Dokument_1.pdf (5058 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Zusammenfassung und Ausblick<br />
negative Einfluss bei denjenigen Carbonsäuren, die bereits zuvor im katalytischen<br />
Kreuzkupplungsprotokoll geringe Umsätze erzielten. Es wird vermutet, dass die bei der<br />
Kreuzkupplung gebildeten Halogenide die Reaktion bereits empfindlich stören. Als Ansatz<br />
zur Überwindung dieses Problems wurde stichprobenartig ein Versuch für die Umsetzung<br />
eines halogenid-freien Reaktionsprotokolls unternommen. Dabei wurde ein Aryltriflat anstelle<br />
der sonst üblichen Arylbromide als Kupplungspartner eingesetzt. Dieses Experiment verlief<br />
überaus erfolgreich. Zum ersten Mal konnte eine zuvor nicht umsetzbare Carbonsäure in der<br />
decarboxylierenden Kreuzkupplung zur Anwendung gebracht werden. Dieses Beispiel zeigte,<br />
dass die Limitierung des katalytischen Reaktionsprotokolls keinesfalls auf intrinsischen<br />
Ursachen beruht, sondern lediglich durch die Bromidionen-induzierte Hemmung des<br />
Decarboxylierungsschritts hervorgerufen wurde.<br />
Diese Ergebnisse lieferten die Grundlagen zur Entwicklung eines einheitlichen<br />
Syntheseprotokolls für decarboxylierende Kreuzkupplungen, das auf eine Vielzahl, meist<br />
ortho-substituierte, Carbonsäuren angewendet werden kann. Das synthetische Potential dieser<br />
Reaktion wurde im Anschluss daran durch die Entwicklung eines Protokolls im Multigramm-<br />
Maßstab für die Synthese von 4-Methyl-2’-cyanobiphenyl, ein bedeutendes Intermediat der<br />
Valsartanherstellung, unter Beweis gestellt. Durch kleine Veränderungen des ursprünglichen<br />
1 millimolaren Protokolls konnte ein Verfahren im Multigramm-Maßstab verwirklicht<br />
werden.<br />
Im Anschluss an diese Untersuchungen wurde überprüft, ob moderne Reaktionstechniken<br />
gewinnbringend für die decarboxylierende Kreuzkupplung eingesetzt werden können. Im<br />
Zuge dieser Arbeiten wurde ein Mikrowellen-unterstütztes Protokoll für die<br />
decarboxylierende Kreuzkupplung entwickelt. Nach eingehenden Optimierungen der<br />
Reaktionsbedingungen und des Katalysatorsystems ermöglicht dieses neuartige Protokoll eine<br />
Reduzierung der Reaktionszeit von 24 Stunden unter thermischen Bedingungen auf nur<br />
5 Minuten in der Mikrowelle. Dieses neue Protokoll ermöglicht nicht nur einen schnellen<br />
Reaktionsverlauf, sondern liefert auch hervorragende Ausbeuten in hohen Reinheiten.<br />
Fernerhin wurde ein Verfahren entwickelt, dass es erstmals erlaubte, nicht-aktivierte<br />
Chloraromaten als Substrate in der decarboxylierenden Kreuzkupplung einzusetzen. Unter<br />
Verwendung von Di(tert-butyl)biphenylphosphin (JohnPhos) gelang es, ein neues, aktiveres<br />
Katalysatorsystem zu erschaffen, dass es ermöglicht, sowohl elektronenarme als auch<br />
elektronenreiche Arylchloride in guten Ausbeuten zur Anwendung zu bringen. Dieses neue<br />
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