Dokument_1.pdf (5058 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Ergebnisse und Diskussion<br />
3.9 Decarboxylierende Olefinierung aromatischer Carbonsäuren<br />
3.9.1 Hintergrund<br />
Die palladiumkatalysierte Vinylierung von Arylhalogeniden mit Olefinen hat sich seit ihrer<br />
Entdeckung durch Mizoroki 147 und Heck 148 1970 zu einer der wichtigsten Transformationen<br />
in der organischen Chemie zur C-C-Bindungsknüpfung entwickelt. 149 Meist werden Vinylbzw.<br />
Arylhalogenide 3.81 mit Olefinen 3.82 in der Gegenwart von Palladiumkatalysatoren<br />
und einer stöchiometrischen Menge an Base zu 1,3-Dienen bzw. Vinylarenen 3.83 umgesetzt<br />
(Schema 82).<br />
X<br />
+<br />
R<br />
Pd-Kat.,<br />
Base<br />
- HX<br />
R<br />
3.81 3.82 3.83<br />
Schema 82. Heck-Olefinierung aromatischer Substrate.<br />
In den letzten Jahren wurde die Effizienz dieser Reaktion durch die Entwicklung immer<br />
aktiverer Katalysatorsysteme kontinuierlich verbessert, 150 so dass mittlerweile nicht nur<br />
Aryliodide, 151 sondern auch Arylbromide 148b und sogar die kostengünstigen Arylchloride 152 in<br />
guten Ausbeuten vinyliert werden können. Darüber hinaus können auch Diazoniumsalze 153<br />
und Pseudohalogenide, wie Triflate, 154 Mesylate 155 und Tosylate, 156 umgesetzt werden.<br />
Durch die hohe Regioselektivität, mit der die Seitenkette an den aromatischen Ring gebunden<br />
wird und durch ihre gute Verträglichkeit mit vielen funktionellen Gruppen finden Heck-<br />
Olefinierungen breite Anwendung, beispielsweise in der Synthese von Naturstoffen und<br />
pharmazeutischen Wirkstoffen. 157 Nachteilig an dieser Reaktion ist jedoch die Tatsache, dass<br />
zur Neutralisierung der während der Reaktion gebildeten Säure immer noch mindestens eine<br />
stöchiometrische Menge an Base erforderlich ist und daher wird auch stets eine entsprechende<br />
Menge eines Abfallsalzes gebildet, das abgetrennt und entsorgt werden muss. Aus diesem<br />
Grund sind die meisten Mizoroki-Heck-Reaktionen hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit<br />
leider alles andere als ideal.<br />
Es existieren unterschiedliche Taktiken, um die entstehende Salzfracht zu verringern. Eine<br />
Strategie besteht darin, Arene als Arylierungsmittel einzusetzen und unter oxidativen<br />
Bedingungen mit Olefinen zu kuppeln. 158 Leider verlaufen solche Umsetzungen, ähnlich wie<br />
Friedel-Crafts-Reaktionen, nur bei wenigen Substraten positionsselektiv. Meist werden<br />
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