bei Marktwertbetrachtung, nicht aber nach Anwendung von Sicherheitszu- und -abschlägen<br />
oder durch Sicherheiten gedeckt sind, die nach den Vorgaben des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht<br />
nicht anerkannt sind. Die Belehnungswerte für Positionen und Portfolios werden grundsätzlich<br />
gemäss dem sogenannten «umfassenden Ansatz» der Eigenmittelvorschriften des Basler<br />
Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel II) bestimmt. Dabei wird sowohl die Qualität der Sicherheiten<br />
(Volatilität, Rating, Liquidität und Handelbarkeit) als auch die Diversifikation des Portfolios<br />
berücksichtigt.<br />
In Fällen, in welchen die Exposures zwar durch Marktwerte, jedoch nicht durch Belehnungswerte<br />
(d.h. nach Berücksichtigung der Risikoabschläge) gedeckt sind, wird ein Mahnprozess ausgelöst<br />
mit dem Ziel, die Deckung durch Abbau der Exposures oder Einbringung zusätzlicher Sicherheiten<br />
wieder herzustellen.<br />
<strong>Vontobel</strong>-Gruppe, Geschäftsberichte 2010 89