Dokument_1.pdf (5058 KB) - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Ergebnisse und Diskussion<br />
3.7 Umsetzung von Malonsäurederivaten in der decarboxylierenden<br />
Kreuzkupplungsreaktion<br />
Parallel zu den in Venedig durchgeführten Arbeiten wurde im Zuge der Erweiterung der<br />
decarboxylierenden Kreuzkupplung auf andere Substratklassen von Herrn Oppel und Herrn<br />
Rudolphi die Übertragung des decarboxylierenden Konzepts auf die Ketonsynthese<br />
ausgehend von α-Oxocarboxylaten untersucht. Sie entwickelten ein einstufiges Syntheseprotokoll<br />
zur Herstellung von Arylketonen, das breit anwendbar ist und im Unterschied zu<br />
herkömmlichen Ketonsynthesen keine metallorganischen Reagenzien erfordert. 122 Als<br />
Arylnucleophil-Quelle fungieren die einfach handhabbaren, relativ gut zugänglichen Salze<br />
von α-Oxocarbonsäuren (Schema 65). Dieses Reaktionskonzept wurde inzwischen von<br />
weiteren Arbeitsgruppen aufgegriffen und auf die Synthese aromatischer Alkylester<br />
übertragen. 123<br />
R<br />
O<br />
3.21<br />
O<br />
O - K +<br />
CuBr, 1,10-Phenanthrolin (je 15 Mol%),<br />
Pd(F 6<br />
-acac) 2<br />
(1 Mol%),<br />
+ Br Ar<br />
P(o-Tol) 3<br />
(2 Mol%)<br />
O<br />
R Ar<br />
3.2 -CO 2<br />
, -<strong>KB</strong>r<br />
3.22<br />
NMP / Chinolin, 170 °C, 16 Std.<br />
R = Aryl, Alkyl 26-96%<br />
Schema 65. Synthese von Ketonen aus α-Oxocarboxylaten und Arylbromiden.<br />
Diese Reaktion verdeutlicht beispielhaft, dass das Konzept der decarboxylierenden<br />
Kreuzkupplung keineswegs auf die Synthese von Biarylen beschränkt ist, sondern als<br />
Grundlage für die Entwicklung eines breiten Spektrums nachhaltiger Kreuzkupplungen<br />
dienen kann.<br />
Nach der erfolgreichen Entwicklung eines Verfahrens zur Ketonsynthese sollte nun die<br />
Substratklasse der Malonsäuren für die decarboxylierende Kreuzkupplung erschlossen<br />
werden. Ausgehend von Malonsäure-Derivaten könnten so neue ökonomische Synthesewege<br />
zur Herstellung von Phenylessigsäure-Derivaten eröffnet werden.<br />
3.7.1 Hintergrund und Stand der Technik<br />
In den letzten Jahrzehnten nahm das Interesse an α-Aryl-substituierten Carbonsäureestern<br />
stetig zu. In den Mittelpunkt der Forschung rückte dabei besonders das strukturelle Motiv der<br />
Methylencarboxylgruppen. Diese Untereinheit stellt eine wichtige Schlüsselfunktionalität in<br />
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