Dokument_1.pdf (5058 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Ergebnisse und Diskussion<br />
Verbindungen eignen sich dabei besonders als supramolekulare Wirts-Strukturen. Ihre<br />
hervorragenden Komplexierungseigenschaften verdanken diese Verbindungen vor allem den<br />
speziellen elektronischen Merkmalen der beiden starren kelchförmigen Taschen des<br />
Moleküls. Durch die Funktionalisierung dieser Taschen können selektive Rezeptoren gebildet<br />
werden.<br />
Traditionell wurden dreifach anellierte Benzole (3.32) aus polyzyklischen Verbindungen auf<br />
zwei Arten hergestellt: entweder aus Chloralkenen mit einer starken Base 114 oder aus<br />
Dibromalkenen durch einen Halogen-Metall-Austausch. 115 Beide Reaktionsvarianten lieferten<br />
meist nur Ausbeuten um die 10 %. Man erhielt ein syn / anti-Isomerengemisch und es<br />
entstanden erhebliche Mengen an unerwünschten Polymeren. Auch die seit den frühen<br />
fünfziger Jahren bekannten nickelkatalysierten Cyclisierungen von Acetylenen führen häufig<br />
zu unvorhersehbaren Resultaten. 116 Die schlechten Ausbeuten der traditionellen<br />
Reaktionsprotokolle beeinträchtigen den Wert dieser Verbindungen als Vorstufen für<br />
Fulleren-Fragmente oder als Leitstrukturen zur Untersuchung der Molekularen Erkennung<br />
immens. Erst durch die Entwicklung einer Kupfer-vermittelten Cyclotrimerisierung von<br />
Brom(trimethylstannyl)derivaten 3.31a wurde dieses Problem überwunden. Das neue<br />
Reaktionsverfahren erzielte hohe Selektivitäten für das syn-Produkt 3.32a in guten,<br />
reproduzierbaren Ausbeuten unter sehr milden Reaktionsbedingungen (Schema 55). 116a,117<br />
SnMe 3<br />
Kupfersalz<br />
Br<br />
3.31a 3.32a<br />
Schema 55. Cyclotrimerisierungen von Brom(stannyl)alkenen zu dreifach anellierten Benzolen.<br />
Obwohl das Kupfer-vermittelte Verfahren das syn-Produkt in guten Ausbeuten und<br />
Selektivitäten liefert, muss man den Einsatz der Organozinnverbindungen als Startmaterialien<br />
bezüglich der praktischen Durchführung der Reaktion kritisch betrachten. Die Synthese der<br />
verwendeten Stannane ist aufwendig, zeitraubend und nicht sehr umweltschonend: Zuerst<br />
erfolg eine Diels-Alder-Addition des Cyclopentadiens mit dem entsprechenden Alken. Im<br />
Anschluss daran wird mit molekularem Brom bromiert und mit Kalium-tert-butanolat<br />
dehydrohalogeniert. Die Stannylierung erfolgt mit Lithiumdiisopropylamid und<br />
Trimethylzinnchlorid bei –78 °C. Insgesamt sind somit vier aufwendige Reaktionsschritte<br />
notwendig, um das Ausgangssubstrat darzustellen. Da Organozinnverbindungen meist instabil<br />
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